Die Küche ist längst zu einem echten Kommunikationszentrum geworden. Die Übergänge zwischen Kochen, Essen und Wohnen sind fließend. Alles hängt zusammen, deshalb soll auch die Optik eine Einheit bilden. Vorbei sind die Zeiten, in denen Küchen noch separat und mit zweckmäßigen Fliesen ausgestattet waren und im Wohnzimmer Teppichboden lag. Jetzt möchte man alles wohnlich haben. Da sehen Brüche zwischen Küchenboden und Wohnbereich nicht harmonisch aus. Schöner ist es, wenn der Boden ineinander übergeht. An ihn werden allerdings hohe Anforderungen gestellt: Er muss robust sein, damit er der Küchenarbeit Stand hält und gleichzeitig auch passen für das Relaxen auf dem Sofa. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Bodenbeläge für den kompletten Wohnbereich vor.
Bodenbeläge für die offene Küche
Inhaltsverzeichnis
- Allroundtalent: Fliesen
- Wertig: Naturstein
- Sorgt für Wohnlichkeit: Parkett
- Mag keine Feuchtigkeit: Laminat
- Umweltfreundlich: Kork
- Schalldämpfend: Vinyl
- Ohne Schadstoffe: PVC
- Schön kuschelig: Teppichboden
- Natürlich: Linoleum
- Langlebig: Betonboden
- Pur & zeitgemäß: Estrich
- Comeback: Terrazzo
Allroundtalent: Fliesen
Fliesen sind die Klassiker unter den Bodenbelägen für Küche oder Bad und sind optimal für den Einbau einer Fußbodenheizung. Das ist gut so, denn Fliesen sind ansonsten eher fußkalt. Sie müssen keineswegs altmodisch sein: Die Palette in Sachen Form, Farbe und Größe ist inzwischen riesig, selbst in einer Holzoptik sind sie zu haben. Besonders zeitgemäß sind großformatige Fliesen, die auch für den restlichen Wohnbereich sehr stilvoll aussehen. Das gilt ebenfalls für Zementfliesen mit exotischem Muster. Fliesen sind belastbar und lassen sich leicht pflegen. Das ist super, gerade wenn man kleine Kinder hat. Am unempfindlichsten sind glasierte Fliesen. Tipp: Wählen sie die Fugenfarbe nicht nur nach optischen Aspekten aus. Bei hellen Fugen fällt der Dreck, vor allem auch Schimmel, schneller auf und lässt sich so rechtzeitig beseitigen. Außerdem bleichen dunkle Fugen schneller aus, wenn sie zu intensive Reinigungsmittel wählen. Großer Vorteil: Fliesen können relativ einfach selbst verlegt werden.
Wertig: Naturstein
Wie das Wort „Natur“ schon sagt, wird der Boden aus natürlichen Materialien gewonnen und sieht dementsprechend natürlich und hochwertig aus. Dazu gehört Marmor genauso wie Schiefer oder Granit. Das Schöne: Jede Fliese wirkt anders und so bekommt der Boden eine individuelle Note. Das hat seinen Preis. Trotz der Natürlichkeit oder gerade deswegen ist er nicht ganz unkompliziert als Belag für die Küche. Einige Natursteine verzeihen keine scharfen Putzmittel oder Säuren. Man kann den Boden versiegeln oder regelmäßig imprägnieren und ihn dadurch strapazierfähiger machen. Praktisch ist seine Rutschfestigkeit. Weitere Informationen zu den Eigenschaften von Naturstein finden Sie hier.
Sorgt für Wohnlichkeit: Parkett
Parkett ist gemütlich und passt eigentlich zu fast jedem Küchen-Look, egal ob Landhaus oder Skandi-Style. Doch hält sich die Annahme, dass echter Holzboden nicht gut für die Küche ist. Und er reagiert in der Tat sehr empfindlich auf Feuchtigkeit. Eine Lösung ist es, die Oberfläche zu versiegeln. Trotzdem fallen kleine Macken schnell auf, wenn etwas runterfällt oder Dinge hin und hergezogen werden. Das verleiht dem Boden einen Charme, den man mögen muss. Wenn Sie sich für Parkett entscheiden, ist es wichtig, robuste Hölzer auszusuchen, dazu gehört zum Beispiel Eiche. Auch sollte man sich im Klaren darüber sein, dass der Boden regelmäßig abgeschliffen werden muss. Etwas günstiger und leichter zu verlegen ist Klick-Parkett. Es hat ähnliche Eigenschaften wie Parkett, kann aber nicht häufig abgeschliffen werden, da es eine maximale Nutzschicht von 2,5 Millimeter hat.
Parkett aus Bambus ist nachhaltig und umweltfreundlich. Bei dem Bodenbelag aus verholztem Gras handelt es sich um einen schnell nachwachsenden Rohstoff, welcher sich als Parkett robust und strapazierfähig zeigt. Das Farbspektrum von Bambus ist vielseitig und reicht von goldgelb bis dunkelbraun. Für die Küche ist Bambusparkett gut geeignet, da es Feuchtigkeit gut verträgt und sogar braucht.
Mag keine Feuchtigkeit: Laminat
Laminat ist generell eine gute Alternative zum Parkett-Boden. Es ist weniger empfindlich und noch dazu preiswerter. Eine schöne Holzoptik sorgt für ein gemütliches Ambiente, aber Laminat ist inzwischen unter anderem sogar in Betonoptik erhältlich. Doch gerade im Küchenbereich, wo der Boden häufig mit verschiedenen Flüssigkeiten in Berührung kommt, ist es mit Vorsicht zu genießen, zumindest in der herkömmlichen Variante. Es quillt schnell auf. Das passiert übrigens auch, wenn man den Boden zu nass putzt. Wählen Sie für die Küche unbedingt ein sogenanntes Feuchtraumlaminat, das mit einer Imprägnierung behandelt ist, ihm kann Feuchtigkeit nicht ganz so viel anhaben.
Umweltfreundlich: Kork
Das Material erlebt zwar gerade ein Comeback, denn es ist vor allem eins: natürlich und nachhaltig, aber für die Küche ist es nicht optimal geeignet, da es sehr empfindlich gegenüber Nässe ist. Dieser Bodenbelag wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Somit muss also für einen Korkboden kein Baum gefällt werden. Erwähnenswert ist auch, dass Kork für eine wohnliche Optik sorgt und eine wunderschöne Haptik hat.
Schalldämpfend: Vinyl
Vinylboden ist absolut in Mode gekommen. Vor allem, weil sich mit Vinyl-Fliesen eine Holzoptik täuschend echt nachahmen lässt. Im Gegensatz zum Holzboden ist das Material aber wasserresistent und sehr strapazierfähig. Auch geht herunterfallendes Geschirr auf dem weicheren Boden nicht ganz so schnell zu Bruch. Der Boden lässt sich außerdem leicht verlegen, ist rutschfest, nicht allzu teuer und kann auch bei einer Fußbodenheizung verwendet werden. Weiteres Plus bei Etagenwohnungen: Der Boden wirkt schallisolierend. Neben Voll-Vinyl gibt es inzwischen Klick-Vinyl zu kaufen.
Ohne Schadstoffe: PVC
PVC ist der Klassiker, der früher in Küchen verwendet wurde. Er ist absolut pflegeleicht, kann unkompliziert und fugenlos verlegt werden. Es gibt ihn in verschiedenen Breiten und mit Dekoren, die zum Beispiel wie Fliesen aussehen. Er ist auch für eine Fußbodenheizung geeignet. Achten Sie beim Kauf auf Prüfsiegel, wie den „Blauen Engel“. So gehen Sie sicher, dass der Boden keine schädlichen Weichmacher enthält.
Schön kuschelig: Teppichboden
Auch wenn er noch so flauschig ist, ein Teppich in einer offenen Wohnküche ist absolut nicht geeignet. Denn im Küchenbereich reicht einfaches Saugen nicht aus. Fettspritzer und andere Verunreinigungen würden ihn schnell unschön aussehen lassen. Tipp: Wer dennoch auf Teppich nicht verzichten möchte, kann sich einen dekorativen Teppich unter den Esstisch legen oder sogar einen Läufer vor die Insel. Je nach Teppichgröße kann er ganz unkompliziert in die Waschmaschine geworfen werden. Eine Alternative ist ein Outdoor-Teppich, er verträgt Wasser ganz hervorragend und kann leicht abgewischt werden.
Natürlich: Linoleum
Wussten Sie, dass Linoleum aus Leinöl und Korkmehl gefertigt wird? Damit ist es ein richtiges Naturprodukt. Es ist hält auch hoher Beanspruchung stand, ist leicht zu reinigen und antistatisch und antibakteriell. Das Design ist vielseitiger geworden. Neben den melierten Mustern, gibt es Linoleum sogar im Holzdesign. Unpraktisch ist, dass es bei zu intensiver Pflege schnell verfärben kann und nicht wirklich wasserresistent ist. Also auch hier kein klares „Ja“ für den Einsatz in der Küche.
Langlebig: Betonboden
Eigentlich war Beton ein Konstruktionsmaterial, inzwischen hat er sich zum vorzeigefähigen und trendigen Bodenbelag gemausert. Er besteht in der Regel aus Zement, Wasser und Gesteinskörnchen. Beton lässt sich gut für Nassbereiche wählen, denn es ist pflegeleicht und strapazierfähig. Auch eine Fußbodenheizung passt, allerdings ist Beton schon von sich aus Kälte- oder Wärmeregulierend, je nach Jahreszeit. Beton ist teuer, aber dafür langlebig. Günstigere Möglichkeit: Fliesen in Betonoptik.
Pur & zeitgemäß: Estrich
Noch vor einigen Jahren wurde Estrich nicht „pur“ genutzt. Doch jetzt ist er angesagt, gerade beim Loft-Stil. Das Material auf Zementbasis muss von einem Profi sehr sauber ausgeführt werden, wenn der Boden sichtbar genutzt werden soll. Optisch ist der Belag auch reizvoll, da er sich in allen Farben einfärben lässt. Estrich neigt zwar dazu, lange zu trocknen und Risse zu bekommen, ist aber ansonsten sehr „hart im Nehmen“. Er ist leicht zu säubern und passt perfekt in die Küche.
Comeback: Terrazzo
Eigentlich ist Terrazzo nichts anderes als Estrich. Zusätzlich werden hier Steinchen in unterschiedlichen Größen hineingemixt, was gerade richtig angesagt ist. Später wird der Boden dann geschliffen und poliert, sodass die Steinchen zum Vorschein kommen. Man hat bei diesem Boden viele Gestaltungsmöglichkeiten und schafft einen sehr langlebigen Belag. Terrazzo hat die positiven Eigenschaften von Estrich und so auch den Nachteil, dass Risse entstehen können, wenn der Boden nicht sachgemäß verarbeitet wird.