Das Haus von Lea Kuipers und Hugo Vos im niederländischen Haarlem ist ein typisches Stadthaus: freundlich, praktisch, aber auch etwas zurückhaltend und klein. Mit einer Breite von nur gut fünf Metern scheinen die architektonischen Möglichkeiten eher begrenzt zu sein. Dennoch bietet das Eigenheim inklusive der Terrasse rund 270 Quadratmeter Wohnfläche. Es entfaltet seinen Platz nicht in der Breite, sondern in der Länge. Und wer den Garten betritt, erlebt eine Überraschung.
Grüne Oase hinterm Haus
Das Erdgeschoss zieht sich weit nach hinten und mündet in eine renovierte Küche, hinter der wiederum der Garten liegt – umgeben von den Mauern der anderen Wohnhäuser. „Das hier ist der schönste Bereich in unserem Altbau“, sagt Lea Kuipers. Eine derartige Ruhe-Oase mitten in der Stadt zu schaffen, „das war im Grunde genommen gar nicht so schwer“, berichtet die Hausherrin weiter. „Es bedurfte nur ein paar guter Ideen. Und zugegebenermaßen auch ein bisschen Arbeit.“ Der Garten wurde auf Vordermann gebracht und der Boden in der Küche erneuert, ebenso die komplette Innenausstattung. Gewissermaßen das Meisterstück der Modernisierung bildete aber die Umgestaltung des Zugangs nach außen. Die bisherige Wand mit zwei Glastüren und Fenstern ist jetzt zwei raumhohen Glas-Faltwänden des Herstellers Solarlux gewichen. Sie bestehen aus jeweils drei Glaselementen, die nach links und rechts einfach und flexibel weggefaltet werden können. Bis auf einen Stützbalken in der Mitte, den die Statik des Hauses erforderlich macht, ist der Durchgang nach draußen komplett offen – und das barrierefrei.
Mehr Platz, mehr Licht
Der vormals eher klägliche Garten versprühte den Charme eines Hinterhofs, mit dem man nichts anzufangen wusste, und die Küche wirkte trotz der Fenster klein und verschlossen. Jetzt ist der ganze Bereich großzügig, einladend und einfach deutlich attraktiver als vorher. „Unser Haus ist sehr schmal, der Garten zudem von hohen Gebäuden umgeben. Daher war uns wichtig, so viel Licht wie möglich ins Innere zu holen“, erzählt Hugo Vos. Zwar geizte auch die alte Wand zur Gartenseite hin nicht mit Glas, aber sie war sperrig und starr. Garten und Küche blieben immer getrennt voneinander, selbst bei geöffneten Türen. Wenn die Bewohner heute die Glas-Faltwände an sonnigen Tagen öffnen, gehen der Innen- und der Außenbereich der verschönerten Stadtvilla fließend ineinander über. Das Resultat ist ein grüner Ruhepol mit viel Flair inmitten eines belebten urbanen Umfelds.