Seit die Küche nicht mehr nur ein Platz zum Kochen ist, sondern ein Lieblingstreffpunkt im eigenen Zuhause, erfreut sich Holz noch größerer Beliebtheit. Denn es schafft optisch eine wohnliche und gemütliche Atmosphäre. Aus ökologischer Sicht ist es aber ganz wichtig, Wert darauf zu legen, welches Holz für die Küche gewählt wird. Gerade in den letzten Jahren setzt die Industrie immer mehr auf nachwachsende Rohstoffe, die möglichst regional angebaut werden.
Wohlfühlen in der Holzküche
Der Werkstoff Holz sieht nicht nur behaglich aus, er verströmt auch einen wohligen Duft und hat eine angenehme Haptik. Das Material ist perfekt für alle, die Wert auf ein gesundes Raumklima legen und umweltbewusst kaufen wollen. Denn der nachwachsende Rohstoff erfüllt diese Kriterien. Er sollte nachhaltig sein und aus Europa oder noch besser aus Deutschland kommen. Nutzen Sie also heimische Hölzer anstelle von Tropenhölzern.
Am besten achtet man auf das FSC- oder das PEFC-Siegel. Beides steht für nachhaltige Forstwirtschaft. Wer einen Nachweis über die Qualität der Küche haben will, kann sich mit dem Gütezeichen „Goldenes M“ absichern. Es garantiert unter anderem eine klimaneutrale Herstellung.
Holz ist nahezu schadstofffrei und langlebig. Kleine Kratzer oder andere Schäden lassen sich leicht ausbessern und so wird der Werkstoff mit dem Alter immer dekorativer. Egal wieviel Holzanteil die Küche hat, sie ist auf jeden Fall etwas teurer und es gibt sie nicht unbedingt von der Stange. Je individueller die Küche gestaltet ist, desto kostspieliger wird sie natürlich.
Wieviel Holz steckt in der Küche?
Vollholz
Nur eine Vollholz-Küche ist wirklich komplett aus Holz und somit voll recycelbar. Hier sind alle Bestandteile von der Front über die Rückwand bis hin zu den Schränken und Schubladen aus Holz hergestellt. Es werden Bretter benutzt, die direkt aus dem Baumstamm gesägt werden. Es wird darauf geachtet, dass das Holz hochwertig ist und möglichst keine Risse und Astlöcher hat. Die vielen Vorteile und die aufwändige Herstellung haben allerdings ihren Preis. Dabei kommt es darauf an, für welches Holz Sie sich entscheiden. Eine Kirschbaumküche ist kostspieliger als eine aus Fichtenholz. Doch egal welches Holz Sie wählen, es garantiert ein gutes Raumklima, was auch für Allergiker hilfreich ist. Oft haben solche Küchen sogar Bio-Qualität.
Massivholz
Eine Massivholzküche ist zu großen Teilen aus Holz. Nur die Rückwände und die Schubladenböden sind es nicht. Das ist sogar durch eine Norm geregelt, die genau vorgibt, welche Teile aus Holz und welche nicht aus Holz sein müssen, damit der Name Massivholzküche verwendet werden darf. So hat man fast den Charakter einer Vollholzküche mit ihrer dekorativen Ausstrahlung, der schönen Haptik und dem typischen Holzduft. Bei einer Massivholzküche werden einzelne Holzschichten miteinander verleimt. Auf diese Weise arbeitet das Holz nicht so stark wie bei einer Vollholzküche, verzieht sich nicht und reißt seltener. Nachteile: Es werden Klebstoffe eingesetzt. Außerdem ist eine Massivholz-Küche ebenfalls recht teuer.
Echtholz
Bei der Echtholz-Küche kommt auch echtes Holz zum Einsatz, aber nur als dünne Schicht. Diese Schicht wird auf eine Span- oder MDF-Platte geleimt und meist mit einer Lackschicht versehen. So entsteht die Anmutung einer Holzküche, es ist aber nur ein geringer Anteil des Werkstoffes integriert. Im Grunde ist das eine sehr verbreitete Form, eine Küche herzustellen. Es handelt sich um die sogenannte Furnierküche. Wobei in diesem Fall, wie schon erwähnt, das Furnier aus Echtholz besteht. Das zaubert eine hübsche Optik. Nur in Sachen Umweltverträglichkeit und Raumklima kann diese Küche nicht mit einer Vollholzküche mithalten. Vorteil: Sie ist recht preiswert im Vergleich zur Vollholz- oder Massivholzküche.
Extra-Tipp: Altholz
Besonders umweltschonend ist eine Küche aus Altholz, also aus Holz, das schon einmal verwendet wurde. Oft ist es sehr antik und hat dadurch einen individuellen Charakter. Benutzt werden unter anderem alte Dachbalken oder Fußböden. Natürlich wird vor der Herstellung genau die Qualität geprüft, damit sich die Investition auch lohnt. Denn die ist nicht gerade niedrig.
Eiche:
Eiche ist ein einheimischer Baum. Sein Holz hat einen gräulichen Schimmer und eine starke Maserung. Eichenholz ist sehr robust und hart und wird deshalb häufig für Möbel und Bodenbelag verwendet. Es lässt sich gut beizen oder lackieren. Die Eichenoptik ist ein Multitalent, die zu vielen Stilen passt: Vom Country-Look bis hin zu minimalistischen Design-Küchen ist alles möglich.
Ahorn:
Das Holz ist hell und wirkt nordisch, es passt optimal zum Skandi-Trend. Es ist mittelhart bis fest und kann gebeizt oder getönt werden. Bei Ahorn handelt es sich um ein heimisches Holz.
Erle:
Auch die Erle ist bei uns beheimatet. Sie ist hell mit einem gelblichen Hauch. Ihr Holz ist relativ weich und nicht für Böden oder Arbeitsplatten geeignet. Es lässt sich unkompliziert mit Beize behandeln.
Nussbaum:
Es ist das Holz des Walnussbaumes und sein Aussehen ist deutlich dunkler als das von anderen Hölzern. Das sieht richtig hübsch bei rustikalen Küchen aus, aber ebenso bei modernen, minimalistischen. Nussbaum wird sehr gerne für Küchen benutzt, denn das Holz ist hart und robust. Es hat allerdings seinen Preis, da es in den heimischen Wäldern nicht oft vorkommt.
Birke:
Die heimische Holzart ist hell und charakteristisch, mittelhart und feinporig. Birke harmoniert super zum Landhausstil. Durch ihre Struktur lässt sie sich gut streichen. Der günstige Werkstoff neigt allerdings dazu, sich zu verfärben und Risse zu bekommen.
Birnbaum:
Das Holz des Birnbaumes ist hellbraun bis rötlich. Das harte Material lässt sich gut bearbeiten. Da es sehr fein ist, eignet es sich perfekt zum Schnitzen. Es handelt sich um heimisches Holz. Es hat allerdings Ähnlichkeit mit dem exklusiven Ebenholz, deshalb wird es manchmal als günstiger Ersatz dafür gewählt.
Kirschbaum:
Mittelhell und rötlich, so sieht Kirschbaumholz aus. Durch die gemaserte Optik und den dezenten Glanz wirkt es elegant und passt zu klassischen Küchen. Kirschbaumholz ist ein hartes, teures Edelholz aus heimischem Anbau.
Buche:
Buchenholz ist Goldgelb bis rötlich. Es handelt sich um einen heimischen Baum. Das Holz ist besonders fest und ideal, um es zu bearbeiten. Es verzieht sich aber schnell. Die Buchenoptik ist klassisch und gut mit anderen Materialien zu kombinieren.
Fichte:
Der heimische Nadelholzbaum hat eine lebendige Maserung mit vielen Astlöchern. Er ist ein Klassiker in Sachen Holz, der aber sehr weich ist.
Vorteil: Fichte kann leicht bearbeitet werden.
Nachteil: Das Material reagiert empfindlich auf Druck.
Fichte passt super zum Landhausstil und ist unkompliziert zu streichen.
Pflege für den Werkstoff Holz
Egal welche Art von Holzküche Sie haben, das Holz sollte geölt oder gewachst werden. Nur so bleibt die Optik lange erhalten. Holzküchen sind recht pflegeintensiv, denn sie sind anfällig für eine Farbveränderung durch UV-Strahlen oder Flecken. Mit der richtigen Behandlung bleiben sie lange schön. Wichtig ist eine Reinigung mit milden Mitteln, die wasserlöslich sind und die Oberfläche nicht angreifen. Ideal ist es, einfach nur ein feuchtes Tuch zu benutzen. Verzichten Sie aber auf Mikrofasertücher, sie wirken wie Schleifpapier. Wichtig: Trocknen Sie die Küche nach dem Saubermachen gründlich ab, damit die Feuchtigkeit nicht einzieht. Feuchtigkeit kann dazu führen, dass die Oberfläche aufquillt. Echtes Holz lädt sich nicht elektrostatisch auf, deshalb bildet sich insgesamt weniger Staub, was wiederum optimal für Allergiker ist.
Farbige Holzküchen
Holz ist ein natürliches Material. Deshalb lassen sich Holz-Fronten mit Farbe verschönern. Eine Variante ist das Laugen, das der Front einen rustikalen Charakter verleiht. Die Lauge zieht in die Poren ein und sorgt dafür, dass das Holz insgesamt etwas dunkler wird. Die Küche lässt sich auch super lackieren. Das hat den Vorteil, dass Flecken und Kratzer nicht schnell zu sehen sind. Außerdem kann eine gestrichene Küche häufiger wieder geschliffen und neu gestrichen werden. Hier ist jede Farbe möglich, wobei man überlegen sollte, ob sich eine Vollholz- oder Massivholzküche preislich lohnt, wenn man sie sowieso farbig streichen möchte. Damit eine Küche gestrichen werden kann, muss sie dafür vorbereitet sein. Die Griffe müssen abgeschraubt und die Oberfläche sauber sein. Es gibt Profis, die sich auf das Lackieren von Küchen spezialisiert haben. Gerade sind Kreidefarben im Trend. Das verleiht Möbeln den beliebten Vintage-Charme.
Was macht eine Front in Holzoptik aus?
Fronten in Holzoptik sind weder massiv noch mit Holz furniert. Gefertigt werden sie aus Materialien, wie zum Beispiel Kunststoff. Der Vorteil einer Küche in Holzoptik ist, dass hierfür keine Bäume gefällt werden müssen. Außerdem ist das Aussehen echtem Holz nachempfunden und wirkt sehr authentisch. Auf den ersten Blick ist so fast kein Unterschied zur massiven Holzfront sichtbar, aber es fehlt der typische Holzgeruch und die positive Wirkung auf das Raumklima. Eine Küche in Holzoptik kann sogar die Beschaffenheit von Tropenholz imitieren und ihr eine exotische Ausstrahlung verleihen. Das ist bei einer Echtholz-Küche schwierig, da man Tropenholz aus Umweltgründen nicht verwenden sollte. Insgesamt ist eine Küche, die lediglich eine Holzanmutung hat, eine kostengünstige Alternative zur Echtholz-Küche. Die Qualität reicht allerdings nicht an eine Holzküche heran. Eine Möglichkeit für ein Holzdekor ist auch der Digitaldruck oder der Hinter-Glas-Druck.