12 bis 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel bleiben in Deutschland jährlich zwischen Feld und Teller auf der Strecke und landen ungenutzt im Müll. Food Waste wird in unserer westlichen Überflussgesellschaft zu einem immer größeren Problem, das schädliche Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Doch jeder von uns kann ohne viel Aufwand einen kleinen Beitrag zur Lösung dieser Herausforderung leisten. Denn es gibt einige Strategien sowie smarte Helfer, die uns dabei unterstützen, die Essensverschwendung in unserem Haushalt auf ein Minimum zu reduzieren.
Lebensmittelverschwendung minimieren – überlegt und bedarfsgerecht einkaufen
Das kennt sicher jeder: Gehen wir mit knurrendem Magen in den Supermarkt, liegt plötzlich mehr in unserem Einkaufswagen als geplant. Mit Hungergefühl im Gepäck neigen wir dazu, uns nicht mehr an die Einkaufsliste zu halten und zusätzliche Waren einzupacken, die schließlich verderben und im Abfall enden können. Vor dem Gang ins Geschäft sind wir also gut beraten, noch eine Kleinigkeit zu essen und den Einkauf mit klarem Kopf und wohl überlegt anzugehen. Für den besseren Überblick im Kühlschrank sind häufigere und dafür kleinere Einkäufe eine mögliche, allerdings zeitaufwendigere Option. Alternativ gibt es Kühlschränke die über eine integrierte Kamera verfügen, sodass wir auch von unterwegs per Smartphone die Vorratslage noch einmal checken und den Einkauf entsprechend anpassen können.
Unverpackt und am Stück hilft Müll vermeiden
Auch beim Lebensmitteleinkauf selbst kann schon auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Beispielsweise mit unverpacktem Gemüse, Obst und Bioprodukten. Aber auch beim Kauf von Käse, Wurst oder Brot am Stück reduziert sich die Lebensmittelverschwendung. Dies sieht auch die Ernährungsexpertin Anja Rimböck so. Sie gibt im Zuge eines Feldversuchs des Haushaltsgeräteherstellers GRAEF mit dem Feinschneider SKS 700 weitere Einkaufstipps. »Gerüche von Obst und Gemüse sind auf dem Wochenmarkt oder im Bioladen meist viel intensiver als im Supermarkt und machen Lust, frische Ware zu kaufen«, erklärt Rimböck. Für sie beginnt gesunde Ernährung und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bereits beim Einkaufen: »Wurst und Käse beim Metzger beziehungsweise an der Käsetheke am Stück kaufen«, empfiehlt sie. »Hier kann man sich auch beraten lassen und Wurst und Käse vorab probieren. Eine wunderbare Möglichkeit, Lebensmittelabfälle zu vermeiden, die entstehen, weil der abgepackte Käse beispielsweise doch nicht dem Geschmack entspricht. Das passiert manchmal bei verpackten Lebensmitteln aus dem Supermarkt. Außerdem kann man an der Theke inzwischen eigene Behältnisse mitbringen und vermeidet so noch unnötigen Verpackungsmüll.«
Lebensmittel für lange Frische richtig lagern
Die richtige Aufbewahrung der Zutaten im Kühlschrank ist ein weiterer Schritt zur Vermeidung von Food Waste. Hier spielen die unterschiedlichen Kühlzonen sowie die Qualität des Kühlgeräts eine entscheidende Rolle. Genau auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte Temperaturen und Luftfeuchtigkeitswerte verbessern die Haltbarkeit vieler Produkte deutlich.
Mit einer durchdachten Sortierung und strukturierten Übersicht haben wir die Haltbarkeit der Nahrungsmittel darüber hinaus immer im Blick und laufen nicht Gefahr, etwas davon versehentlich zu vergessen. Kühlschränke mit einem großen Innenraum erleichtern dieses Vorgehen, da sich keine Packung hinter der anderen »verstecken« kann.
Resteessen: Übrig gebliebene Lebensmittel effizient verwerten
Reste übrig? Lieber reinbeißen statt wegschmeißen! Nicht alles gehört direkt entsorgt – auch nicht, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Denn es sagt lediglich aus, dass die Ware mindestens bis zu diesem Tag hält und nicht zwangsläufig, dass sie ein oder zwei Tage später bereits ungenießbar ist. Verändert sich allerdings die Farbe oder Konsistenz beziehungsweise der Geschmack oder Geruch, dann sollten wir sie besser entsorgen. Eine Ausnahme gilt beim Fleisch. Es hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verbrauchsdatum. Das bedeutet, es muss tatsächlich bis zu diesem Zeitpunkt verarbeitet und gegessen werden. Für ein leckeres zusammengewürfeltes Resteessen gibt es übrigens im Internet viele tolle Ideen oder man wird einfach selber kreativ.