Das strapazierfähige Material Quarzkomposit wurde bereits im Jahr 1985 entwickelt. In den letzten Jahren ist es besonders in Mode gekommen. Toll ist, dass es in vielen Farben erhältlich ist. Ständig kommen neue Töne dazu. Angeboten wird es von vielen Herstellern, dabei gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für die Quarz-Mischung. Erwähnenswert ist auch, dass Quarzkomposit nachhaltig ist und günstiger als der vergleichbare Werkstoff Granit.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Was ist Quarzkomposit?
- So funktioniert die Herstellung
- Wie empfindlich ist das Material?
- Andere Bezeichnungen für Quarzkomposit
- Reinigung von Quarzkomposit
- Vor- und Nachteile der Quarzkomposit-Spülen
Was ist Quarzkomposit?
Das Material wird zu einem großen Anteil aus Quarzsand gefertigt, etwa zu 90-95 Prozent. Es handelt sich dabei um naturrunde Quarzkörner. Neben dem Diamanten ist Quarz einer der härtesten Grundstoffe. Das Wort „Komposit“ zeigt, dass es sich aber nicht um reinen Quarz handelt, sondern um eine Kombination mit anderen Stoffen. Das sind Farbpigmente und Harz-Bindemittel. Sie sind je nach Marke und Produktion verschieden. Bei den Bindemitteln handelt es sich meist um Polyester, in seltenen Fällen um Acryl. Als Designelement können noch Glas- oder Glitzerpartikel zugemischt werden. Es handelt sich um einen Kunststein, der perfekt geeignet ist für die Küche. Bei der Herstellung des Materials ergibt sich eine sehr glatte Oberfläche, vor allem im Vergleich zu komplett natürlichen Materialien, wie zum Beispiel Granit. Von Vorteil ist auch, dass es möglich ist, das Material in fast allen Farbtönen herzustellen. Die Temperatur bei der Produktion und die genaue Zusammensetzung des Materials bestimmen darüber, wie hart es am Ende ist. Eine einheitliche Zusammensetzung für Quarzkomposit gibt es nicht.
So funktioniert die Herstellung
Hergestellt wird Quarzkomposit in einem industriellen Produktionsprozess aus Quarz, Pigmenten und Harz. Die Mischung wird in eine Gießform gegeben, die mit Papier ausgekleidet ist. Wichtig ist ein spezielles Verfahren. Dabei wird das Material mit einem Rüttel- und Verdichtungsverfahren unter Vakuum-Bedingungen verdichtet und danach auf 100 Grad erhitzt. Nach diesem Verarbeitungsprozess wird das Quarzkomposit auf Umgebungstemperatur heruntergekühlt. Je nach Verarbeitung, wird das Material dann mit entsprechenden Werkzeugen geschliffen und poliert. Am Ende hat der Stoff Unikat-Charakter, da er immer wieder unterschiedlich aussehen kann.
Wie empfindlich ist das Material?
Durch seine geschlossene Oberflächenstruktur ist das Material nicht allzu sensibel. Es ist säurebeständig, Essig und Fruchtsäuren können dem Material nichts anhaben, ebenso wenig Öl. Auf alkalische Lösemittel mit einem sehr hohen pH-Wert reagiert Quarzkomposit allerdings empfindlich. Das Material ist belastbar, denn es ist äußerst hart. Es zeichnet sich auch durch seine Kratzfestigkeit aus und ist bedingt widerstandsfähig gegen Hitze. Durch die polierte Oberfläche kann Feuchtigkeit nicht eindringen und keinen Schaden anrichten.
Andere Bezeichnungen für Quarzkomposit
Quarzkomposit ist die Bezeichnung für die beschriebene Mischung. Inzwischen haben aber viele Hersteller selbst an dem Material gearbeitet und unterschiedliche Mischungen entwickelt. Ihre Optik und Beschaffenheit kann dabei jeweils anders sein. Hier kommen ein paar Beispiele der bekannten Hersteller.
Silgranit – mit ihrer Eigenmarke bietet Blanco sehr belastbare Spülen an. Der Verbundstoff für Spülen ist vergleichbar mit Granit. Außerdem ist er genauso hitzebeständig wie Keramik. Der Silgranit-Mix besteht bis zu 80 Prozent aus Quarzsand. Genau wie Quarzkomposit ist das Material leicht zu reinigen. Verschmutzungen können sogar mit einer Mischung aus Öl und Wasser beseitigt werden.
Fragranit – das Material der Marke Franke besteht zu etwa 80 Prozent aus Quarzsand und zu 20 Prozent aus hartem Acrylharz. Es gibt die Spülen in vielen Farbnuancen, so in Beige oder verschiedenen Grautönen. Fragranit ist resistent gegenüber Stößen und hohen Temperaturen. Selbst Messer können auf der Fläche keinen großen Schaden anrichten.
Cristalite® – Zu etwa 75 Prozent besteht das Material für die Christalite®-Spülen von Schock aus natürlichem Quarzsand. Sie war die erste Spüle aus der pflegeleichten Mischung. Ihre Oberfläche ist leicht rau und fühlt sich fast an wie Stein. Erhältlich ist sie in vielen, auch bunten Farben. Sie kann ausgebessert werden, wenn sie doch einmal Schaden nehmen sollte.
Christadur® – Spülen aus dem hochwertigen Material werden zu 80 Prozent aus Quarz gefertigt. Besonders ist ihre seidige Oberfläche und die vielen Farbnuancen. Jetzt gibt es auch die Christadur® Green Line, die überwiegend aus natürlichen, nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen besteht.
Silestone® – Silestone® ist eine hybride Mineraloberfläche. Sie besteht aus 85-95% anorganischen Mineralen und recycelten Rohstoffen wie Glas, 5-15% Harz sowie Pigmenten und Zusatzstoffen (zusammen unter 5%). Silestone® von Cosentino wird zusätzlich mit Porzellan-Partikeln versetzt. Die Bandbreite an Farben ist groß. Das Material ist zwar robust, aber nur gegen Hitze bis etwa 70 Grad resistent. Es hat eine hohe Stoßfestigkeit. Die „Integrity“ Becken zeichnen sich dadurch aus, dass sie in die Arbeitsfläche integriert sind und in der gleichen Optik daherkommen.
Tegranite – Die Spülen bestehen aus hochwertigem Quarz. Und zwar aus etwa 80 Prozent Quarz kombiniert mit Acrylharzen, um ein festes Material zu erhalten. Es ist beständig gegen Wärmeschocks, Stöße und Schmutz. Darüber hinaus ist es in einer Vielzahl von Farben erhältlich.
Kompositmaterial bei Grohe – Bei Grohe werden die Komposit-Spülen aus 80 Prozent Quarzsand gefertigt. Sie sind strapazierfähig und halten einer Temperatur bis zu 180 Grad stand. Die Oberfläche ist lebensmittelecht. Durch die patentierte Bürsttechnik bei der Herstellung ist die Oberfläche superglatt und edel.
Reinigung von Quarzkomposit
Regelmäßige Pflege macht den Werkstoff haltbarer. Die Reinigung ist recht unkompliziert, da das Material sehr dicht und nicht empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist. Allerdings sollten keine harten Mittel, wie zum Beispiel Farbtonvertiefer oder Abbeizmittel verwendet werden. Reinigen Sie die Spüle regelmäßig mit einem milden Reiniger oder Spülmittel und einem weichen Schwamm und spülen dann mit warmem Wasser nach. Für hartnäckige Flecken kann man durchaus mal eine Scheuermilch oder einen Kalkreiniger verwenden. Am besten ohne Druck mit einem feuchten Schwamm auftragen und gründlich mit Wasser wieder abnehmen. Möglichst die Fläche immer einheitlich behandeln und nicht nur punktuell.
Vor- und Nachteile der Quarzkomposit-Spülen
Vorteile
- Langlebig: Quarzkomposit-Spülen haben eine lange Lebensdauer und sind sehr robust.
- Widerstandsfähig: Sie sind sehr widerstandsfähig gegen Kratzer und Stöße.
- Abriebfest: Die Oberfläche ist sehr abriebfest, was sie ideal für den täglichen Gebrauch macht.
- Hygienisch: Aufgrund ihrer nicht porösen Oberfläche sind sie sehr hygienisch und leicht zu reinigen.
- Vielfältige Farbauswahl: Erhältlich in vielen Farben, die eine gleichmäßige Farbe und Struktur bieten.
- Große Formate möglich: Kann in großen Formaten hergestellt werden, was Flexibilität im Design ermöglicht.
- Flüssigkeitsresistent: Da die Oberfläche keine Poren hat, nimmt sie keine Flüssigkeiten auf, was Fleckenbildung verhindert.
Nachteile
- Empfindlich gegen alkalische Lösungen: Bestimmte alkalische Reinigungsmittel können die Oberfläche beschädigen.
- Eingeschränkte Hitzebeständigkeit: Nicht absolut hitzefest, Herstellerempfehlungen sollten beachtet werden.
- UV-Beständigkeit: Manche Farbstoffe, insbesondere kräftige und dunkle Töne, sind nicht vollständig UV-beständig und können mit der Zeit verblassen.
- Farbveränderungen: Mit der Zeit kann sich die Farbe verändern, insbesondere bei intensiver Nutzung und Sonneneinstrahlung.
- Pflegeintensiv: Raue und dunkle Oberflächenstrukturen sind pflegeintensiver, da sich Schmutz leichter absetzt.
- Temperaturausdehnung: Aufgrund der hohen Temperaturausdehnung sollte Quarzkomposit nicht direkt neben Herd oder Spülmaschine installiert werden, um Risse und Verformungen zu vermeiden.