Schweden ist ein beliebtes Reiseland. Um den 21. Juni herum wird dort ein Wochenende lang „Midsommar“ gefeiert. Das ist eines der wichtigsten Feste in Schweden. Immer populärer wird Mittsommer auch bei uns. Das Fest verbindet üppige Speisen mit ausgelassenem Feiern. Mit ein paar Tipps kann man diese Tradition ins eigene Zuhause holen, um dort ein schwedisches Sommerfest mit Leckereien und toller Deko zu zelebrieren.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Was wird bei Midsommar gefeiert?
- Mittsommerbaum & Gartendeko
- Blumenkranz & Blumendeko
- Die Tischdeko
- Essen mit Tradition
- Die schwedischen Köstlichkeiten
- Ein Prost
- Mittsommer-Bräuche
- Zeit für Spiele
- Rezept-Idee
- Buchtipp
Was wird bei Midsommar gefeiert?
Mittsommer fällt nicht unbedingt auf ein Wochenende, deshalb liegt der Termin irgendwann zwischen dem 19. und 25. Juni. Die Feier beginnt mit dem Freitag. Hier findet an öffentlichen Plätzen meist schon das Tanzen um den legendären Mittsommer-Baum statt und lockt viele Schweden dorthin. Es ist das Fest mit dem der Sommer gebührend zelebriert wird. Historisch gesehen war es ein bäuerliches Fest und stellte den Wendepunkt im Arbeitsjahr dar. Früher glaubte man an Mittsommer auch an Magie, daran dass die Natur in dieser Nacht zum Leben erwacht. Deshalb gehören Blumen immer dazu. Die Blumenkränze werden nicht nur im Haar getragen, auch als Schmuck an Zäunen und Türen sehen sie toll aus. Ein wenig Magie hat ebenfalls das morgendliche Laufen über die Wiese und den Morgentau. Es wurde auch gemacht, um gesund durch den Sommer zu kommen. Mittsommerfeste werden mit vielen Menschen gefeiert, egal ob jung oder alt. Für das eigene Mittsommerfest sind also viele Gäste erwünscht: Freunde, Familie oder Nachbarn. Natürlich kann es genauso gemütlich sein, wenn man nur ein paar Freunde einlädt. Ganz typisch für Mittsommer ist ein Blumenkranz im Haar, bunte Blumensträuße auf den Tischen, hübsche Kleider, gute Musik, Tanz und schwedische Delikatessen. Denn es dreht sich sehr viel ums Essen bei dieser Tradition.
Mittsommerbaum & Gartendeko
Der Mittsommer-Baum ist in Schweden eine ähnliche Tradition wie bei uns der Maibaum. Er besteht aus einem Holzkreuz, das von allen gemeinsam mit Laub, Gräsern und Blumen dekoriert und von vielen bunten Bändern verziert wird. Der Baum steht auf einem großen Platz. Um ihn herum wird getanzt. Im eigenen Garten bietet es sich an, bunte Bänder, Lampions und Lichterketten in einen Baum oder einen großen Strauch zu hängen. Dazu nimmt man Kreppbänder in allen Farben. Wer mag kann natürlich auch einen „echten“ Mittsommer-Baum basteln, zum Beispiel aus Holzlatten oder Besenstielen. Beides wir an der Schnittstelle mit Bändern fixiert oder verschraubt. Mit dem Schmücken können Sie dann warten, bis alle Gäste da sind. Denn das macht zusammen viel Spaß, besonders den Kindern. Die Terrasse kann zusätzlich mit Wimpel-Ketten und vielen Kerzen geschmückt werden.
Blumenkranz & Blumendeko
Der Blumenkranz sieht nicht nur hübsch aus im Haar, er hat auch eine symbolische Bedeutung, denn er steht für Wiedergeburt und Fruchtbarkeit. Außerdem ist es ein richtiger Trend, Kränze zu basteln. Tipp: Am besten solche Blumen wählen, die sich gut trocknen lassen, dann kann man den Kranz später als Wandschmuck nutzen. In Schweden sollen die Blumen dafür aber selbst gepflückt werden und das schweigend und am besten im Morgentau. Blumen und viele Gräser sind auch in der Vase das perfekte Accessoire für den Mittsommer. Bezaubernd sehen selbstgepflückte Wiesenblumen aus, wenn sie in viele kleine Vasen gestellt und über den Tisch verteilt werden. Alternativ können sie in kleinen Glasflaschen mit einem Garn in Bäume gehängt werden. Als Give-away einfach am Ende des Abends eine Mini-Vase mit Blumen verschenken.
Die Tischdeko
Sie sollte ganz lässig sein. Robustes Keramik Geschirr in Beigetönen sieht am schönsten aus. Aber auch wild gemixtes Geschirr unterstreicht die Lebendigkeit, die das Mittsommerfest ausstrahlt. Dazu harmonieren zart gemusterte Servietten und Tischtücher. Egal ob Blumen, Streifen, Karo oder Punkte, all diese Muster können sommerlich aussehen. Kerzen und Blumen dürfen nicht fehlen. Harmonisch wirkt die gesamte Tafel, wenn man sich an eine bestimmte Farbrichtung hält. Blau, Weiß, Beige und Gelb passen perfekt.
Essen mit Tradition
An Mittsommer werden ähnliche Gerichte serviert wie an Ostern oder Weihnachten. Dabei handelt es sich um das sogenannte „Smörgåsbord“, ein Buffet mit kalten und warmen Speisen. Es hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert. Dort gab es ein Buffet, das vor allem aus Schnaps bestand und das aus gleich drei verschiedenen Sorten. Dazu kamen Speisen wie Lachs, eingelegter Hering, Erdbeeren, Brot und Käse.
Die schwedischen Köstlichkeiten
Lachs – er schmeckt richtig lecker mit jungen Kartoffeln. Meist nutzt man Graved Lachs. Auch gegrillt und gebeizt gibt es Lachs an Mittsommer. In Kombination mit einer Senfsoße und Dill hat er geschmacklich einiges zu bieten.
Eingelegter Hering – ihn gibt es meist in einer leckeren Soße. Auch bei uns ist er in vielen Geschmacksrichtungen erhältlich. Authentisch ist es, wenn er selbst eingelegt wird. Am besten mit Kartoffeln servieren. Pur schmeckt Hering gut zu roten Zwiebeln und saurer Sahne.
Neue Kartoffeln – die Kartoffel wurde in Schweden Mitte des 17. Jahrhunderts eingeführt. Allerdings dauerte es hundert Jahre, bis sie im ganzen Land angebaut wurde. Zu Mittsommer sind gekochte Kartoffeln mit Dill ein Muss. Sie sollten klein sein. Passt super zu eingelegtem Hering, gebeiztem Lachs und den Fleischbällchen Köttbullar.
Erdbeeren – in Sachen Nachtisch sind Erdbeeren perfekt an Mittsommer. Frische Erdbeeren mit Schlagsahne sind der krönende Abschluss des Mittsommermenüs. ab. Schon am Nachmittag gibt es Erdbeerkuchen in allen Variationen. Die Früchte sind in Schweden angeblich besonders lecker, da sie durch die kühlen Frühlingsnächte sehr süß werden.
Brot & Butter – erlaubt ist natürlich jedes Brot, aber Knäckebrot ist typisch für die schwedische Küche. Es lässt sich super zu Lachs und saurer Sahne essen. In Kombination mit Butter und Käse ist es ebenfalls beliebt.
Köttbullar – in Schweden kennt und liebt sie fast jeder, die klassischen Fleischbällchen. Traditionell werden sie in einer Rahmsoße gegessen und mit Preiselbeeren garniert. Schmeckt gut zu Kartoffelpüree.
Grillen – inzwischen ist das Grillen ein typisches Menü an Mittsommer. Erlaubt ist natürlich alles, aber beliebt sind Lachs und Würstchen. Dazu gibt es Salat, Brot und Kartoffeln und viele Soßen.
Schnaps – es gibt viele Sorten, die in Kombination mit Trinkliedern getrunken werden. Die wichtigsten Geschmacksrichtungen sind Holunderblüte, Honig oder Kümmel.
Ein Prost
Eine uralte Tradition ist in Schweden das Schnapstrinken in Kombination mit Trinkliedern. Insbesondere an Mittsommer. Gerne wird „Snaps“ getrunken. Es gibt Schnaps in vielen Sorten mit unterschiedlichen Geschmäckern, zum Beispiel mit Holunderblüte, Honig oder Kümmel. Zum Anstoßen sagt man „Skål“ und singt zu jedem neuen Glas ein anders Lied. Es gibt viele Trinklieder und sogar in Stockholm ein Museum, das sich mit diesem Thema beschäftigt. Tatsächlich sind diese Lieder eine feste Kultur. Noch heute werden neue Texte zu bekannten Melodien geschrieben.
Mittsommer-Bräuche
Auch wenn es am längsten Tag im Jahr nicht dunkel wird oder bei uns eben sehr spät dunkel wird, gehört Feuer zum Fest, es sind die sogenannten Sonnwend-Feuer oder Mittsommer-Feuer. Sie sollen ein Versprechen an die Sonne sein, das besagt, dass sie in den dunklen Monaten nicht in Vergessenheit gerät. Sehr beliebt ist auch das Blumensammeln am Ende des Festes. Dabei pflücken unverheiratete Mädchen sieben verschiedene Blumensorten, am besten von sieben unterschiedlichen Wiesen. Über Nacht legen sie diese unter ihr Kopfkissen. Die Tradition besagt, dass sie von dem Mann träumen, den sie einmal heiraten werden. Den Traum dürfen sie aber niemandem erzählen, sonst geht er nicht in Erfüllung.
Zeit für Spiele
Wenn alle gut gegessen haben, schließt sich sozusagen die Freizeit an. Dazu gehören auch Spiele. Dabei spielen immer zwei Personen gegeneinander oder mehrere Gruppen. Typische Gartenspiele sind beliebt, so Krocket, Ringwerfen oder Sackhüpfen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was Spaß macht. Typisch schwedisch ist das Spiel „Kubb“. Es ähnelt unserem Kegelspiel.
Rezept-Idee
Zutaten
1,2 kg Lachsfilet mit Haut
1 TL grobes Salz
1⁄2 TL Zitronenpfeffer
1 EL frisch geriebene Zitronenschale
1 TL brauner Zucker
Was ist ein Rub?
Ein Rub ist eine trockene Gewürzmischung, die vor dem Grillen auf Fleisch, Fisch oder Gemüse aufgetragen wird, um den natürlichen Geschmack zu verstärken. Der Name kommt vom englischen „to rub“, was „einreiben“ bedeutet. Genau das macht man mit dem Lachs, etwa eine Stunde vor dem Grillen.
Wie trage ich den Rub auf?
Einfach die Gewürze in einer kleinen Schale vermischen und den Lachs auf der Fleischseite damit einreiben und etwa eine Stunde lang einziehen lassen. Dann wie gewünscht grillen. Dazu schmeckt zusätzlich saure Sahne oder eine Senfsoße.
Für etwa 14 Zimtschnecken
Zutaten
500 g Mehl
250 g Milch
90 g Butter
50 g Zucker
½ Würfel frische Hefe
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Eigelb
Für die Zimt-Zucker-Füllung
100 g weiche Butter
100 g brauner Zucker
2 TL Zimt
1. Den Backofen zu gegebener Zeit auf 180 °C Ober- / Unterhitze vorheizen. Butter auf dem Herd bei geringer Hitze schmelzen, Milch aus dem Kühlschrank hinzugeben. Darin einen halben Würfel Hefe auflösen. Mehl mit Salz, Vanillezucker und Zucker in einer Schüssel vermengen. Die Butter-Hefe-Mischung dazu gießen.
Etwa drei Minuten mit den Händen oder mit den Knethaken vom Handrührgerät oder alternativ in der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten.
Den Teig zu einer runden, großen Teigkugel formen. In eine Schüssel legen, abdecken und etwa 30-60 Minuten ruhen lassen. Das Teigvolumen sollte sich dabei verdoppeln.
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig ausrollen und mit einem bemehlten Nudelholz etwa einen halben Zentimeter dick ausrollen zu einem Rechteck (ca. 40 x 35 cm).
Für die Zimt-Zucker-Butter-Füllung alles in einer Schüssel vermengen. Die Teigplatte gleichmäßig mit der Füllung bestreichen. Einen Rand von einem Zentimeter übriglassen.
Die Platte recht eng von der langen Seite aus aufrollen. Dann in drei Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Die Klinge hindurchziehen und nicht drücken. So behält die Schnecke ihre Form.
Die Schnecken auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit einem Küchentuch abdecken und nochmals etwa 30 Minuten gehen lassen.
Ein Eigelb mit etwa 1 TL Wasser verquirlen. Damit die Zimtschnecken bestreichen.
Für 15-20 Minuten in den vorgeheizten Backofen, geben und goldbraun backen.
Buchtipp