Die Wiener Künstlerin Hedwig Rotter entwirft wunderschöne Porzellanobjekte für den Interieurbereich. Die liebevoll und aufwendig im eigenen Atelier entworfenen Produkte haben Unikatcharakter und werden als Einzelstücke, Kleinserien oder limitierte Auflagen produziert. Mit ihrem Label mano design setzt sie damit ein klares Zeichen für die Verbindung von Handwerk, Kunst und Design.
Die Wiener Künstlerin Hedwig Rotter entwirft wunderschöne Porzellanobjekte für den Interieurbereich. Die liebevoll und aufwendig im eigenen Atelier entworfenen Produkte haben Unikatcharakter und werden als Einzelstücke, Kleinserien oder limitierte Auflagen produziert. Mit ihrem Label mano design setzt sie damit ein klares Zeichen für die Verbindung von Handwerk, Kunst und Design.
Im Interview mit dem Küchen-Journal erzählt die Künstlerin, wann sie ihre Liebe zu dem fragilen Material entdeckte, woher sie ihre Inspirationen bezieht und auf welches Produkt sie besonders stolz ist.
Frau Rotter, Sie haben in Wien an der Universität für angewandte Kunst studiert. Wussten Sie damals schon, dass Sie gerne mit Porzellan arbeiten würden?
Ich habe schon als Kind immer sehr gerne etwas mit den Händen geformt – aber zur Keramik bin ich erst sehr spät gekommen. Die erste Erfahrung damit machte ich in einem Bildhauerkurs. Da entstand die Liebe zum Ton – zur Plastizität, Formbarkeit und vielseitigen Gestaltungsmöglichkeit dieses Materials. Mit Porzellan bin ich erst während meines Studiums in Berührung gekommen.
Woher rührt Ihre Liebe zum Porzellan?
Porzellan ist für mich nach wie vor die „Königsklasse“ in der Keramik. Ein wunderbar sinnliches Material mit einer langen Geschichte und Tradition. Seit ein paar Jahren arbeite ich auch mit Fine Bone China Porzellan, für mich eines der edelsten und schönsten Porzellansorten. Warm im Farbton, leuchtend in den Farben und von einer unglaublichen Transparenz. Dieses Porzellan eignet sich daher auch hervorragend für Leuchten aller Art. In der Verarbeitung ist es zwar viel schwieriger als herkömmliches Porzellan, aber man wird dann mit einem sehr schönen Ergebnis belohnt.
Greifen Sie auch Trends auf? Woher kommen Ihre Inspirationen?
Vorwiegend aus Beobachtungen, wie Menschen mit Dingen umgehen, und natürlich aus dem gesamten Umfeld. Ideen hole ich mir von Überall. Sehr viele Projekte entstehen aber auch beim Experimentieren mit dem Material Porzellan. Es gibt keinen roten Faden, der sich durch meine Arbeit zieht. Ich arbeite meistens themenbezogen. Wichtig ist mir dabei, das die Produkte funktionieren, aber auch das sie einen Mehrwert haben. Ich verstehe mich als Künstlerin , aber auch als Handwerkerin. Es ist mir sehr wichtig, denn ganzen Prozess selbst durchzuführen. Produkte nur zu entwerfen, wäre mir zu wenig. Die Handarbeit ist ein wesentlicher Teil und verleiht den Produkten auch etwas ganz individuelles.
Wie gehen Sie beim Designen einer neuen Idee vor?
Am Anfang steht die Auseinandersetzung mit einem Thema; Research, Skizzen, dreidimensionale Modelle, eine tech. Zeichung und dann der Formenbau.
Welche Kriterien müssen Sie beachten?
Da das Material beim Brennen um ca. 13% schwindet, muss das beim Entwurf von vornherein einberechnet werden. Das Material selber verhält sich nicht immer so wie geplant – ich bezeichne das gerne als Material mit Gedächtnis, das sich jede kleinste Verformung merkt. Andererseits verleiht genau dieser Faktor der Nicht-Perfektion den Produkten einen ganz speziellen Charakter.
Wie lange dauert es von einer Idee bis zum fertigen Gegenstand?
Das ist total vom Projekt abhängig. Manche Ideen benötigen mehrere Modelle bis alles passt. Der Produktionsprozess selber dauert ca. 2 Wochen und beinhaltet viele Arbeitsschritte. Die Produkte werden alle gegossen, getrocknet, retouchiert und dann rohgebrannt. Nach dem Rohbrand werden sie geschliffen, glasiert und nochmal bei 1260 Grad hochgebrannt. Zum Schluß erfolgt noch der Dekorbrand.
Konnten Sie eine Idee aus handwerklichen Gründen schon einmal nicht umsetzen?
Es gibt für mich eher Einschränkungen bezüglich der Größe eines Produktes; ich muss die Gußformen noch heben können. Und natürlich bin ich auch an die Größe meiner Öfen gebunden.
Was ist Ihr Lieblingsstück?
Zur Zeit sind es die Pendelleuchten „Just dressed“. Die kommen bei meinen Kunden auch sehr gut an. Sie werden vor allem gerne für den Eßbereich genommen. Die Leuchten verbreiten eine sehr angenehme Lichtstimmung und sind auf Grund ihrer Farbigkeit und der Muster etwas ganz Besonderes. Die Muster bringe ich mittels Netzstrümpfen und Spitzen auf.
Welche Geschirrtrends sind derzeit bestimmend?
Es ist zur Zeit glaube ich alles möglich; feine und grobe Keramik in sanften Naturtönen und elegantes, weißes Porzellan. Der Stellenwert des Essens hat sich in den letzten Jahren etwas verändert; man kocht wieder mehr, legt mehr Wert auf die Qualität und die Produktionsbedingungen der Produkte und damit verbunden auch auf die Tischkultur. Man vermischt die einzelnen Stile und kombiniert freier.
Auf welches designte Produkt sind Sie besonders stolz und warum?
Auf die Schalenserie „Netzwerk“. Die hat es nämlich bis in den MoMa – Shop in New York geschafft . Die Schalen sind aus einem thermoplastischen Material und vielseitig einsetzbar: als Brotkorb, für Obst oder Kleinutensilien.
Wofür steht mano design?
mano design steht für Handarbeit. Der Labelname sollte in seiner Bedeutung gleich darauf hinweisen und leitet sich vom spanischen mano – die Hand ab.
mano design steht für funktionelle, zeitgemäße und hochwertig verarbeitete Porzellanobjekte für den Interieurbereich und den gedeckten Tisch.
Wo kann man Ihre Produkte käuflich erwerben?
Man kann meine Produkte in meinem Online-Shop oder in Wien in meinem Schauraum erwerben. Einige Museumsshops und Designstores führen auch einige meiner Produkte.