Die Living Kitchen 2019 schließt ihre Tore und Tage voller „Wow! –Momente“ gehen für uns zu Ende. Wir haben so viele Eindrücke mitgenommen von dieser beeindruckenden Messe. Neue Trends entdeckt. Neue technische Innovationen bestaunt. Es war eine tolle Zeit!
Ein großes neues Thema der Living Kitchen 2019 war das Kitchen Farming. Was nichts anderes bedeutet, als dass man seine Küchenkräuter und sogar Salate direkt in der Küche anbaut. Einige Hersteller haben in diesem Bereich verschiedene Ansätze präsentiert. Das geht von Pflanzkästen die mit UV-Licht für das Pflanzenwachstum bestrahlt werden, bis zu ganzen Glasvitrinen, wo die Natur, “inklusive leichtem Wind, Regen und Licht“, perfekt nachgebildet wird. Ein interessanter Trend in Zeiten wo immer mehr Leute sehr bewusst auf die Herkunft ihrer Lebensmittel achten.
Eine technische Innovation, die wir bisher nur von Armaturen kannten, haben wir bei den Dunstabzugshauben entdeckt:Dunstabzugshauben, die sich mit Gesten der Hand steuern lassen. Mal sehen, ob sich dieser neue Ansatz in den nächsten Jahren durchsetzen kann.
Der Dunstabzug nach unten ist natürlich auch weiterhin ein wichtiges Thema und war auf der Messe fast überall präsent.
Auf eine andere technische Innovation sind wir im Bereich der Kühl- Gefrierschränke gestoßen: Kühlschränke mit einem Vakuumierschlitzauf der Türfront. Blitzschnell werden so Lebensmittel vakuumiert und damit bis zu achtmal länger haltbar gemacht. Praktisch, wenn man in den Urlaub fahren möchte und der Kühlschrank noch viel zu voll ist. Auch zum Kochen kann man dieses System hervorragend nutzen und die (z.B.mit Fisch oder Fleisch und Gewürzen) gefüllten Beutel, die sich bei diesem Anbieter bis zu dreimal nutzen lassen, anschließend per Sous-Vide Methode bequem garen. Das Gefrierfach dieses Geräts lässt sich auf Knopfdruck entweder in ein Wärmefach, beispielsweise für Hefeteig oder Teller, oder in ein Schockfrostfach verwandeln. Sehr praktisch, wenn man auf einer Party schnell kalte Getränke benötigt.
Ein anderer Hersteller bringt demnächst ein Kühlschrankmodell auf den Markt, welches über eine Art IPad auf der Kühlschrankfront verfügt.
Bei den Backöfen haben wir ein Modell bewundert, bei dem man das Backblech auf Knopfdruck hoch und runter fahren kann. Wenn mal wieder die Pommes nicht knusprig werden wollen oder der Kuchen zu dunkel zu werden droht, eine durchaus praktische Funktion.
Kombigeräte, die beispielsweise eine Mikrowelle mit einem Backofen oder einem Dampfgarer kombinieren, sind uns auch auf der Messe begegnet.
Einen hoch- und runterfahrbaren Esstisch, der (an der Seite versteckt), ein ausfahrbares Induktionskochfeld beinhaltete, entdeckten wir in einer anderen Messehalle. Damit könnte man auch am Essplatz im Sitzen etwas kochen.
Nicht schlecht gestaunt haben wir, als bei einem Küchenhersteller während der Führung durch die Ausstellung plötzlich fröhliche Tanzmusik erklang und der nette Herr vom Messestand anfing, seine Hüften zu schwingen. Doch nicht nur das, auch verschiedene Schränke öffneten sich wie von Zauberhand und sogar der Kühlschrank ging plötzlich von alleine auf. Hiermit sind wir bei dem wichtigen Trendthema Smartkitchenangelangt, welches von verschiedenen Küchenherstellern unterschiedlich behandelt und von manchen noch komplett ignoriert wird.
Die Gute-Laune-Musik erklang übrigens, weil das Programm Kuchenbacken per Knopfdruck gestartet wurde. Und da mit Musik bekanntlich alles besser geht, finden wir diese Idee durchaus reizvoll. Die Schränke öffnen sich bei diesem Programm in einer bestimmten Reihenfolge, damit der Küchennutzer nacheinander seine Kuchenbackutensilien und die benötigten Lebensmittel herausnehmen kann.
Was uns bisher gut gefällt bei der Idee der smarten Küche, sind die hoch- und runterfahrbaren Arbeitsplatten oder Kücheninseln. Besonders praktisch, wenn verschieden große Menschen die Küche nutzen wollen. Auch dass man Lichtstimmungen, wie beispielsweise für ein romantisches Abendessen oder eine Party, automatisch erzeugen oder per Befehl alle Geräte ausstellen und eine Hausüberwachung aktivieren kann, wenn man das Haus verlässt, finden wir toll. Küchenober- und- unterschränke, die sich auf Zuruf zu Alexa öffnen, wie auf der Messe entdeckt, fanden wir hingegen nicht so richtig praktisch, da wir denken, dass man händisch viel schneller wäre. Für ältere Menschen oder Menschen mit einem Handicap mag dies aber durchaus interessant sein.
Offene Küchen, die nahtlos in den Wohnraum übergehen, liegen weiterhin im Trend. Deswegen präsentierten einigen Küchenhersteller diesmal auch Sideboards und andere Wohnmöbel passend zur Küche.
Ein weiteres eher neues Thema der Messe waren offene Schubladen, welche von vielen Küchenherstellern präsentiert wurden. Offene Schubladen in einer schönen wertigen Holzoptik lockern sonst eher strenge Fronten auf und gefielen uns optisch in den Ausstellungen sehr gut. Ob sie allerdings im Alltag praktisch sind, wagen wir ein wenig zu bezweifeln, da Staub und anderer Schmutz natürlich viel leichter in so eine Schublade hineingelangen kann.
Hochglanzküchen sah man nur selten. Zurzeit angesagt sind matte, wertige eher dunkle Fronten. Besonders die Farbe schwarz spielte auf der Messe sowohl bei den Accessoires als auch bei den Küchen selbst eine große Rolle. Gerne wurden auch schwarze, matte Küchenfronten mit Holzfronten, wie beispielsweise Eiche, kombiniert. Auch Beton und Marmor sowie die Farben Gold und Messing sind immer noch im Trend. Diese Gestaltungsmerkmale zeigten sich auf der Living Kitchen 2019 auf unterschiedliche Weise und waren Mitgestalter beim Design vieler Küchen. Passend dazu gab es dann (ganz neu auf der Küchenmesse!) auch eine Küchenspüle in Betonoptik die diesen Trend aufgreift.
Obwohl die Messe gerade erst vorbei ist, freuen wir uns schon auf die nächste Living Kitchen 2021. Denn in der Welt der Küchen gibt es immer Neues zu entdecken. Alle hier vorgestellten Innovationen und noch viele andere Neuheiten werden wir in den nächsten Wochen im Küchen Journal veröffentlichen.
Wir freuen uns, wenn Sie uns treu bleiben.