Millionen Bundesbürger leiden regelmäßig unter Rückenschmerzen. Vor allem Fehlhaltungen im Alltag können dazu führen, dass es zwickt. Schon eine Körperneigung von nur 20 Grad nach vorn übt einen starken Druck auf die Bandscheiben aus. Das ist ein Wert, der etwa bei nicht individuell angepassten Küchen und Arbeitsflächen schnell erreicht wird. Empfehlenswert ist es daher, bei der Planung neben Design und Optik auch auf Ergonomie und Funktionalität zu achten sowie eine individuelle Beratung zu nutzen. Schließlich ist eine Küche meist 10 bis 15 Jahre in Gebrauch – zu ärgerlich, wenn das Kochvergnügen regelmäßig zu Verspannungen oder gar Schmerzen führt.
Arbeitshöhen am Ellenbogen ausrichten
Viele denken bei der Ergonomie in der Küche vor allem an die Arbeitshöhe zum Schneiden, Kochen und Abspülen. „Das ist natürlich von zentraler Bedeutung – Arbeitsplatten, Herd und Spüle sollten dazu an der Höhe des Ellenbogens ausgerichtet werden. Nicht zu vernachlässigen ist allerdings auch die Höhe von Schrankeinbauten und von eingebauten Küchengeräten, um ein ständiges, mühsames Strecken und Bücken zu vermeiden“, erklärt Einrichtungsexperte Walter Greil von TopaTeam. Er empfiehlt, frühzeitig bei der Planung einer neuen Küche einen Schreiner oder Tischler vor Ort einzubeziehen. Die Handwerker wissen um ergonomische Anforderungen, können Küchen nach Maß planen und Möbel entsprechend maßgerecht umbauen.
Ergonomische Lösungen für die Schränke
„Vor allem die drei typischen Küchenarbeitsbereiche Vorbereiten, Kochen und Spülen sollten in ihrer Höhe individuell angepasst sein für ein angenehmes, rückenschonendes Arbeiten“, so Walter Greil weiter. Mit höhenverstellbaren Elementen und Kochflächen kann der Schreiner zudem Lösungen bieten, wenn die Personen im Haushalt unterschiedlich groß sind. Auch bei Küchenschränken lässt sich vieles verkehrt machen. Eine Faustregel lautet: Je niedriger die Oberschränke hängen, umso übersichtlicher sind sie und umso leichter lassen sich Gegenstände entnehmen oder einräumen. Für Unterschränke wiederum gibt es Lösungen, die den Hobbykoch nicht fortwährend in die Knie zwingen. Statt mühevoll in den dunklen Tiefen des Schranks nach den Vorräten kramen zu müssen, gibt es heute voll ausziehbare Unterschränke. Sie erleichtern das Hantieren und entlasten den Rücken. Das Licht fällt von oben auf den Inhalt – so ist alles gut sichtbar und leicht zu erreichen.
Ganz ohne Kompromisse geht es nicht
Er ist 1,90 Meter groß, sie nur 1,55? Er ist Rechtshänder, sie macht alles mit Links? Wenn man nicht gerade Single ist, geht es nicht ohne Kompromisse bei der Planung der Küche. Wichtig ist ein ergonomischer Mittelweg, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind. Das kann eine Anordnung der Arbeitsfläche auf unterschiedlichen Höhen sein oder auch ein höhenverstellbarer Herd. Tipps und eine individuelle Beratung erhalten Verbraucher bei Tischlerbetrieben mit Küchenkompetenz. Clevere Lösungen sind auch bei Altbauküchen gefragt, denn Grundrisse oder bereits vorhandene Strom- und Wasseranschlüsse geben oft bereits das Grundraster der neuen Küche vor.
Quelle: djd | TopaTeam | Nobilia