Schon in der Renaissance war es als Geschirrbord bekannt. Das Buffet ist ein Möbel, das zahlreiche Epochen durchquerte. Und auch seinen Standort wechselte es im Laufe der Jahrhunderte. Lange Zeit hatte es seinen Platz im Esszimmer, wo es das Porzellan, das Silberbesteck und die Tischdecken beherbergte. Erst spät wanderte es in die Küche und passte sich dort optimal an die gewünschten Anforderungen in puncto Stauraum, Funktionalität und Design an.
Kaum ein Möbel prägte die Geschichte von SCHMIDT Küchen und Wohnwelten so wie das Buffet – mit ihm begann der Aufstieg des deutsch-französischen Traditionsunternehmens. Der Bestseller von SCHMIDT Ende der 40er Jahre hörte auf den Namen „Heidi“ und kostete 2.000 Francs – was heute etwa 305 Euro entspräche. Durch die erneute Zugehörigkeit des Saarlandes zu Deutschland war Firmengründer Hubert Schmidt ab Juli 1959 von seiner französischen Kundschaft durch eine Grenze getrennt. Um die für die Kalkulation nicht unerheblichen Zölle zu umgehen, eröffnete er kurzerhand ein Werk im elsässischen Lièpvre. Zum 60-jährigen Jubiläum des Bestehens in Frankreich wurde Heidi neu entworfen. In der Wiedergeburt des populären Buffets spiegelt sich die Entwicklung des Unternehmens wider, ist sie doch eine Symbiose aus beiden Welten: Sie besteht aus Elementen der Wohnmöbel-Kollektion und aus Küchen-Komponenten.
Vintage mit moderner Note
Als Reminiszenz an den Verkaufsschlager aus den 50er Jahren waren die Designer von Europas fünftgrößtem Küchenhersteller aufgerufen, ihre Vorschläge für eine zeitgerechte Neuinterpretation einzureichen. „Am Ende hatten wir 49 Entwürfe und über ein Facebook-Voting konnte jeder für sein liebstes Konzept abstimmen“, erklärt Jean-Michel Jaeglé, der Produktmanager von SCHMIDT. Gewonnen hat eine Version, die von der Linienführung seines Vorgängers inspiriert wurde. Geerbt hat das erneuerte Modell die geschwungenen Fronten, offenen Nischen und Schubladen. Mit seinen warmen Holznoten lehnt es sich an seinen Vorläufer an, bildet andererseits mit seinen pastelligen Akzenten aber einen ganz eigenen Charakter heraus. Dem Zeitgeist entsprechend bietet die Neuauflage mehr quadratische Linien und tauscht die altväterlichen Griffe gegen ein mechanisches „Touch Latch“ System ein. Um sich an die heutigen Benutzer anzupassen, ist das Revival etwas höher konzipiert, als es der Wegbereiter von 1947 war. Im unteren und oberen Bereich der Vitrine verfügt die aktuelle Heidi über offene Nischen. Hier ist eine Beleuchtung integriert, welche die Exponate ins rechte Licht rückt. „Wir feiern das Comeback des Buffets. Es bringt einen Hauch von moderner Nostalgie in das Interieur. Denn diesem Möbel gelingt die Synthese zwischen dem Vintage und einer zeitgemäßen Note. Auf dem Weg zwischen nützlich und dekorativ bietet es den perfekten Platz zur Präsentation und Aufbewahrung“, sagt Jaeglé.
Reise durch die Vergangenheit
SCHMIDT feiert mit Jubiläumsmodell das Comeback des Buffets
Der Ursprung des Buffets liegt weit in der Vergangenheit, das Konzept ist aber gleichgeblieben: zwei Kästen übereinander, zuweilen mit einem Zwischenraum und häufig mit verglasten Türen, wo Erinnerungspostkarten ihren Platz fanden. Der Freiraum darunter nutze man gerne für verschiedene Ziergegenstände und allerlei Krimskrams. Die Modelle wurden nicht oft geändert, solange sie sich gut verkauften. Die Innenausstattung jedoch unterlag ständig Verbesserungen. So baute man in Deutschland später am liebsten eine Brotschneidemaschine ein, in Frankreich war der Allesschneider populär. Im weiteren Verlauf bestand das Buffet zunehmend aus Kunststoff. Farbenfrohe, pflegeleichte Resopalflächen sowie die Kombination von Schiebetüren, Schubläden und Türen machten die Küchenbuffets zum Einrichtungshit. Sie fanden Eingang in das Vorstadthäuschen ebenso wie in die Etagenwohnung. Die Werbung nannte sie vielversprechende „Hausfrauenträume”. Waren Ende der 60er-Jahre die traditionellen Buffets in Frankreich noch sehr erfolgreich, tauchten auf den Fachmessen in Deutschland bereits die ersten Anbauelemente auf. Mitte der 70er erfuhr dann der europäische Markt eine grundlegende Veränderung. Der Absatz ging rapide zurück. Das liebgewordene Möbel wurde durch die Ideenvielfalt und den Funktionsreichtum der Einbauküchen ersetzt. Doch mehr als ein Jubiläumsmodell ist die neuzeitliche Heidi ein gelungenes Beispiel für die Wiederbelebung des Buffets. Wie einst der Vorgänger ist sie ein perfektes Spiegelbild ihrer Zeit – und hat damit alle Voraussetzungen für einen Verkaufserfolg.
Quelle: SCHMIDT Küchen