Die erste eigene Wohnung einzurichten ist aufregend! In Sachen Möbel steht dafür meist kein Riesenbudget zur Verfügung und man muss ein wenig improvisieren. Das gilt auch für die Zweitwohnung oder einen vorübergehenden Wohnsitz, denn hier soll oder kann oft nicht zu viel Geld ausgegeben werden. Was man unbedingt benötigt, ist eine schöne und funktionsfähige Küche. Das braucht keine Küchenzeile von der Stange zu sein oder ein reduziertes Ausstellungsstück. Moderner sind hübsche Einzelelemente. Mit ein bisschen Kreativität und Engagement lässt sich bestimmt die richtige Ausstattung für die „Selfmade-Küche“ finden. Unsere Redaktion hat ein paar Ideen für Sie zusammengestellt.
Alte Küche, neue Fronten, neue Arbeitsplatte
Es ist nicht nur nachhaltig, sondern eine clevere Idee, um Kosten zu sparen: Setzen Sie neue Küchenfronten auf alte Korpusse. Hier kann eine bereits in der Wohnung vorhandene Küche genutzt werden. Möglich ist es auch, eine sehr günstige oder geschenkte Küche über eine Online-Plattform oder den Anzeigemarkt in der Zeitung zu bekommen. Manche Hersteller bieten neue Fronten zu ihren älteren Schrankmodulen an. Wenn Sie wissen, von welcher Firma die erworbene Küche stammt, können Sie das leicht überprüfen.
Wer handwerklich sehr geschickt ist, baut zu vorhandenen Küchenschränken selbst neue Fronten. Im Baumarkt gibt es das entsprechende Holz, das Zubehör und das Furnier oder die Farbe.
Nicht jeder Schrank muss eine Tür haben und sieht möglicherweise auch offen dekorativ aus, wenn zum Beispiel hübsches Geschirr drinsteht. Tipp: Sind es zu viele Schränke, die im Gesamtpaket erworben wurden, können die übrig gebliebenen Teile noch als Badezimmerschrank oder Sideboard im Wohnraum umfunktioniert werden. So brauchen Sie nichts wegzuschmeißen und sparen auch noch an anderer Stelle.
Auch die alte Arbeitsplatte lässt sich problemlos gegen eine neue austauschen und wertet die Küche auf. Die Geräte können dann entsprechend eingepasst werden. Es gibt sogar Firmen, die sich auf solche Arbeiten, wie den Austausch der Fronten, spezialisiert haben, falls Sie das nicht selbst machen wollen oder können.
Küche gebraucht kaufen
Ihre Traumküche sprengt das Budget? Vielleicht gibt es genau diese Küche gebraucht zu kaufen. Suchen Sie bei den Kleinanzeigen in der Zeitung oder bei Online-Portalen. Es kann interessant sein, sich von verschiedenen Anbietern die passenden Einzelteile zusammenzustellen.
Günstige Elektro-Geräte finden
Sich von alten Geräten zu trennen ist nicht verkehrt, denn sie sind oft nicht mehr energieeffizient und kosten auf Dauer mehr als ein Austausch-Gerät. Es braucht nicht die allerneueste Technik zu sein. Manchmal gibt es das Auslaufmodell zum Sonderpreis. Auch B-Ware ist eine Idee. Die neuen Geräte sind technisch in Ordnung, haben aber kleine optische Schäden oder stammen aus Überproduktionen. Man spart bis zu 30 Prozent der Kosten ein. Beliebt sind die sogenannten Refurbished-Produkte. Diese Stores bieten gebrauchte Geräte an. Gebraucht heißt in diesem Fall, dass das Gerät bestenfalls nur einmal ausgepackt wurde und noch nicht wirklich im Einsatz war. Außerdem wird alles genau überprüft, gereinigt und generalüberholt.
Aufwertung durch neuen Anstrich
Die Küche, die in der neuen Wohnung steht ist noch voll funktionsfähig, aber die Optik entspricht ganz und gar nicht mehr dem Zeitgeist. Dann lassen Sie sie trotzdem stehen, denn dafür findet sich eine dekorative Lösung. Mit ein bisschen Geduld und Geschick lassen sich die Fronten schleifen und streichen. Das Tolle: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, egal ob gestreift oder gepunktet, alles ist denkbar. Auch eine Knallfarbe setzt individuelle Akzente. Das gilt übrigens ebenso für die alten Stühle vom Flohmarkt oder aus Großmutters Keller für den gemütlichen Essbereich.
Wenn die Küche allerdings nicht gestrichen werden kann, helfen manchmal schon Eyecatcher, um dem Raum einen modernen Charakter zu verleihen. Zum Beispiel ein Regal mit Kochbüchern.
DIY-Küche selber bauen
Individueller geht es nicht: Bauen Sie Ihre Küche selbst! Dafür muss der Plan vorher genau stehen, damit alles perfekt in den Raum passt. Das Material findet sich vor allem im Baumarkt. Nicht jeder möchte sich handwerklich betätigen. Auch aus einem fertigen Sideboard oder Regal lässt sich eine Küche zaubern. Achten Sie unbedingt auf die Arbeitshöhe, damit es nicht zu Rückenschmerzen beim Kochen und Vorbereiten kommt. Manchmal ist es nicht nötig, ausschließlich Schrankraum zu haben, deshalb machen auch Kommoden mit Schubladen oder offene Regale etwas her.
Auch Paletten bieten sich beispielsweise für eine selbstgebaute Kücheninsel an. Bei Pinterest findet man interessante Beispiele. Statt Hochschränken sehen alte Weinkisten aus Holz wohnlich und modern aus.
Modul-Küche zusammenstellen
Aus Einzelelementen eine Küche „aus einem Guss“ zusammenzustellen, das ist nicht ganz einfach, aber machbar. Manche Hersteller, unter anderem Ikea, haben Küchen-Module im Sortiment, die beliebig kombiniert und erweitert werden können. Auch Module, die nicht nur für die Küche gedacht sind gibt es. So lassen sich Schubladenteile mit Schrankelementen oder Regalen kombinieren und zu einer flexiblen Kücheninsel auf Rollen zusammensetzen. Wenn sie nicht genutzt wird, kann sie platzsparend an die Wand geschoben werden. Solche Einzelteile bietet zum Beispiel Car Möbel an.
Machen Sie Wand und Boden zum Hingucker
Etwas Ablenkung schadet nie. Das gilt auch für die Küche. Wenn die vorhandene Küche nicht gefällt, aber nicht ausgetauscht wird, kann sie vielleicht mit einer hübschen Wanddekoration oder einem interessanten Bodenbelag aufgewertet werden. Natürlich kann erst recht die Lieblingsküche durch das Drumherum noch mehr in Szene gesetzt werden. Angesagt sind zur Zeit Tapeten, egal ob geblümt oder doch etwas schlichter. Tipp: Die Tapete sollte am besten nicht an der Wand sein, die direkt hinter der Küchenzeile ist. Hier wird sie schnell durch Wasser oder Schmutz in Mitleidenschaft gezogen, selbst wenn sie wasserfest ist. Passender ist die gegenüberliegende Wand.
Eine auffällige Wandfarbe gibt jeder Küche eine persönliche Note. Eine weitere Idee zur Küchen-Verschönerung ist ein Teppich oder Teppichläufer. Manchmal bietet es sich an, den Boden komplett neu zu gestalten. Man muss nur darauf achten, dass der Boden nicht zu hoch wird und sich die Tür noch öffnen lässt.
Auf die richtige Deko kommt es an
Durch flexible Dekoration lässt sich eine Küche immer wieder verändern und vor allem aufwerten. Das kann eine Vase mit üppigen Blumen sein, bunte Gläser, Handtücher oder hübsche Vorratsdosen. Ebenso machen ein paar Bilder an der Wand den Raum gleich netter.
Einzelteile mit besonderer Note
Lieben Sie es über Flohmärkte zu schlendern oder bei Online-Plattformen nach alten Möbeln zu suchen? Damit setzen Sie ein Statement, denn die Küche sieht mit solchen Einzelteilen alles andere als langweilig aus. Seien Sie ruhig mutig und kombinieren Sie einfach verschiedene Stile miteinander, die auf den ersten Blick gar nicht zusammenpassen. Hier kann bunt zu schlicht oder modern zu Möbeln im Shabby-Stil kombiniert werden.
Stöbern Sie im Baumarkt
Das hat jeder schon einmal erlebt. Man läuft durch einen Baumarkt und findet die interessantesten Dinge. Manche davon lassen sich super für die Küche verwenden. Bauen Sie sich zum Beispiel aus einer Leiter ein Regal. Das sieht nicht nur toll aus, sondern bietet auch Platz für dekorative Küchenutensilien. Oder wie wäre es mit einem Rundholz, das an Schnüren oder Draht unter der Decke befestigt wird. Mit Haken oder Bändern kann das ein oder andere daran aufgehängt werden und ist zum Kochen gleich griffbereit. Ideal bei einer Insel-Situation.