Küchen in L-Form galten längere Zeit als spießig und ein wenig zu klassisch. Vor allem seit die Küchen-Insel so populär geworden ist. Sie ist aber eine praktische Lösung für die meisten Raumsituationen und wirkt offen und einladend. Deshalb kommt sie aktuell wieder verstärkt zum Einsatz. Ein großer Vorteil ist, dass sie sich gut planen lässt, denn wie schon gesagt, passt sie ideal in die meisten Grundrisse. Wie beim Buchstaben „L“ werden zwei Küchenzeilen über Eck aneinandergestellt und sind miteinander verbunden. Hilfreich ist es, dass eine L-Küche erweiterbar ist. So kann man später noch eine weitere Zeile zufügen und sie zur U-Küche werden lassen. Auch ist es denkbar mit nur einer Zeile zu starten und sie mit einer zweiten zur L-Küche zu ergänzen. Diese Küchenform ist also ein echtes Multi-Talent.

Die L-Form muss nicht gleichmäßig sein. Zur eher dezenten Zeile, die durch ein filigranes Regal ergänzt wird, gesellt sich die komplette Schrankwand. Da sie die ganze Wand einnimmt, wirkt sie gar nicht so massiv. In anthrazitfarbener Zement-Optik, aus der Serie „Lucca“ von Nolte Küchen.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Definition L-Küche
- Arbeiten in der L-Küche
- Passt die L-Form in die offene Küche?
- L-Küche in kleinen Räumen
- Eckspüle und Geräte in der L-Küche
- Stauraum in der L-Küche
- L-Küche mit Insel
- Stile für die L-Küche

Bei der Küche aus der Serie „Scala“ in „Olivgrün“ wird die ganze Wand belegt, zu einem Teil aber nur von Regalen. Dass die Halbinsel mitten hineingesetzt ist, lässt das gesamte Bild äußerst lebendig aussehen und bietet so noch die Variante, sich an die Insel zu setzen. Das wäre nicht machbar, wenn die Zeile an der Wand platziert wäre.
Definition L-Küche
L-Küchen werden auch Winkelküchen genannt oder Eckküchen. Sie sind für alle Grundrisse gut geeignet, eignen sich also für kleine und große Zimmer gleichermaßen. Sie bestehen aus zwei Schenkeln, deren Länge ganz nach Bedarf gewählt werden kann und die im rechten Winkel zueinander angeordnet sind. Von oben betrachtet ergibt sich daraus ein L. Dabei stehen klassischerweise beide Schenkel an der Wand. Aktuell findet man aber viele L-Küchen bei denen eine der beiden Zeilen in den Raum hineinragt. Möglich ist es, dass der zweite Schenkel komplett losgelöst ist und nur im exakten Winkel zum Rest steht. Ideal ist diese Konstruktion, um einen Raum regelrecht zu umschließen und einen Rahmen zu bilden.

Eine Küche in L-Form muss nicht unbedingt an der Wand stehen, das beweist diese Aufteilung aus Zeile und dazugehöriger Sitzmöglichkeit. Durch die Zimmerstruktur mit der Treppe bietet sich diese Idee perfekt an und wird durch die Einbauschränke in der Wand ergänzt. So ist auch genügend Stauraum vorhanden. Küche von Veda.
Arbeiten in der L-Küche
Das ist sehr praktisch, denn zwischen den beiden Schenkeln kann man ganz unkompliziert hin- und herlaufen, ohne viel Zeit und Energie aufwenden zu müssen. Sind dann auch noch die wichtigsten Dinge, wie Spüle, Kühlschrank und Herd sinnvoll angeordnet, ist es optimal. Achten Sie darauf, dass die nötigen Koch-Utensilien zentral angeordnet und so griffbereit sind.
Passt die L-Form in die offene Küche?
Gerade in offenen Küchen kann man sich gut für die L-Form entscheiden. Am besten sieht es aus, wenn der eine Schenkel an die Wand gestellt wird und der andere in den Raum hineinragt. So ist er ein schöner Raumtrenner zum Ess- oder Wohnbereich. Er kann zusätzlich als Tresen mit Stühlen genutzt werden. Möglich ist es, den einen Bereich als Esstisch zu planen. Das ist gerade für die Familienküche toll, denn so können die Kinder beispielsweise Hausaufgaben machen oder malen, während gekocht wird. Auch für das gemeinsame Kochen mit Freunden ist diese Anordnung ideal. Die Raumsituation sollte allerdings nicht zu beengt sein, denn aus Sicherheitsgründen muss genügend Platz sein, um noch hin- und herlaufen zu können.

Das Besondere bei dieser Küche ist, dass die kürzere Zeile am Fenster steht. So hat man einen tollen Ausblick und die Optik wirkt leicht. Die Hauptzeile wird durch die Oberschränke erweitert. Die Shaker-Küche ist von Nordiska Kök.
L-Küche in kleinen Räumen
Für kleine Räume sind L-Küchen ebenfalls geeignet, denn sie sparen Platz und bieten viel Raum für die nötigen Funktionen. Außerdem kann man hier Geschirr, Elektrogeräte und andere Küchenutensilien gut unterbringen.
Eckspüle und Geräte in der L-Küche
Die Eckspüle ist für die L-Küche empfehlenswert. Sie kann im 45 Grad Winkel eingebaut werden und nimmt an anderer Stelle keinen Platz weg. Das Ergebnis ist eine komfortable Spülzone. Eine Eckspüle lässt sich ideal zwischen Kochbereich und Kühlschrank in einen Eckschrank einbauen. Die kurzen Wege garantieren ein effizientes Arbeiten. Die Eckspüle hat noch mehr Vorteile, sie sitzt auf dem Teil der Arbeitsfläche, der sonst nicht genutzt wird. Es ist klug die Elektrogeräte durchdacht anzuordnen. Kühlschrank und Herd sollten nah an der Arbeitsfläche und Spüle stehen, um funktionales Kochen zu ermöglichen. Damit es dem Rücken guttut, ist es hilfreich, Elektrogeräte wie den Backofen oder die Mikrowelle und Dampfgarer in Sicht- und Bauchhöhe einzubauen. Das ist besonders sicher für Kinder.

In der offenen Raumsituation umschließt die Küchenzeile das Zimmer regelrecht. Das lässt ihn sehr offen erscheinen. Auch farblich fügt sich das helle Grau so ganz dezent ein. Interessant ist die Stauraum-Lösung für die Oberschränke, die sich oberhalb des Fensters befinden. Die Geräte sind von Junker.
Stauraum in der L-Küche
Kaum eine Küchenlösung bietet mehr Schrankraum als das L. Dabei können für beide Schenkel Oberschränke gewählt werden. Da lässt sich ganz bestimmt alles unterbringen. Die Möbel können nach individuellen Bedürfnissen in die L-Küche integriert werden: Regale, Schubladen, Hoch- und Eckunterschränke oder Apothekerschränke. Das sorgt dafür, dass wirklich jede Fläche genutzt wird. Achten Sie bei der Planung darauf, auch die Ecken zu beachten. Mit Eckschränken lässt sich der schwer zugängliche Platz optimal erreichen. Ein Schrank mit Drehböden ist eine Idee für sperrige Töpfe und Pfannen. Der Apothekerschrank bietet viel Stauraum. Als Vorratsschrank für Lebensmittel ist er sinnvoll. Dank der geringen Breite passt der Apothekerschrank auch in kleine Lücken.
L-Küche mit Insel
Eine Variante ist ein L mit Insel. Das sieht modern und lässig aus. Dabei wird ein Schenkel an der Wand durch eine Insel ersetzt und so der Raum interessant aufgeteilt. Eine Aufteilung dieser Art lässt reichlich Raum zum Arbeiten, denn sie bietet eine große Bewegungsfreiheit und optimierte Laufwege. Möglich ist auch eine klassische L-Form, die zusätzlich durch eine mittige Insel ergänzt wird. Das hat man übrigens schon früher in Großküchen so gemacht, es ist also eine sehr bewährte Aufteilung. Vor allem ist so ebenfalls viel Platz zum Arbeiten vorhanden, denn die Fläche der beiden Küchenzeilen ist auch wirklich Arbeitsfläche, wenn der Herd seinen Platz auf der Insel hat.

Ganz spannend ist die L-Form im Quadrat angeordnet. Beide Zeilen sind in etwa gleichmäßig und werden durch eine Tür unterbrochen. Ein Hingucker sind die roten Linien, die der Küche zusätzlich Struktur verleihen. Von Schmidt Küchen.
Stile für die L-Küche
Eigentlich lässt sich gar nicht sagen, zu welchem Look diese Küchenform passt, denn sie harmoniert zu jedem Look. Beliebt ist sie zum Landhaus-Stil. Das strahlt Wärme und Gemütlichkeit aus. Ein stilvolles skandinavisches Design bietet sich ebenso an. Auch zum mediterranen Look ist die Form eine gute Wahl.
- Die Hauptzeile ergibt sich durch die Insel, die den Raum insgesamt offen erscheinen lässt. Der kürzere Teil aus der Linie „Arcos Supermatt“ in „Nano Black“ von Schmidt Küchen zieht sich über die gesamte Wand. Durch das Holz sieht die Küchenzeile sehr aufgelockert aus.
- Die Verbindung der beiden Zeilen ergibt sich aus der Eck-Vitrine. Sie ist ein toller und praktischer Hingucker. Elegant wirkt der offene Bar-Bereich. Die hübschen Griffe sind von Armac Martin und harmonieren toll zur edlen Landhaus-Küche.
- Eigentlich hat die Küche eine U-Form, doch der Bar-Tisch ist filigran und kann separat betrachtet werden, da er im Grunde kein Teil der Zeile ist. Die ergibt sich aus den zwei Bereichen, die grafisch exakt aufeinandertreffen. Die Fronten-Struktur der Linie „Jeometrica“ unterstützt die Geradlinigkeit, von Scavolini.
- Der L-Look wird hier etwas freier interpretiert. Die Insel ist losgelöst von der Hauptschrankwand. Sie ist aber im rechten Winkel dazu aufgestellt. Das wirkt großzügig und elegant. Alle Geräte sind von Haier.
- Diese Küche von Nordiska Kök hat tatsächlich eine L-Form, denn die kürzere Zeile ergibt mit der längeren die exakte Form des Buchstabens. So nutzt man die räumlichen Gegebenheiten perfekt.
- Eingebaut in eine Nische ist die Küchenzeile aus der Serie „Classic“ von SieMatic. Dadurch tritt sie optisch zurück und lässt den sehr großen Raum noch ausladender erscheinen.