Die Küche ist der Raum im Haus, der sich in den letzten Jahrzehnten am meisten gewandelt hat. War sie früher ein geschlossener Arbeitsraum, in dem die Hausfrau in Ruhe die Speisen vorbereitete, sind heute offene, an den Wohnraum angeschlossene Küchen gefragt. Mit der Öffnung der Küche rückten ihre Optik und ihr Design in den Vordergrund. Denn heute, wo bei der offenen Wohnküche jeder Besucher des Hauses Einblick in diese hat, soll sie natürlich auch gut aussehen und sich dem restlichen Wohnumfeld anpassen. In Zeiten der Emanzipation ist das Kochen ist auch keine reine Frauensache mehr. Heutzutage kochen auch viele Männer gerne und noch lieber tun sie dies mit den neuesten Induktionsfelder, Dampfgarern oder einem eingebauten Teppanyaki Grill.
Die deutsche Küchenbranche wächst
Der Bauboom, ausgelöst durch das niedrige Zinsniveau, trägt einen Teil zur wachsenden Küchenbranche bei. Hinzukommt, dass viele Menschen ihr Geld in die Renovierung ihrer Häuser stecken und dabei auch sehr häufig ihre in die Jahre gekommene Küche gegen eine neue, modernere Version eintauschen. Oft werden dabei sogar Wände eingerissen, um dem Trend der offenen Wohnküche gerecht zu werden.
Eine offene Küche hat andere Anforderungen als eine geschlossene Küche
Bei einer offenen Küche muss nicht nur die Optik der Küche stimmen, sondern auch die Ausstattung. So sollten zukünftige Küchenkäufer, die eine offene Küche einrichten möchten, auf eine besonders leise Geschirrspülmaschine und einen guten Dunstabzug wert legen. Denn dann können sie abends nach dem Essen in Ruhe und ohne Geruchsbelästigung aus der Küche ihre Freizeit genießen können.
Küche löst das Auto als Statussymbol der Deutschen ab
In einer Studie des Frankfurter Zukunftsinstitutes im Auftrag von Siemens gaben 57% der Befragten an, dass ihnen eine tolle Küche wichtig sei. Nur 29% nannten das Auto, 8% die Hi-Fi/Videoanlage und 7% das Smartphone / Tablett.
Die Deutschen geben viel Geld für ihre neue Küche aus
Für dieses neue Statussymbol sind die Deutschen bereit, viel Geld auszugeben. Lag der Durchschnittspreis für eine Küche in Deutschland 2014 noch bei 6054 Euro, waren es im vergangenen Jahr schon etwa 6700 Euro. Das Geld wird in hochwertige Arbeitsplatten, effiziente und leise Elektrogeräte, schöne Dunstabzugshauben oder Muldenlüfter und Hochglanz- und Grifflose- Fronten investiert, fast ausschließlich aus deutscher Produktion. Das Wachstum findet dabei vor allem im Hochpreissegment ab 10.000 Euro statt.
Aber nicht nur die Deutschen bevorzugen deutsche Küchenhersteller, auch das Ausland setzt auf Küchenqualität ‚Made in Germany’. So werden ungefähr 40% des Umsatzes mit Küchenexporten ins Ausland erzielt. Vor allem China ist eine große Hoffnung der deutschen Küchenindustrie: dort sieht sie Wachstumschancen von bis zu 300% bis zum Jahre 2030, denn die Chinesen lieben Qualitätsküchen aus Europa und Deutschland und können sie sich zunehmend auch leisten.