Kennen Sie dieses Gefühl: Ihr gut gewürzter Lieblingsfisch liegt schön arrangiert mit buntem Gemüse fertig zubereitet auf dem Teller und Sie können den Genuss kaum abwarten. Doch kurz darauf folgt die Ernüchterung, denn statt knackig-frisch sind die Möhren zu weich, ist die Forelle zu trocken und die Gewürze wenig geschmacksintensiv. Die Lösung dieses Problems bringt eine bewährte Kochtechnik, die eine wahre Renaissance erlebt: das Dampfgaren.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Dampfgaren – eine Erfolgsgeschichte
- Welche Lebensmittel eignen sich fürs Dampfgaren?
- Wie funktioniert Dampfgaren?
- Wie kann ich Dampfgaren ohne Dampfgarer?
- Tipps und Tricks beim Dampfgaren
- Hat das Dampfgaren Nachteile?
- Wie viel kosten Backöfen mit Dampfgarfunktion?
Dampfgaren – eine Erfolgsgeschichte
Die Wurzeln des Dampfgarens gehen weit zurück in die Vergangenheit. In China nutzten die Menschen vor mehr als 3000 Jahren bereits Bambusdämpfer, um ihre Speisen zuzubereiten. Sie entdeckten dabei, wie gut das Dampfgaren den Geschmack und die Nährstoffe bewahrt und so für eine gesunde, schmackhafte Mahlzeit sorgt. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich diese Garmethode in vielen verschiedenen Kulturen etabliert und ist auch in der heutigen modernen Küche voll und ganz angekommen.
Welche Lebensmittel eignen sich fürs Dampfgaren?
Die Liste der Nahrungsmittel, die sich zum Dampfgaren eignen, ist lang. Zu den bekanntesten zählen wohl Gemüse, Fisch und Fleisch. Vor allem empfindliche Produkte wie bestimmte Fische oder zarte Gemüsesorten profitieren besonders von dieser Methode, aber auch robustere Lebensmittel wie Kartoffeln oder Fleisch gewinnen an kulinarischem Genuss.
Sogar Früchte, Teigwaren und Desserts lassen sich auf diese Weise zubereiten. Das erscheint auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich, doch hat das Dampfgaren hier ebenfalls klare Vorteile. So lässt sich beispielsweise Obst für Kompotte, Marmeladen oder Babynahrung hervorragend vitaminerhaltend erhitzen, ohne zu zerfallen. Knödel oder Pasta bleiben al dente und kleben weniger zusammen, Desserts auf Ei- oder Milchbasis werden wunderbar cremig und Hefeteig trocknet beim Aufgehen nicht aus.
Wie funktioniert Dampfgaren?
Beim Dampfgaren werden Lebensmittel gleichmäßig und schonend durch Wasserdampf gegart. Bei der herkömmlichen Methode wird Gemüse direkt im Wasser gekocht wobei die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe teilweise ins heiße Kochwasser übergehen. Durch das sanfte Dampfgaren bei Temperaturen zwischen 70 und 100 Grad bleiben diese ebenso wie der intensive Geschmack dagegen weitgehend erhalten und das Risiko des Überkochens reduziert sich auf ein Minimum.
Gleiches gilt für Fisch oder Fleisch. Die Alternative zum Dampfgaren ist hier meist das Braten in der Pfanne, was zwar Röstaromen mit sich bringt, jedoch die Gefahr birgt, ein trockenes oder zähes Ergebnis hervorzubringen. Vor allem empfindliche Fischsorten und magere Fleischstücke neigen dazu. Der Vitaminerhalt ist bei Fisch ebenfalls ein großes Thema, da er viel gesunde Omega-3-Fettsäuren mitbringt, die beim Dampfgaren erhalten bleiben. Außerdem sparen Sie sich den Einsatz von Fetten, die Sie zum Braten benötigen würden.
Wie kann ich Dampfgaren ohne Dampfgarer?
Selbst ohne einen Dampfgarbackofen oder Dampfgarer können Sie die Dampfgarmethode nutzen. Hierfür brauchen Sie lediglich einen Topf mit passendem Siebeinsatz oder einen Bambusdämpfer, der in den meisten Asia-Shops vorrätig ist. Bringen Sie das Wasser im Topf zum Kochen und geben die ausgewählten Lebensmittel in den aufliegenden Siebeinsatz beziehungsweise in den Dämpfer – und schon beginnt die schonende Zubereitung Ihrer Mahlzeit.
Tipps und Tricks beim Dampfgaren
Einer der wichtigsten Tipps für das Dampfgaren ist die Wahl der richtigen Hitze- und Zeiteinstellung. Jedes Lebensmittel hat eine eigene Garzeit und Temperatur, die Sie in Rezepten oder Garzeittabellen finden und an die Sie sich unbedingt halten sollten. Darüber hinaus dürfen die Nahrungsmittel nicht zu eng im Dampfgarer beieinanderliegen, damit der Dampf gleichmäßig zirkulieren kann und so die besten Resultate erzielt.
Hat das Dampfgaren Nachteile?
Trotz der vielen Vorteile hat das Dampfgaren auch Schattenseiten. Der Prozess dauert länger und es können durch die fehlende Oberhitze keine Krusten oder Röstaromen entstehen, was manchmal aber explizit gewünscht ist. Zudem benötigen Dampfgarer zusätzlichen Platz und sind als Backofen mit Dampfgarfunktion in der Anschaffung teurer als normale Backofen-Modelle. Wer allerdings das leckere Ergebnis einer dampfgegarten Mahlzeit kennt, nimmt die Nachteile meist gern in Kauf.
Wie viel kosten Backöfen mit Dampfgarfunktion?
Die Anschaffungskosten eines Backofens mit Dampfgarfunktion variieren naturgemäß stark. Sie sind letztendlich abhängig von der Ausstattung, der Marke und dem Hersteller des Geräts. In der Regel liegen sie etwa 30 – 50 Prozent über den Preisen eines normalen Backofens. Gleichwohl setzen immer mehr Kochliebhaber auf diese Funktion, wie eine GfK-Studie eindrucksvoll zeigt. Laut dieser stieg der Umsatz bei Dampfbacköfen in 2022 im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich um satte 11 Prozent an.
Das Dampfgaren ist zwar eine sehr alte Kochtechnik, aus einer modernen Küche jedoch trotzdem nicht wegzudenken. Sie ermöglicht eine gesunde, nährstoffreiche und schmackhafte Zubereitung vielerlei Gerichte und ist dabei auch für Kochneulinge herrlich einfach umzusetzen. Es lohnt sich also, dieser Methode einen festen Platz im Kochalltag zu reservieren.