„Ordnung ist das halbe Leben“ heißt es im Volksmund vieler europäischer Länder. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Bei guter Ordnung spart man sich viel Arbeit und Zeit. Wenn alle Gegenstände einen festen Platz haben und nach Gebrauch wieder am gewohnten Ort landen, weiß man sofort wo man sie wiederfindet und muss sie nicht suchen. Mit geordneten Utensilien hat man eine bessere Übersicht, mit weggeräumten Gerätschaften auch mehr Sicherheit. Seit die offenen Grundrisse immer beliebter werden und immer mehr Menschen in kleineren Wohnungen leben, ist eine neue Art von Ordnungswille entstanden, zu dem die Möblierung sehr viel beitragen kann. Hier geht es um intelligenten Stauraum, aber auch um das mühelose „verschwinden lassen“ von Gebrauchsgegenständen.
Seit einigen Jahren kann man in den Grundrissen der Wohnungen die Verschmelzung der Wohnbereiche erkennen. Moderne Ein- und Zweifamilienhäuser bieten ein offen gestaltetes Erdgeschoss, in dem ein fließender Übergang zwischen Küche, Esszimmer und Wohnzimmer entsteht. Die kleine Arbeitsküche, in der Koch oder Köchin allein schneidet, schabt und schmort hat ihre Blütezeit hinter sich. Kochen wird heute gern als gemeinsame Sache zelebriert: Familie und Freunde kochen und essen zusammen und bleiben den Rest des Abends in der wiederentdeckten Wohnküche oder im Esszimmer sitzen. Vor diesem Hintergrund baut die Möbelindustrie Möbel die durch Schieben oder Klappen zum Verstecken von Funktionsbereichen führen. So erobern die sogenannten Pocket-Doors (Taschentüren), ursprünglich aus dem Küchenbereich kommend, jetzt alle Wohnbereiche. Pocket Doors sind Türen, die in geöffneter Position vollständig in die Seitenwangen des Schrankes geschoben werden und nicht im Wege stehen. Geschlossen sehen die einzelnen Türelemente dann sehr wohnlich und elegant aus.
„Überall in der Wohnung, wo Funktionsbereiche nur zeitweilig genutzt werden, machen Möbel mit Taschentüren Sinn. Sei es im Wohnzimmer, bei Kleiderschränken oder im Home-Office. Durch den Stauraum haben die Dinge ihren festen Platz und durch das Zuschieben verstecken wir sie, wenn wir sie gerade nicht brauchen“, erläutert Ursula Geismann, Pressesprecherin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) den Trend.
Angefeuert wird die Idee des Zuschiebens und Wegklappens außerdem durch die zunehmende Urbanisierung. Mehr und mehr Menschen zieht es in die Städte und vor allem in den Metropolen wird der Wohnraum immer kleiner. Diese Entwicklung erfordert eine optimale Ausnutzung vorhandener Flächen für mehr Raum pro Quadratmeter. Es geht darum, mit intelligenten Möbeln optimalen Stauraum und Ordnung auch auf kleinen Grundrissen herzustellen und Funktionsbereiche bei Nichtnutzung unsichtbar zu machen. Das kann die im Küchensockel eingebaute Trittstufe für kleine Leute sein oder das Home-Office, welches mit wenigen Handgriffen überhaupt erst zum Vorschein kommt. Das kann der Platz für das Fahrrad im Wandschrank des Flurs sein oder die Hausbar, die mit einer Pocket Door geöffnet und in geschlossenem Zustand wieder zur ruhigen Schrankfassade wird. „Die Zugriffe zu all diesen Veränderungsmöglichkeiten werden übrigens in Zukunft immer öfter elektrisch erfolgen – mit App oder auch per Sprachsteuerung. Damit erreichen wir eine neue Dimension des Wohnens, die uns vieles erleichtern wird und das Wohnen noch komfortabler macht“, schließt Geismann.
Quelle: VDM