Vor dem Kauf einer neuen Küche beschäftigen wir uns normalerweise ausgiebig mit verschiedenen Fragen rund um die Planung, Gestaltung, Technik und Ausstattung sowie die räumlichen Gegebenheiten. Am Ende der Überlegungen steht eine Investition, die zumindest so hoch ist, dass wir sicher gehen wollen, alle wichtigen Fragen berücksichtigt zu haben.
Oft starten die ersten Überlegungen schon unbewusst, bevor es überhaupt konkret wird. Wir machen uns Gedanken dazu, welche Farben uns gefallen könnten und ob wir die Küche eher bunt, schlicht, warm oder kühl anmutend gestalten. Welche Materialien unterstreichen die Farbwirkung? Suchen wir nach warmen Hölzern und Furnieren? Setzen wir auf moderne Lösungen aus Edelstahl und Glas? Arbeitsplatten aus Stein oder doch lieber aus Massivholz? Zusätzlich, spielt auch der bereits vorhandene Einrichtungsstil eine Rolle – leben wir kunterbunt im Boheme-Style, puristisch und modern im städtischen Loft, oder lieben wir Blockhütten-Flair im Grünen? Welche Formen sprechen uns an? Klare, moderne Linien, verspielt geschwungene Formen? Sehr sicher haben wir die Einrichtung unserer Wohnung bereits an genau diese Vorlieben angelehnt.
Welche Erwartungen muss die neue Küche erfüllen?
An dieser Stelle geht es darum, sehr rationale Gedanken mit in die Überlegungen einzubeziehen. Wie viele Personen leben im Haushalt? Arbeiten sämtliche Personen auch in der Küche? Gehören Kinder zur Familie oder sind Kinder geplant? Soll die Küche inklusive Sitz- und Essecke gestaltet sein, oder ausschließlich zum Kochen dienen? Wie stellen sich räumliche Gegebenheiten dar? Ist die Küche abgetrennt vom Rest der Wohnung oder zum Wohnzimmer hin offen? Kochen wir ausgiebig und gerne in Gesellschaft, oder ist Kochen eine Notwendigkeit, die es bloß geschickt im Zeitmanagement unterzubringen gilt? Ist die Küche mit vielen technischen Geräten ausgestattet, da diese regelmäßig zum Einsatz kommen, oder ist die einfache Küche mit einer Grundausstattung schon ausreichend? Hier sind Bedürfnisse und Rahmenbedingungen so unterschiedlich, dass weitere Überlegungen bereits in diesem frühen Stadium zu sehr unterschiedlichen Lösungsansätzen führen.
Verschiedene Küchenformen
Die Anordnung einer Küche lässt sich sehr flexibel gestalten und ist im Wesentlichen von zwei Faktoren abhängig:
- Grundriss des Raumes
- Bedürfnisse der Bewohner
Primär verbaut werden zweizeilige Küchen in U- oder L-Form, die sich besonders gut für kleine Räume eignen. In Single-Haushalten oder für Paare ohne Kinder kann auch eine einfache Küchenzeile ausreichend sein.
Die Weiterentwicklung der klassischen U-Form Küche, ist die sogenannte G-Form. Diese Küchenform eignet sich perfekt, um ohne besondere bauliche Maßnahmen eine halb offene Wohnküche zu gestalten und weitere moderne Elemente wie zum Beispiel eine Kochinsel oder eine Küchentheke zu ergänzen.
Der Trend geht hin zu großzügigen und offen gestalteten Küchen mit viel Platz für abendliche Kochevents im Freundes- und Bekanntenkreis. In einer solchen Küche können gut mehrere Personen gemeinsam kochen und den gesamten Abend zusammen gestalten. Unterhaltung und das Gefühl des Miteinanders sind durch die offene Wohnraumgestaltung auch beim Kochen und Brutzeln möglich.
Der Stil
Egal, ob es um die Einrichtung eines Wohnzimmers oder um die Gestaltung einer Küche geht – es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Einrichtungsstile, die für jeden Geschmack eine passgenaue Lösung parat haben.
Wer es modern mag, der schaut nach puristischen Designs und zeitlosem Bauhaus Stil, wem geschwungene Formen und verspielte Blumenmuster gefallen, der kann die Küche im Landhaus-Look gestalten oder auf die amerikanische Country Chic Variante ausweichen. Ein rustikales Flair entsteht mit einem industriellen Touch und gestaltet Küchen stilecht in jedem modernen Loft. Boheme oder Boho Chic steht für individuelle Einzelstücke, hochwertige Wohntextilien und besondere Wohnaccessoires. Häufig haben Anhänger dieses Stils auch Mut zu Farbe und setzen besondere Akzente durch Farbspiele und -gegensätze.
Die Arbeitsfläche
Dieser wichtige Part einer Küche wird allzu oft unterschätzt. Bei der Arbeitsfläche geht es nicht bloß um die Auswahl einer zum Rest der Küche passenden Farbe, vor allem geht es auch um die Auswahl des passenden Materials, um den Aufbau in der passenden Höhe und vor allem um die Berücksichtigung einer ausreichend großen und sinnvoll angeordneten Arbeitsfläche.
Jeder Küchenprofi verzweifelt, wenn er beim Kochen nicht ausreichend Platz zum Schneiden, Schälen, Waschen, Anrichten, Braten und Rühren hat. Ständig müssen Teller, Töpfe, Geräte und Lebensmittel umgeschichtet oder hin- und hergeräumt werden. Das schmälert schnell die Freude am Kochen.
Eine optimale Höhe der Arbeitsfläche liegt bei 10 bis 15 Zentimetern unterhalb des Ellenbogens. Das Kochfeld liegt optimaler Weise etwas tiefer, während die Spüle etwas höher eingesetzt wird. Bei sehr hochwertigen Küchen bieten Hersteller sogar variabel höhenverstellbare Modelle an. Außerdem macht es Sinn, sich bereits beim Planen der Küche genaue Gedanken zur Anordnung von Arbeitsflächen zu machen. Ausreichend Arbeitsfläche auf beiden Seiten des Kochfelds wie auch zwischen Spüle und Kochfeld sind auf jeden Fall nötig, um komfortabel arbeiten zu können. Zusätzliche Abstellfläche neben dem Kühlschrank macht das Ein- und Ausräumen einfacher.
Materialien und Oberflächen
Nach wie vor gängig sind Küchen mit Holz- oder Holz-Dekor Fronten. Einen echten Boom erleben, in Zeiten der zunehmenden Individualisierung, vor allem Materialien, die einen besonderen optischen Effekt erzeugen. Dazu zählen Fronten mit ausgefallener Beton- oder Rost-Optik wie auch Fronten, aus modernen Materialien wie Glas, Acryl oder Edelstahl. Alle genannten Materialien haben sehr unterschiedliche Eigenschaften und sind entsprechend mit Vor- oder Nachteilen behaftet. Hier entscheiden am Ende Faktoren wie Pflegeintensität, optische Wirkung, das persönliche Empfinden für schön und nicht schön, die Empfindlichkeit der Oberflächen sowie die Kombinationsmöglichkeiten mit bereits vorhandenen Design- und Farbelementen.
Auswahl der Geräte
Hier ist alles zwischen Grundausstattung und High-End-Tech-Küche denkbar. Persönliche Anforderungen, Erwartungen und Vorlieben führen am Ende einer Küchenplanung zur Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Ausstattung mit Elektrogeräten. Wer eigentlich kaum kocht und mit einem einfachen Backofen, der Spülmaschine und einem Kühlschrank zufrieden ist, der wird hier schnell oder vielleicht sogar im Komplettangebot eine Entscheidung treffen können. Wer aber genauere Vorstellungen von seiner Traumküche und vor allem von den vielen elektronischen Helferlein hat, der überlegt hier noch einmal intensiv. Spielen Energieeffizienzklassen eine Rolle für das Gewissen und das Portemonnaie? Wie laut darf eine Spülmaschine sein, wenn die nette Runde zum Kochen in der Küche sitzt? Reicht ein einfacher Kühlschrank, oder ist eine zusätzliche Tiefkühl-Option nötig? Ist ein gängiger Backofen ausreichend, oder entscheidet man sich besser für die Luxusvariante inklusive Dampfgar- und Selbstreinigungsfunktion?
Es lohnt sich, diese Gedanken im Vorfeld schon zu spinnen und daran angelehnt die Planung der neuen Küche zu beginnen. Auf diese Art gehen keine kostbaren Gedankenansätze verloren und der Kauf der neuen Küche wird nicht zum Reinfall oder löst nachhaltig Unzufriedenheit beim Kochen aus.
Quelle: MMR Vertriebs GmbH