Die Grillsaison ist eröffnet. Egal ob auf dem Balkon, im Garten oder im Park. Die Vielfalt an Grills ist groß. Ursprünglich gab es den Holzkohlegrill, inzwischen sind es viele weitere Geräte, auf denen sich Köstlichkeiten zubereiten lassen. Ebenso viel Auswahl hat man bei leckeren Rezepten. Dabei sind die Ideen manchmal sehr ausgefallen und bestehen längst nicht mehr nur aus Fleisch. Was Sie jetzt wissen sollten, haben wir für Sie zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Klassiker Holzkohlegrill
- Ganz easy mit dem Gasgrill
- Elektrogrill, sogar Indoor
- Smoker, für Feinschmecker
- Pelletgrill
- Keramik-Grill
- Grill-Trends
- Sicher grillen
- Buch-Tipps
Klassiker Holzkohlegrill
Dieser Grill ist der Klassiker. Mit Holzkohle zu grillen ist wieder ein großer Trend. Vermutlich liegt es an der Gemütlichkeit, die ein dieser Grill ausstrahlt. Denn schon Kinder lieben Lagerfeuer und darin erinnert die Zubereitungsmethode. Aber auch der Geschmack des Grillguts ist authentisch und lecker, genau wie das Aroma, das einem während des Grillens in die Nase steigt. Es gibt viele unterschiedliche Modelle in verschiedenen Preisklassen, von ganz einfach bis luxuriös. Die Technik ist immer gleich, ein paar Holz-Scheite und ein Grillanzünder, dann kann es losgehen. Die ideale Temperatur wird mit der verglühenden Holzkohle Stück für Stück erreicht.
Tipps für das Grillen mit Holzkohle:
+ Planen Sie Zeit zum Anheizen ein, etwa eine halbe Stunde.
+ Die Kohle erstmal zum Glühen bringen. Erst mit dem Grillen starten, wenn sich eine weiße Ascheschicht gebildet hat.
+ Behalten Sie das Grillgut immer im Blick, denn die Temperatur lässt sich nicht gezielt steuern.
+ Lassen Sie den Grill auch nach dem Essen nicht unbeobachtet, er heißt noch mindestens eine Stunde nach, gerade, wenn Kinder dabei sind.
+ Marinaden mit Öl sollten nicht in die Glut tropfen. Eine Grillschale kann da hilfreich sein.
+ Den Grill nach jeder Benutzung reinigen. Ideal ist ein Schwamm und milde Reinigungsmittel, zum Beispiel Spülmittel.
Grillzonen beim Holzkohlegrill
Beim Grillen gibt es das direkte und das indirekte Grillen. Direkt bedeutet, dass über dem Feuer, also über den glühenden Kohlen gegrillt wird. Beim indirekten Grillen ist nur die Umgebungshitze verantwortlich dafür, dass die Lebensmittel gar werden. Oft ist es sinnvoll beides zu nutzen, erst die direkte Hitze zum Anbraten und die indirekte, um den gewünschten Gargrad zu erreichen. Beim Gasgrill kann man diese Zonen automatisch einstellen und ist sehr flexibel. Beim Holzkohlegrill braucht man ein wenig Know How und kann durch die Anordnung der Grillkohle die Zonen schaffen.
Der Ring – die indirekte Hitze in der Mitte des Grills ist für Spare-Ribs, für den Pizzastein oder für Pulled Pork geeignet.
Der Halbmond – eine gute Teilung, denn man kann auf der einen Seite des Holzkohlegrills scharf anbraten und auf der anderen das Grillgut fertig garen. Super für Filetsteaks.
Die Gasse – die große Fläche bietet reichlich Platz für Gemüsespieße oder sehr langes Grillgut.
Das Auge – am Rand kann man Gemüse und Fleisch warmhalten, gleichzeitig in der Mitte scharf anbraten.
Ganz easy mit dem Gasgrill
Eine super Alternative zum Holzkohlegrill ist der Gasgrill. Es gibt ihn in kleinen und großen Ausführungen, damit auch zu unterschiedlichen Preisen. Sogar zum Mitnehmen eignen sich die kleinen Modelle. Hochwertige Grills haben mehrere Brenner, um mehr Leistung zu bringen und viele Zubereitungsmöglichkeiten zu bieten. Ein Vorteil ist die schnelle Vorbereitung und Nutzung des Gasgrills, denn nach dem Einschalten ist er nach kurzer Zeit auf die richtige Temperatur gebracht. Überhaupt lässt sich die Temperatur jederzeit präzise regeln. So kann man zum Beispiel Grillgut bei niedriger Temperatur über einen längeren Zeitraum garen. Auch störenden Qualm gibt es nicht. Wer nicht auf das typische Raucharoma verzichten möchte, kann aromatisierte Holzchips und Pellets verwenden. Insgesamt ist diese Methode kostengünstiger als mit Holzkohle zu grillen. Am besten nach jeder Benutzung das Gerät reinigen. Zuerst alle Brenner aufdrehen. So brennt der Rost quasi von selbst sauber. Den Rest können Sie mit einer Grillbürste entfernen. Ideal sind alternativ Wasser, Spülmittel und ein Lappen. Alles gründlich reinigen und mit klarem Wasser nachspülen.
Elektrogrill, sogar Indoor
Grillen aus der Steckdose ist eine praktische Variante, auch auf kleinen Balkonen oder sogar Indoor. Die Form ist meist sehr kompakt und platzsparend. Es entsteht kein Rauch und die Temperatur wird nach dem Einschalten schnell erreicht. Allerdings brauchen Sie immer eine Stromquelle in der Nähe. Ein Vorteil ist, dass das elektrische Grillen sehr einfach funktioniert und auch für nicht Grill-Profis machbar ist. Ähnlich wie beim Gasgrill, kann die Hitzeleistung der Heizspirale genau justiert und die Temperatur über längere Zeit konstant gehalten werden. Inzwischen gibt es so gute Geräte, die locker mit dem Gasgrill mithalten können. Allerdings gibt es bei diesen Geräten meist keine rauchigen Aromen.
Smoker, für Feinschmecker
Echte Fleisch-Gourmets lieben diese Variante, die aus den USA kommt. Dabei handelt es sich um spezielle Grills. Genau betrachtet wird das Fleisch nicht gegrillt, sondern über mehrere Stunden bei niedriger Temperatur gegart oder geräuchert. Der Star ist nicht das Feuer, sondern der Rauch, der das Grillgut umströmt. Es gart und räuchert dabei gleichzeitig. Das aufgenommene Aroma macht das Fleisch besonders zart. Es handelt sich dabei um sogenannten Glimmrauch. Er entsteht, wenn trockenes Holz unvollständig verbrennt. Ein Smoker-Grill hat eine Feuerbox, in der Räucherchips verbrannt werden und das raffinierte, rauchige Aroma erzeugen. Mit Apfel und Kirsche erzeugt man zum Beispiel ein sehr fruchtiges Aroma des Grillguts. Der Klassiker in Sachen Holz ist Buchenholz. Räuchern ist übrigens eine der ältesten Methoden, Lebensmittel zu konservieren und sie damit über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Genutzt wird die Methode zum Beispiel für Pulled Pork oder Spareribs.
Smoken – so geht’s
Damit das Ergebnis perfekt wird, sollte die Temperatur im Inneren möglichst konstant bleiben. Idealerweise zwischen 110 °C und 130 °C. Erst wenn die Temperatur erreicht ist, sollte das Grillgut aufgelegt werden. Sobald alles im Innenraum ist, den Deckel schließen und ihn zwischendurch nicht öffnen. Denn wenn man das tut, ist das Grillgut Temperaturschwankungen ausgesetzt und das Ergebnis nicht optimal. Der Garpunkt hängt von der Art der Lebensmittel und ihrer Größe ab. Gemüse wird natürlich schneller gar als Fleisch in der gleichen Größe. Ein dickes Stück Fleisch benötigt schon mal mehrere Stunden. Dabei braucht Rind fast doppelt so lange wie Hühnchen. Bei Fisch liegt die Zeit in etwa zwischen den beiden Sorten. Gegart wird beim Smoken über den Rauch. Er hilft aber nicht nur dabei, er ist auch ein wichtiger Geschmacksfaktor. Dabei spielt die Art des Holzes eine große Rolle.
Holzsorten und Aromen beim Smoken
Sehr beliebt sind Buche, Eiche, Birke, Esche, Wallnuss, Hickory und Wachholder. In letzter Zeit auch Fruchthölzer wie Apfel und Kirsche. Möglich ist der Zusatz von Chips, Chunks und Pellets. Bei den ersten beiden handelt es sich um kleine aromatisierte Holzstücke. Sie sollten vorher etwa eine Stunde in Wasser eingelegt werden, alternativ in Rotwein oder Whiskey. Sie funktionieren erst optimal, wenn sie sich richtig vollgesogen haben und sollten von Anfang an in der Feuerbox sein, um ihr Aroma zu entfalten. Pellets bestehen aus zusammengepressten Holzfasern und Gewürzen. Sie rauchen nicht ganz so intensiv wie Chunks oder Chips, allerdings dafür etwas länger. Sie werden vorher nicht eingelegt, denn dann würden sie zerfallen.
Pelletgrill
Grills und auch Smoker können mit Pellets betrieben werden. Dabei wird das Gerät mit Hartholzpellets befeuert. Sie gelangen aus einem Vorratsbehälter auf der Rückseite kontinuierlich zur Brennkammer unterhalb des Grillrosts. Auf sparsame Weise erzeugt man dabei viel Energie. Ursprünglich wurde diese Brennart hauptsächlich zum Smoken genutzt. Die modernen Geräte können aber genauso gut für das direkte Grillen eingesetzt werden, denn sie erreichen höhere Temperaturen.
Keramik-Grill
Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Grill mit Deckel. Der Keramikgrill wird auch als Kamadogrill bezeichnet. Betrieben wird er mit Holzkohle. Manche Modelle sind aus einer starken Keramik gefertigt, andere aus Stahl oder Aluminium. Dabei ist entscheidend, egal welches Material, dass sie eine sehr gute Wärmeisolierung haben. Das sorgt dafür, dass die Temperatur im Inneren sehr lange gehalten wird. So kann das Grillgut ganz langsam garen. Der Deckel sollte dabei geschlossen bleiben. Die sogenannte 3D-Wärme ist besonders gleichmäßig.
Grill-Trends
Das Grillen entwickelt sich ständig weiter. Noch vor ein paar Jahren kannte hier bei uns zum Beispiel kaum einer das Smoken. Wie auch in anderen Bereichen entstehen dabei immer wieder neue Trends. Das sind die aktuellen:
Grillen auf Holzkohle – das steht für Gemütlichkeit. Außerdem sind rauchige Aromen wieder sehr angesagt und die erreicht man mit Holzkohle.
Barbecue – die Bezeichnung kommt aus den englischsprachigen Regionen mit warmem Wetter, so wie den USA, Südafrika oder Ausstralien. Es steht auch für die Zubereitungsmethode, aber bei uns mehr für das gesellschaftliche Event, bei dem das Grillen im Mittelpunkt steht. Zum Barbecue anstatt zum Grillen einzuladen, ist zwar inhaltlich gleich, klingt aber durchaus exotischer. Insgesamt ist das zusammen Grillen eine beliebte Freizeitbeschäftigung.
Brisket – so nennt man muskulöse Scheiben vom Rind, die auf einem heißen Grill pro Seite für eine Minute scharf angebraten werden.
Ganzjahresgrillen – im Sommer ist es besonders schön zu grillen, da man lange draußen sitzen kann und das Grillgut nicht sofort abkühlt. Doch der Trend geht schon lange dahin, dass man zu jeder Jahreszeit den Grill anwirft.
Outdoorküchen – außer dem Grill haben viele Menschen eine kleine Küchenzeile im Garten. Sie kann aus Modulen bestehen oder fest installiert sein. Dazu gehören ein Kühlschrank, ein Spülbecken, Stauraum und eine Arbeitsfläche.
Beefer – er funktioniert mit Infrarot und schafft bis zu 800 Grad Oberhitze. Die meisten anderen Grills erreichen maximal 400 Grad. Dadurch wird die Oberfläche des Fleisches versiegelt und karamellisiert. Das heißt, dass fast kein Fleischsaft austritt und ein Steak von außen knusprig und von innen saftig und zart wird.
Veggie – das ist schon lange ein Trend. Doch statt Gemüse kommt jetzt auch Salat auf den Grill. Ein gegrilltes Salatherz als Beilage wird mit einem Dipp richtig schmackhaft. Ebenso Suppen findet man auf dem Grill, dann natürlich in einem speziellen gusseisernen Topf.
Salzblock – statt auf dem Rost, liegt das Grillgut auf dem Salzblock. Er besteht aus verdichteten Salzkristallen. Sie nehmen die Wärme auf und geben sie sofort wieder ab. Die feine Salznote gelangt dabei ins Grillgut. Geheimtipp bei Seafood und Fisch.
Bratenspritze – sie wird genutzt, um Marinaden ins Innere des Fleisches zu befördern. Das soll für den Geschmack und auch für die Konsistenz des Fleisches eine Verbesserung sein.
Zedernholzbrett – eignet sich toll zum indirekten Grillen. So liegt das Grillgut nicht direkt auf dem Rost. Vorher sollte das Brett für etwa zwei Stunden ins Wasser gelegt werden.
Feuerplatte – sie ist aus Gusseisen, rund und hat ein Loch in der Mitte. Genutzt wird sie auf Feuerschalen oder Kugelgrills. Das ist auch recht gesellig, da alle drumherum stehen können, um ihr eigenes Grillgut zuzubereiten.
Räucherbox mit Holzchips – sie haben unterschiedliche Aromen, je nach Geschmack, kann man sich zum Beispiel für Kirsche oder Ahorn entscheiden. Sie werden gewässert und kommen dann auf den Rost. So wird das Grillgut mit einem Raucharoma verfeinert.
Bambuskohle – Sie wird sehr heiß, hinterlässt weniger Asche und hält länger.
Grillen im Park – Die Städte haben unterschiedliche Regeln. Wer also im Park oder an einem anderen öffentlichen Platz grillen möchte, sollte sich vorher erkundigen, ob es erlaubt ist. Nicht nur aus Umweltgründen ist es gut, auf den Einmalgrill zu verzichten. Kleine Camping-Grills oder Mini-Grills lassen sich gut mitnehmen und kommen immer wieder zum Einsatz.
Sicher grillen
Grillen ist inzwischen eine Standard-Zubereitungsmethode. Dennoch sollte man aufpassen, dass nichts passiert, denn es lauert doch die ein oder andere Gefahr. Wenn Sie auf ein paar Dinge achten, wir die gesellige Grillparty zum rundum Erfolg.
Sicherer Stand für den Grill – das ist wichtig, damit der Grill nicht umfallen kann. Achten Sie auf kleine Unebenheiten im Boden oder abschüssiges Gelände. Wenn das Gerät auf Fliesen steht, dürfen diese nicht zu glatt sein, damit der Grill nicht wegrutschen kann. Aber auch der richtige Ort mindert Gefahren. Gerade wenn es im Sommer sehr heiß ist, herrscht Brandgefahr. Halten sie also unbedingt einen Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien. Das kann die Hecke sein, Büsche und Bäume oder Sonnenschirme oder Lampion-Ketten. Etwa fünf Meter Abstand sind die goldene Regel. Denn auch Wind kann zur Gefahr werden. Tipp: Möglichst einen Feuerlöscher in der Nähe haben.
Den Grill im Blick haben – vor allem, wenn Kinder dabei sind. Die Temperaturen sind hoch und die Verletzungsgefahr ebenfalls. Auch für Haustiere kann das gefährlich werden, denn sie werden durch den Duft angelockt.
Gas kontrollieren – lesen Sie auf jeden Fall die Bedienungsanleitung. Achten Sie darauf, dass die Gasschläuche nicht beschädigt oder porös geworden sind. Zünden Sie den Gasgrill bei geöffnetem Deckel.
Holzkohle entsorgen – auch hier lauert eine Gefahr. Ist die Asche noch warm und wird unachtsam irgendwo ausgekippt oder in den Müll geschüttet, kann sie anfangen zu brennen. Also erst ausreichend abkühlen lassen und dann am besten für die Beete nutzen, denn sie ist ein guter Pflanzendünger.
Alles frisch – je höher die Temperaturen, desto mehr sollten Sie überprüfen, ob die Lebensmittel noch gut sind. Denn sie können schnell verderben, wenn sie den Kühlschrank verlassen haben, insbesondere Fleisch oder Salatdressings. Lieber entsorgen, falls etwas nicht mehr frisch ist.
Auf Siegel achten – moderne gute Grills haben ein Sicherheits-Siegel, zum Beispiel das GS-Siegel (geprüfte Sicherheit). Auch bei der Holzkohle sollte ein Siegel vorhanden sein.
Buch-Tipps