Endlich ist es wieder soweit, die Erdbeersaison ist da. Ob als Kuchenbelag, als Marmelade, Eis, zum Cocktail oder im Salat – die süße Frucht ist ein echtes Multitalent und sehr beliebt.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Etwas Erdbeergeschichte
- Erdbeersorten
- Erdbeeren richtig anbauen
- Erdbeeren lagern und verarbeiten
- Food-Ideen für Erdbeeren
- Beerige Accessoires
- Buch-Tipps für Erdbeergenuss
- Rezept: Knusprige Mandeltörtchen mit Erdbeercreme
Etwas Erdbeergeschichte
Erdbeeren gehören seit langem zur Ernährung. Schon zu Urzeiten wurden sie genascht. Großflächig kultiviert wurden sie dann im Mittelalter. Das betraf die kleine Walderdbeere, die in Europa zuhause ist. Erst mit der Entdeckung Amerikas breiteten sich die Arten mit großen Früchten bei uns aus. Es entstanden unzählige Züchtungen, in etwa 1000 verschiedene Sorten sind es inzwischen. Wo sie wachsen hängt vom Klima und Standort ab, auch der Geschmack variiert sehr stark. Es gibt große und kleine Erdbeeren. Wilde und alte Sorten sind eher klein, gezüchtete Gartenerdbeeren großfruchtig. Diese Sorten brauchen Sonne, um ein süßes, intensives Aroma zu entwickeln. Die Walderdbeere mag es halbschattig.
Die alten Sorten sind nicht selbstfruchtbar. Erst durch die Züchtungen entstanden die selbstfruchtbaren Sorten. In Europa gibt es etwa 20 Sorten, die zum Verkauf angebaut werden, denn sie sind besonders zuverlässig und ergiebig. Außerdem unkompliziert im Anbau. Beim Bundessortenamt kann man einsehen, welche Sorten zugelassen sind. Das sind oft Sorten, die sich für den Verkauf nicht lohnen, aber im Garten durchaus eine Alternative sind. Denn, besonders viel Spaß macht es, Erdbeeren selbst anzubauen. Wichtig ist es, sie richtig zu behandeln, damit die Ernte ertragreich ist.
Erdbeersorten
Das Angebot an Sorten ist riesig, egal ob für den Anbau im Garten oder auf dem Balkon. Eine große Auswahl bieten die Gartenerdbeeren.
Gartenerdbeeren – sie haben die größte Bedeutung für den Anbau bei uns.
Einmaltragende Sorten – sie produzieren nur einmal pro Jahr, im Frühling, innerhalb von etwa vier Wochen Früchte. Dabei unterscheidet man zwischen frühen, mittleren und späten Sorten. Eine frühe Sorte heißt zum Beispiel „Lambada“, eine mittlere „Senga Sengana“ und eine späte „Florence“.
Mehrfachtragende Sorten – um den ganzen Sommer über Früchte naschen zu können, sind diese Sorten richtig. Denn sie wachsen immer wieder nach. Damit das auch klappt, braucht die Pflanze Platz. Dafür sollte der Topf mindestens einen Durchmesser von 20 Zentimetern haben. Wichtig ist eine hochwertige, durchlässige Pflanzenerde. Diese Sorten haben ein längeres Erntefenster. Ihre Früchte sind allerdings kleiner. Dazu gehören unter anderem „Amandine“ oder „Favori“. Ihr Zeitfenster beginnt aber erst, wenn die einmaltragenden Früchte geerntet sind. Meist sind sie im Juni und Juli reif und dann nochmal im August und September.
Hängeerdbeeren für den Balkon – das sind Sorten, die klettern oder hängen und sich für den vertikalen Anbau eignen. Sie heißen unter anderem „Flamenco“ oder „Super Star“. Sie klettern allerdings nicht von selbst, sondern müssen mit Rankhilfen geführt werden, ansonsten sind sie eben hängend.
Walderdbeeren – die Früchte sind klein, aber aromatisch. Die heimische Sorte findet sich auch im Wald und auf Wiesen und nicht nur im Garten. Es ist eine sehr alte Erdbeersorte, die mehrmals tragend ist. Davon ab stammen die Monatserdbeeren, zu ihnen gehört zum Beispiel die Sorten „Ostara“. Eine weitere alte Sorte ist unter anderem die „Knack-Erdbeere“ aus dem Himalaya.
Besondere Sorten – dazu gehört zum Beispiel die Art „Snow White“, die weiße Früchte hat. Oder die Sorte „Florika“, sie bildet eine regelrechte Erdbeerwiese, die Jahr für Jahr wächst.
Scharlach-Erdbeere und Chile-Erdbeere – beide kommen aus Amerika. Sie haben kleine Früchte mit intensivem Geschmack. Durch die Kreuzung der beiden ist die Gartenerdbeere entstanden, die große Früchte hat. Dabei gibt es mehrfachtragende und einmaltragende Sorten. Dazu gehört „Elsanta“ oder „Korona“.
Moschuserdbeeren – sie werden auch als Zimt-Erdbeere bezeichnet. Sie heben sich durch den moschusartigen Geschmack deutlich ab. Sie ist aber sensibler und verträgt weder Frost noch Hitze. Eine der besonders großen Sorten heißt „Capron“.
Erdbeeren richtig anbauen
- Vorbereiten und düngen
Erdbeeren wachsen nicht oder nur schlecht auf einem frisch bearbeiteten Boden an. Deshalb kann er im Vorfeld, also etwa drei Wochen vorher, auf die Erdbeeren vorbereitet werden. Entfernt werden sollten alte Wurzeln und Unkraut. Auch Dünger kann jetzt eingebracht werden, denn der versorgt die Früchte mit vielen Nährstoffen, die sie zum Wachsen benötigen. Nachdem sich der Boden quasi gesetzt hat, darf gepflanzt werden. Übrigens hilft das regelmäßige Düngen für die nächsten Ernten in den kommenden Jahren. Generell können Sie selbst erkennen, ob der Boden genug Nährstoffe hat, wenn die Erdbeeren bereits im Boden sind und zwar an den sogenannten Ausläufern der Mutterpflanze. Nach ein paar Jahren ist das normal, allerdings nicht gleich im ersten Jahr. In einem solchen Fall ist es wichtig, den Boden zu düngen. Eine gute Idee für den Boden ist es, ihn mit Stroh zu bedecken. Denn durch die Strohauflage kann das Wasser nicht so schnell verdunsten und eine längere Versorgung ist gegeben. Es schützt auch später die Früchte davor, dass sie nicht auf dem Boden aufliegen. Denn das führt zu Grauschimmel, der sich schnell ausbreiten kann. Weiterer kleiner Vorteil: Bei Regen werden die Früchte nicht von matschiger Erde verschmutzt. - Pflanzen & Pflanzzeit
Der perfekte Zeitraum ist von März bis Juni. Auch im Spätsommer können Erdbeeren gepflanzt werden. Dann dauert es allerdings, bis sie geerntet werden können. Auf die Früchte muss man dann allerdings ein wenig warten.
Erdbeeren können sie ins Beet setzten oder in Töpfe. Das ist insbesondere für die Zucht auf dem Balkon gut. Natürlich ist die Ernte in diesem Fall eher ein Snack. Im Beet können Sie da schon üppiger anbauen. - Erdbeerstand verjüngen
Nach einigen Jahren nutzt das Düngen und die optimale Pflege nicht mehr allzu viel und die Pflanzen sollten erneuert werden. Die Pflanze trägt dann irgendwann kaum noch Früchte. Den Austausch der Pflanzen nennt man auch „den Erdbeerstand verjüngen“. Um einen optimalen Boden zu garantieren, sollten die neuen Pflanzen nicht exakt an die gleiche Stelle gepflanzt werden, denn häufig kommt es zu einer sogenannten Bodenmüdigkeit. Erdbeeren gehören zu den Rosengewächsen und da ist diese Müdigkeit manchmal problematisch. Wenn die Beeren im Topf wachsen, sollte die komplette Erde ausgetauscht werden und der Topf gereinigt werden. - Erdbeeren vermehren
Da die Erdbeerpflanzen nach ein paar Jahren nicht mehr sonderlich ertragreich sind, ist es gut, sie auszutauschen oder eben zu vermehren. Jungpflanzen zu gewinnen ist gar nicht so schwierig. Denn um die nächste Generation kräftiger Erdbeerlieferanten kümmert sich die Pflanze quasi selbst. Sie vermehrt sich über Ausläufer, die neben der Mutterpflanze Wurzeln schlagen. Diese Ausläufer kann man nutzen. Allerdings muss man dafür etwas tun, denn einfach im Boden lassen sollte man sie nicht. Erdbeerpflanzen entziehen dem Boden viele Nährstoffe und laugen ihn regelrecht aus. Für die neuen Ausläufer bedeutet das, dass sie nicht besonders ertragreich sein würden. Für einen Neustart müssen sie deshalb woanders hingesetzt werden. Ein guter Zeitraum dafür ist von Ende Juli bis Anfang August, also nach der Ernte. So haben sie bis die Temperaturen sinken genug Zeit, sich an einen neuen Standort zu gewöhnen und anzuwachsen. Tipp: Achten Sie darauf, welche Pflanze viele Früchte trägt, ihre Ausläufer sind zur Vermehrung gut geeignet. Auch sollte der Ausläufer nicht zu zart sein, damit die Wurzeln das Umpflanzen überstehen.
Erdbeeren lagern und verarbeiten
Nach dem Kauf oder der Ernte sollten die Früchte kühl gelagert werden. Optimal ist das Gemüsefach im Kühlschrank. Gut tut es ihnen, wenn Sie Platz haben, deshalb nicht im Schälchen lassen, sondern am besten auf Küchenpapier auf einen Teller legen. Generell halten sie meist nicht länger als zwei bis drei Tage. Erdbeeren lassen sich auf unterschiedliche Art verarbeiten. Sie können als ganze Frucht genutzt, kleingeschnitten oder püriert werden. Das sollte relativ schnell geschehen, denn Erdbeeren haben eine kurze Lagerzeit. Waschen Sie Erdbeeren auf jeden Fall, denn sie können mit Schmutz, Pestizidrückständen oder Bakterien verunreinigt sein. Die Früchte sollten aber am besten erst kurz vor dem Verzehr, mit den Blattkelchen, gewaschen werden und das im stehenden Wasser und nicht unter laufendem Wasserhahn. Ungewaschen halten sie sich länger. Ideal ist ein kühler Ort. Verlängert werden kann die Haltbarkeit mit Essigwasser. Das tötet Keime ab und verhindert, dass die Erdbeeren schimmeln. Dazu ein Drittel Apfelessig in eine Schüssel füllen und zwei Drittel kaltes Wasser. Etwa zwei Minuten lang darin liegen lassen und hinterher kurz mit kaltem Wasser abspülen. Praktisch ist, dass man Erdbeeren einfrieren kann. Auch mit Fruchtpüree klappt das gut.
Food-Ideen für Erdbeeren
Dabei sind der Phantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt. Die fruchtige Ausbeute lässt sich zu Konfitüren und Marmeladen, Soßen, Eis, Torten, Getränken oder Desserts verarbeiten. Auch in herzhaften Salaten schmecken sie toll und pur natürlich sowieso.
Beerige Accessoires
Erdbeeren schmecken nicht nur toll, sie sehen auch so aus. Deshalb gibt es von den Herstellern immer mehr hübsche Küchenhelfer und Deko-Artikel mit Erdbeermotiven. Gerade im Sommer machen Sie den Look in der Küche oder auf dem gedeckten Tisch richtig perfekt.
Buch-Tipps für Erdbeergenuss
Es gibt viele Rezepte für Erdbeeren. Doch ist man immer wieder auf der Suche nach neuen Ideen. Unsere Buch-Tipps sind da richtig hilfreich.
Zubereitungszeit:
35 Minuten
Pro Portion:
680 kcal (2860 kJ), 37 g Fett, 68 g Kohlenhydrate, 17 g Eiweiß
Zutaten:
Für 4 Personen:
175 g Mehl
80 g Weihenstephan Butter
1 EL Zucker
2-3 EL Wasser
100 g gehackte Mandeln
80 g Erdbeerkonfitüre
200 g frische Erdbeeren
500 g Weihenstephan Fruchtquark Erdbeere
Zubereitung:
Aus Mehl, Butter, Zucker und Wasser einen Teig kneten und ausrollen. Anschließend vier kleine gefettete Tortenförmchen (Durchmesser ca. 12 cm) so mit dem Teig auslegen, dass ein kleiner Rand stehen bleibt. Die gehackten Mandeln auf den Törtchenboden verteilen und anschließend bei 180 °C (Umluft) im vorgeheizten Backofen etwa 10 – 12 Minuten backen.
Die Törtchen etwas auskühlen lassen und den Boden dünn mit Erdbeerkonfitüre bestreichen. Die frischen Erdbeeren in kleine Stücke schneiden und kurz vor dem Verzehr über der Konfitüre anrichten. Zum Schluss Weihenstephan Fruchtquark einfüllen und nach Belieben mit Erdbeeren garnieren.