Neben der Küchenzeile sind die Wände ein zentraler Hingucker im Raum. In letzter Zeit ist ihre Gestaltung wieder mehr in den Fokus gerückt. Es gibt viele Möglichkeiten, sie zu arrangieren. Wichtig ist, dass die Optik zur restlichen Einrichtung der Küche harmoniert. Ihr Comeback erleben gerade Fliesen, aber auch Tapeten, Holz und viele spannende Extras verschönern Küchenwände.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Tapeten wirken lebendig
- Fliesen erleben ein Comeback
- Strukturvlies ist robust
- Spannende Extras für die Wand
- Schön bunt: Wandfarben
- Holz wandert an die Wand
- Holz mit Struktur
- Im Trend: Akustikpaneele
- Muster erstrahlen
- Schlicht und günstig: Schichtstoff
Tapeten wirken lebendig
Für eine ruhige Stimmung sorgen Tapeten mit Naturmotiven. Sie sind gerade ein großes Thema. Egal ob Blumen oder Blätter, so holt man ein Stück von draußen nach drinnen. Auch Landschaften auf der Tapete können schmeichelhaft aussehen. Achten Sie darauf, dass die passende Küche dazu modern gestaltet ist, denn das erzielt einen reizvollen Kontrast. Tapeten harmonieren zu Holz oder Stein. Sinnvoll ist es, nur eine Wand mit einer Tapete zu versehen, damit der gesamte Raum nicht zu überladen wirkt. Extra-Tipp: Hat Ihre Küche keine sehr hohen Decken? Dann strecken Streifen in hellen Pastelltönen. Um eine Tapete in der Küche zu nutzen, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Entscheiden Sie sich für Materialien, die abwischbar oder wasserbeständig sind. Denn die Wand kann Spritzern und Kochdämpfen ausgesetzt sein. Falls Sie sich in der Nähe von Elektrogeräten befindet, sollte sie hitzebeständig sein. Generell ist ein strapazierfähiges Material, wie Vinyl oder Vlies, gut geeignet. Manchmal ändert sich der Geschmack, wählen Sie deshalb eine Tapete, die sich leicht von der Wand entfernen lässt. Der Raum muss ausreichend belüftet werden, sonst kann es dazu kommen, dass sich Feuchtigkeit und Schimmel hinter der Tapete bildet.
Fliesen erleben ein Comeback
Natürlich hängt die Wahl der Fliesen vom eigenen Geschmack ab, aber gewisse Trends sind doch deutlich zu sehen. Dabei denkt längst keiner mehr an die typische, quadratische Rückwandfliese von früher. Das sind die aktuellen Looks:
Metrofliesen – die rechteckigen Fliesen im Stil der Pariser U-Bahn sind zeitlos und passen zu verschiedenen Küchendesigns. Jetzt gibt es sie stark glänzend.
Großformatige Fliesen – sie schaffen einen modernen Look und sind leicht zu reinigen, da es weniger Fugen gibt. Meist kommen sie in Steinoptik daher. Für großformatige Fliesen entscheidet man sich nur, wenn der Boden mit den gleichen Fliesen gestaltet ist.
Natursteinfliesen – dazu gehören Marmor, Schiefer und helle und dunkle Steine. Sie verleihen der Küche eine elegante und luxuriöse Note. Es gibt sie in kleinen und großen Formaten. Teilweise sind sie mit einem metallischen Schimmer zu finden, das macht sie noch edler.
Zementfliesen – häufig haben die Fliesen eine exotische Note mit auffälligen Mustern und bunten Farben. Sie geben der Küche ein einzigartiges Flair.
Geometrische Muster – geometrische Muster oder asymmetrische Formen können einen modernen und interessanten Look schaffen. Auf jeden Fall sollte nur eine Wand damit gestaltet werden, sonst wirkt es schnell zu unruhig.
Holzoptik-Fliesen – bringen Wärme und Natürlichkeit in die Küche. Vorteil gegenüber echtem Holz: Sie sind leichter zu reinigen und zu pflegen.
Akzentfliesen – Fliesen in auffälligen Farben oder mit einem interessanten Muster sind ein gelungener Eyecatcher und werten Räume optisch auf.
Wenn Sie sich für Fliesen entscheiden, sollten Sie ein paar Punkte berücksichtigen. Wählen Sie das Material so, dass es unkompliziert zu reinigen ist, zum Beispiel glasierte Keramik. Ganz wichtig ist die Dampfbeständigkeit, denn das Material ist häufig heißer Luft und Spritzern ausgesetzt. Das schließt auch die Hitzebeständigkeit mit ein. Die meisten Fliesen haben das aber und sind damit ideal, um in der Nähe oder direkt an der Küchenzeile platziert zu werden. Am besten lassen Sie die Fliesen von einem Fachmann anbringen, um ein perfektes Endergebnis zu erreichen.
Strukturvlies ist robust
Strukturvlies ist ein Wandbelag, der aus speziellen Fasern oder Geweben hergestellt wird und eine reliefartige Struktur aufweist. Es wird häufig verwendet, um Unebenheiten an Wänden zu kaschieren und eine dekorative Oberfläche zu schaffen. Strukturvlies ist in verschiedenen Designs und Strukturen erhältlich, von feinen bis zu groben Texturen, und kann gestrichen oder in seiner natürlichen Farbe belassen werden. Es ist abriebfest und dient der Verbesserung der Raumakustik. Strukturvlies wird oft als Alternative zu Tapeten oder Putz verwendet und ist beliebt in der Küche, denn es sorgt aber für eine gemütliche, wohnliche Stimmung. Das Vlies sollte eine hochwertige Qualität haben, die den täglichen Belastungen in der Küche standhält. Auch ist zu beachten, dass es einfach zu reinigen ist, wenn beim Kochen mal etwas an die Wand spritzt. Damit das Vlies ein gleichmäßiges Erscheinungsbild bekommt, sollte es fachgerecht installiert werden.
Spannende Extras für die Wand
Für alle, die sich nicht für eine komplette Wandgestaltung entscheiden möchten: Es gibt viele kleine Ideen, um die Wand in der Küche in Szene zu setzen. Vorteil: Diese Dinge können ganz unkompliziert wieder verändert werden.
Wandregale – kleine Regale oder Ablagen aus Holz, Metall oder Stein, bieten zusätzlichen Stauraum, verschönern die Wand und sind perfekt um Deko-Elemente zu präsentieren.
Kunstwerke – Drucke, Bilder oder Fotografien bringen Persönlichkeit und Farbe in den Raum. Das können Einzelstücke sein oder eine komplette Foto- oder Bilderwand mit schönen Rahmen.
Pflanzen an der Wand – im Trend sind Vasen, die sich an der Wand befestigen lassen. Sie können mit bunten Blumen gefüllt werden. Ebenso wirken Wandtöpfe mit Grünpflanzen wohnlich.
Tafelfarbe oder Tafelfolie – eine Wand kann mit Tafelfarbe bemalt werden oder mit der entsprechenden Folie beklebt werden. Beides eignet sich, um eine praktische und dekorative Oberfläche für Notizen, Einkaufslisten oder Rezepte zu schaffen.
Dekorative Wandfliesen – einzelne Fliesen lassen sich als Akzent auf die Wand setzen. Auch ein Mosaikmuster mit kleinen Fliesen kann stylish aussehen.
Wandtextilien – kleine Wandteppiche sind hübsch. Sie sollten allergings nicht direkt am Koch-Geschehen hängen, sondern an einer Wand, die vielleicht zum Essbereich gehört, damit sie nicht zu schnell verschmutzen.
Wandteller – sie haben sich zu einem richtigen Trend entwickelt und bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit, um Farbe und Textur an die Wand zu bringen. Die kreative Palette reicht von sehr minimalistischen Exemplaren bis hin zu detailreichen, handbemalten Tellern. Ebenfalls eine super DIY-Idee zum Verschenken.
Schön bunt: Wandfarben
Eine farbige Wand sorgt für eine besondere Atmosphäre, denn sie spiegelt den individuellen Geschmack wider. Auch Streifen oder andere Muster lassen sich mit Farbe gestalten. Generell gilt: je bunter die Küche, desto schlichter die Wandfarbe. Aber bei einer weißen oder grauen Küche ist fast jede Farbe für die Wand denkbar. Bei kleinen Küchen darf die Farbe nicht zu dunkel sein, das verkleinert den Raum noch zusätzlich. Die Art der Farbe ist ebenfalls entscheidend: Für die Küche eignen sich Wandfarben, die strapazierfähig, abwaschbar und feuchtigkeitsbeständig sind. Das können Latexfarben sein. Sie sind vielseitig, leicht zu reinigen und bieten eine gute Deckkraft. Es gibt sogar spezielle Farben für die Küche mit hoher Feuchtigkeitsbeständigkeit. Möglich sind Satin- oder Seidenmattfarben, sie haben eine glatte Oberfläche, die leicht zu reinigen ist und Feuchtigkeit widersteht. Als praktisch erweisen sich schimmelresistente Farben, da sie Feuchtigkeit abweisen und so Schimmel verhindern. Die Farbe muss generell wasserabweisend sein, denn sie ist ständig Dampf und Spritzwasser ausgesetzt. Bei der Wahl der Farbe darauf achten, dass sie frei von giftigen Dämpfen ist.
Holz wandert an die Wand
Immer mehr hat sich Holz in die Küche vorgewagt, zuerst auf den Boden und jetzt an die Wand. Die Wand hat dem Boden sogar ein wenig den Rang abgelaufen. Damit erzielt man eine warme und einladende Anmutung, egal ob im Skandi-Stil oder mit einem Hauch Country-Charme. Die gewählte Holzart sollte unbedingt für die Küche geeignet sein, denn sie muss vielen Einflüssen Stand halten. Harthölzer wie Ahorn, Eiche oder Kirsche sind eine gute Option. Eine Oberflächenbehandlung mit einem wasserbeständigen Finish kann hilfreich sein, um das Material vor Feuchtigkeit und Flecken zu schützen. Lack, Öl oder Wachs können hierfür geeignet sein. Stellen Sie sicher, dass das Holz fachgerecht installiert wird, um eine stabile und dauerhafte Rückwand zu schaffen.
Wer sich nicht für echtes Holz entscheiden will, es gibt Fliesen in Holzoptik, die täuschend echt aussehen und speziell für die Küchenrückwand entwickelt wurden. Diese Fliesen vereinen die Ästhetik von Holz mit den praktischen Eigenschaften von Fliesen. Holzoptik-Fliesen für die Küchenrückwand sind in verschiedenen Farben, Mustern und Größen erhältlich.
Holz mit Struktur
Rillen haben sich in den letzten Jahren durchgesetzt, vor allem bei Küchenfronten. Jetzt findet man einzelne Hölzer auch bei der Wandgestaltung. Optisch passen sie zu einem asiatisch angehauchten, minimalistischen Look.Der Stil ist eine Möglichkeit, um Textur und Wärme in den Raum zu bringen. Schön und Raum betonend sind vertikale Holzstäbe. Ruhig sieht es aus, wenn sie in regelmäßigen Abständen angebracht werden, auch ein unregelmäßiges Muster ist ein visuelles Highlight. Alternativ können die Holzstäbe horizontal an der Wand befestigt werden, um ein rustikales Ambiente zu schaffen. Ganz Kreative überlegen sich ein geometrisches Muster, das für eine einzigartige Optik sorgt. Das kann zum Beispiel ein Fischgrat- oder Zickzackmuster sein. Spannend kann es aussehen, die Holzstäbe mit anderen Materialien wie einer glatten Steinfläche zu kombinieren. Brauchen Sie mehr Stauraum? In die Stäbchenstruktur lassen sich ebenfalls Regalböden integrieren.
Im Trend: Akustikpaneele
Akustikpaneele sind spezielle Platten, die entwickelt wurden, um die Raumakustik zu verbessern. So wird der Nachhall reduziert und die Sprachverständlichkeit steigt. Sie dämpfen oder absorbieren quasi alle unerwünschten Geräusche. Sie werden häufig in Büros eingesetzt, erfreuen sich aber auch im privaten Zuhause immer größerer Beliebtheit. In der Küche, vor allem in offenen Wohnküchen sind sie praktisch, um laute Geräte, zum Beispiel von Küchenmaschinen, zu reduzieren. Akustikpaneele können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, wie Akustikschaumstoffe, Holz, Metall oder Verbundwerkstoffe. Sie sind in verschiedenen Größen, Formen und Designs erhältlich. Eine Variante sind Wandpaneele.
Muster erstrahlen
Eine gemusterte Wandgestaltung kann in die Küche passen, wenn sie geschmackvoll und harmonisch zum Gesamtdesign ausgesucht wird. Anhängig machen sollte man es von der Größe des Raumes. In kleinen Küchen können auffällige Muster zu viel sein, während sie größere Küchen erst richtig inszenieren und eine interessante visuelle Tiefe schaffen. Damit es gut aussieht, wählen Sie die Art des Musters unbedingt dem Raum entsprechend. Orientalische Muster passen beispielsweise nicht zu einer klassischen Landhausküche. Übertreiben Sie es aber nicht, eine gemusterte Akzentwand reicht aus.
Schlicht und günstig: Schichtstoff
Schichtstoffplatten aus High Pressure Laminate – kurz HPL – können für verschiedenste Bauprojekte im Innen- und Außenbereich genutzt werden, so auch für die Küche. Sie sind robust, schlagfest, witterungsbeständig und punkten durch eine komfortable Reinigung. Ab einer Stärke von mehr als zwei Millimetern werden diese Platten als Kompaktplatten bezeichnet. Sie lassen sich statt Fliesen auf Flächen kleben. Wegen den ausgezeichneten Materialeigenschaften sind sie perfekt für den gesamten Küchenbereich, auch als Wandverkleidung. Es gibt sie in vielen Dekoren, so auch in Holzoptik.