Man hat die Qual der Wahl, doch welche Arbeitsplatte ist passend – sowohl für den Arbeitskomfort als auch für den Geldbeutel? Unser Ziel ist es, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen und dafür zu sorgen, dass Sie einen besseren Überblick haben.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Arbeitsplatte aus Keramik
- Arbeitsplatte aus Feinsteinzeug
- Arbeitsplatte aus Quarzstein oder Quarzkomposit
- Arbeitsplatte aus Naturstein
- Arbeitsplatte aus Quarzit
- Diese Materialien sind auch möglich
Meist ist die Küche das Kommunikationszentrum im Haus, das Herzstück. Alle kommen hierher, um zu essen, zu reden und zu entspannen. Doch es wird auch gearbeitet, geschnippelt, gekocht und gewischt. Dafür benötigt man die ideale Ausstattung und eine Arbeitsfläche, die strapazierfähig ist. Aber aus welchem Material sollte sie sein und welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Werkstoffe? Vor allem der Unterschied zwischen Keramik, Naturstein und Quarzstein ist manchmal nicht auf den ersten Blick zu beurteilen.
Arbeitsplatte aus Keramik
Es ist ein echtes Hightech-Gemisch und sorgt für Begeisterung. Das Design ist modern und die Palette an möglichen Farben groß. Keramik ist extrem hart, insgesamt sehr teuer und kann, je nach Behandlung, auch mal zu Bruch gehen. Bei den Oberflächen gibt es unterschiedliche Ausführungen und Materialstärken. Man hat die Wahl zwischen poliert, gebürstet, matt und geschliffen. Auf die Optik von Keramik ist Verlass, selbst Marmor, Beton oder Metall werden naturgetreu wiedergegeben. Damit harmoniert das Material zu jedem Küchenstil und kann ganz individuell angepasst werden. Toll ist die UV-Beständigkeit, so bleibt die Farbe lange schön. Es werden keinerlei Schadstoffe verwendet oder Versiegelungen, die gesundheitsschädlich sind.
Keramik: Fast unverwüstlich
Keramik ist resistent gegen Hitze und Kälte und sogar feuerfest. Außerdem belasten es Schnitte oder Stöße kaum. Da die Oberfläche verschlossen ist und nichts eindringen kann, ist es hygienisch. Das sorgt dafür, dass selten Flecken entstehen. Auch farbige Lebensmittel, wie Tomaten oder Rote Beete haben keine Chance die Fläche zu verfärben. Arbeitsplatten aus Keramik sind einfach zu reinigen, sie lassen sich trocken und nass säubern. Wer sich für eine polierte Oberfläche entscheidet, muss damit rechnen, dass sie weniger kratzfest ist, erst recht im Vergleich zu matten Looks.
Preis: Ab etwa 800 Euro pro Quadratmeter.
Arbeitsplatte aus Feinsteinzeug
Es handelt sich hierbei um eine komprimierte Mischung aus natürlichen Mineralien. Das Material wird bei einer sehr hohen Temperatur gebrannt, deshalb ist es robust, insbesondere hält es mechanischen Belastungen Stand und ist hitzebeständig. Auch Lebensmittelechtheit und Schnittfestigkeit sind gute Eigenschaften.
Arbeitsplatte aus Quarzstein oder Quarzkomposit
Das Material sollte nicht mit Quarzit verwechselt werden, denn das ist ein natürlich hergestellter Stein. Auf den ersten Blick ist Quarzkomposit nicht vom Naturstein zu unterscheiden. Er ist aber nicht natürlich und besteht aus Pigmenten, Acryl und Mineralstoffen. Toll ist der Variantenreichtum. Die Platte kann ganz individuell in vielen Designs produziert werden. Die Mischung ist genau so gewählt, dass die Arbeitsplatte robust ist. Praktisch: Die Komposition lässt sich gut formen und kann ebenfalls für die Spüle verwendet werden. Das ergibt eine einheitliche Optik. Wichtig ist, dass die Fläche nicht imprägniert werden darf, denn das könnte zu Verfärbungen führen, die nicht mehr weggehen. Quarzkomposit ist hygienisch, kratzfest und bekommt nicht schnell Flecken, auch Säure schadet nicht. Außerdem hält es über viele Jahre. Zum Reinigen benötigt man nur sanfte Mittel und einen weichen Lappen. Das Material verträgt keine lange Hitzeeinwirkung. Auch ist es nicht UV-fest, deshalb besser nicht für die Outdoor-Küche verwenden.
Preis: Ab etwa 350 Euro pro Quadratmeter.
Arbeitsplatte aus Naturstein
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen in der Natur vorkommenden Stein. Er wird in Steinbrüchen abgebaut und ist vor Millionen Jahren entstanden. Dadurch hat jedes Teil andere Farbverläufe und ist ein Unikat. Der Werkstoff ist auf jeden Fall ein super edler Blickfang, egal in welcher Ausführung. Denn man sieht die Natürlichkeit und Hochwertigkeit. Der Umgang mit dem Stein hängt von der jeweiligen Sorte ab. Die häufigsten sind Granit, Marmor, Schiefer und Travertin. Damit Naturstein länger schön bleibt, ist es wichtig, ihn regelmäßig zu imprägnieren. Reinigen darf man ihn nur mit säurefreien Mitteln. Die Kosten sind nicht gering, aber das Material langlebig.
Preis: Er hängt vom konkreten Stein ab, aber man sollte mindestens 300 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Granit
Granit ist widerstandsfähig und hart. Er ist äußerst hitzebeständig und hält Temperaturen bis zu 600 Grad stand. Auch ist er nicht empfindlich gegenüber Wasser, leicht zu reinigen und Flecken können ihm nichts anhaben. Also der perfekte Stein für alle, die Wert auf robuste Werkstoffe legen.
Marmor und Travertin
Bei Marmor und Traventin sieht das schon etwas anders aus. Beide haben einen hohen Kalkanteil, deshalb sind sie nicht so hart wie Granit, also empfindlicher und vor allem nicht resistent gegen Säure. Auch für Kratzer sind sie anfällig, ebenso für Flecken durch Öl oder färbende Lebensmittel. All das kann leicht in den Stein eindringen. Marmor ist zwar super edel, aber auch pflegeintensiv. Das heißt, er muss richtig und auch regelmäßig gepflegt werden.
Schiefer
Ein Mittelding ist Schiefer, er ist ebenfalls weniger strapazierfähig als Granit aber robuster als Marmor. In den letzten Jahren hat er sich großer Begeisterung erfreut durch seinen ungewöhnlichen Look. Die raue Struktur mit ihren Vertiefungen wirkt lebendig und ausgefallen. Das birgt allerdings auch die Gefahr, dass sich dort schnell Schmutz festsetzen kann.
Arbeitsplatte aus Quarzit
Im Gegensatz zum Quarzstein ist Quarzit ein Naturstein. Er wird aber nicht wie Granit oder Marmor abgetragen, sondern besteht zu 93 Prozent aus miteinander verbundenen natürlichen Quarzkörnern und wird sozusagen künstlich hergestellt. Zu den 93 Prozent kommen Farbpigmente oder Glasstücke, um ein bestimmtes Design zu erzielen. Durch die Struktur weißt Quarzit eine hohe Beständigkeit gegenüber vielen Einflüssen auf. Er ist strapazierfähig, wasserabweisend und schnittresistent. Außerdem lebensmittelecht und unkompliziert zu reinigen. Auch für normale Hitze geeignet ist das Material. Problematisch wird es bei Temperaturen ab 300 Grad.
Preis: Ab etwa 700 Euro pro Quadratmeter
Diese Materialien sind auch möglich
Edelstahl – Es ist super beliebt in Profi-Küchen, denn Edelstahl ist sehr hygienisch. Aber auch unter modischen Gesichtspunkten ist der Werkstoff derzeit absolut angesagt. Die Oberfläche ist glatt und porenfrei. Neben der guten Hygiene ist Edelstahl hitzebeständig und resistent gegen Säuren und andere Chemikalien. Nachteile sind, dass man viel Zeit in die Reinigung investieren muss, außerdem können leicht Flecken entstehen und kleine Kratzer.
Beschichteter Holzwerkstoff – Ein beliebtes und kostengünstiges Material. Durch seine Konstruktion lassen sich viele Optiken, egal ob Stein oder Holz sehr „echt“ nachahmen. Beschichtete Flächen lassen sich easy reinigen, denn man kann fast alle Haushaltsreiniger dafür verwenden. Allerdings sollte man, selbst bei hartnäckigen Flecken, auf Scheuermilch verzichten. Hitzebeständig ist dieses Material nicht wirklich. In diesem Segment gibt es viele Preis- und damit Qualitätsunterschiede. Da ist es wichtig, ganz genau zu prüfen. Wenn Wasser eindringt quellen die Platten auf und müssen ausgetauscht werden.
Beton – Ein Material, das sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut und super in eine moderne Küche passt. Es ist relativ unkompliziert, kratz- und schlagfest und leicht zu säubern. Damit es gar nicht erst zu Flecken kommt, sollte die Platte häufiger imprägniert werden. Beton ist super schwer, also kann das Material zum Beispiel nicht gut im fünften Stock ohne Aufzug verwendet werden. Auch die Schrankkonstruktion muss super stabil sein, damit sie die Betonplatte trägt. Wer den Look mag aber sich vor echtem Beton scheut, findet heute Alternativen in ähnlicher Optik, zum Beispiel aus Schichtstoff.
Holz – Ein wunderbarer Werkstoff, der für Gemütlichkeit steht und eigentlich zu jedem Look passt. Es gibt eine große Auswahl an Hölzern. Sie unterscheiden sich im Preis und in der Robustheit. Häufig werden Buche oder Ahorn benutzt, aber genauso Eiche. Ahorn ist weicher als die anderen beiden und so nicht stoßfest. Mit regelmäßiger Reinigung und Pflege ist das Material sehr langlebig, aber nicht kratzfest, so sieht man auch Messerschnitte deutlich. Positiv betrachtet führt das zu einer schönen Patina.
Glas – Sie sind ästhetisch und funktionell, denn Kochfeld oder Spüle lassen sich perfekt flächenbündig integrieren. Praktisch ist ihre geschlossene Oberfläche, dadurch ist sie äußerst hygienisch, allerdings anfällig gegen Staub und Kratzer.
Weitere Informationen und Materialien zum Thema Arbeitsplatten finden Sie in unserem Arbeitsplatten-Guide.