Im Frühling haben wir wieder Lust auf knackiges Gemüse, grünen Salat und frische Kräuter. Doch dafür muss man nicht unbedingt einen großen Garten haben. Beim sogenannten Indoor-Gardening verlegen wir das alles nämlich nach drinnen.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Was ist Indoor Gardening?
- Die Vorteile
- Was wird für Indoor Gardening benötigt?
- So funktioniert der Anbau?
- Hydrokulturen
- Smarte Gärten
- Die Gestaltung
- Was kann man Indoor anbauen?
- Passende Pflanzen im Detail
Was ist Indoor Gardening?
Gärtnern ist ein tolles Hobby und passt gut zum Thema Küche und Kochen. Basilikum auf dem Balkon haben und im Garten ein Hochbeet anlegen, das ist schon länger ein richtiger Trend. Inzwischen lassen sich Grünzeug und Gemüse auch Indoor züchten, das nennt man Indoor-Gardening. Es bedeutet, dass Salat & Co. im Innenraum kultiviert werden.
Die Vorteile
Es ist eine schöne Alternative für alle, die keinen Garten haben oder zu jeder Jahreszeit eine große Auswahl an Kräutern griffbereit haben möchten. Sie wachsen ohne Giftstoffe. Der Anbau ist kostensparend im Vergleich zum Einkauf im Supermarkt. Und es existieren Indoor keine Schnecken, die den Salat auffressen. Es gibt also gute Gründe, Gemüse & Co. lieber drinnen zu züchten.
Was wird für Indoor Gardening benötigt?
Ideal sind Pflanztöpfe oder -kästen und Tischbeete. Die Töpfe sollten zur Einrichtung passen. Gut ist es, wenn sie zusätzlich mit einem integrierten Bewässerungssystem ausgestattet sind. Eine Idee sind auch Pflanzregale, Pflanzleitern und Pflanzampeln. Hübsch anzusehen und wirklich praktisch ist ein kleines Gewächshaus für die Fensterbank. Es gibt außerdem richtige Indoor-Gewächshäuser. Sie sehen ähnlich aus, wie „echte“, sind nur viel kleiner.
So funktioniert der Anbau?
Das Wichtigste ist reichlich Sonne, denn die Pflanzen brauchen Licht, teilweise bis zu sechs Sonnenstunden pro Tag. Sie müssen also auf der Fensterbank oder an einem hellen Ort stehen. Auch Kunstlicht ist möglich. Für die Pflanzen kann keine normale Beet-Erde benutzt werden, sondern zum Einsatz kommt eine spezielle Indoor-Erde. Man kauft sie in der Gärtnerei. Wachsen sollten die Pflanzen in einer Nährstofflösung, damit es besser funktioniert. Denn es fehlen Käfer und Würmer, die sich sonst in der Erde befinden und den Boden mit Nährstoffen anreichern. Düngen lassen sich Indoor-Gärten auch mit Kaffeesatz oder eben einem Bio-Dünger. Ebenfalls wichtig: Lüften Sie regelmäßig. Eine alternative Variante des Anbaus sind Hydrokulturen.
Hydrokulturen
Häufig werden für einen Indoor-Garten Hydrokulturen verwendet. Dabei ziehen die Pflanzen keine Wurzeln und wachsen nicht aus normaler Erde, sondern aus einem speziellen Substrat. Eine besondere Form der Hydrokultur ist die Hydroponik. Hierbei wird auf das Substrat verzichtet und stattdessen eine Nährstofflösung verwendet. Ein großer Vorteil beider Methoden ist, dass der Anbau sehr „sauber“ abläuft. Auch wiegen die Pflanztöpfe viel weniger und es siedeln sich keine Parasiten an. Was praktisch ist: Die Nährstoffversorgung kann ganz leicht gesteuert werden und es wird insgesamt weniger Wasser verbraucht.
Smarte Gärten
Technisch sehr fortschrittlich sind Smarte Indoor-Gärten. Sie haben intelligente Steuereinheiten, die automatisch die Wasserzufuhr, die Beleuchtung und auch die Versorgung mit Nährstoffen regulieren. Dabei helfen Sensoren. So schafft man automatisch optimale Bedingungen für Kräuter und Salat.
Die Gestaltung
Das Ganze soll natürlich hübsch aussehen. Entscheidend ist neben den Töpfen, die Zusammenstellung der Pflanzen. Bei den fertigen smarten Gärten ist man darauf angewiesen, was angeboten wird. Machen Sie sich schlau, welche Kräuter sich miteinander vertragen und ruhig nebeneinander gepflanzt werden können. Sie bilden sogenannte Mischkulturen. Andere wiederum brauchen Abstand voneinander.
Was kann man Indoor anbauen?
Möglich sind sogenannte Microgreens, fast alle Kräuter, verschiedene Salatsorten und Gemüse. Hübsch sehen essbare Blüten aus. Bei den smarten Systemen werden häufig spezielle Samenkapseln verwendet. Ansonsten sind Samentütchen gut. Auch fertige Pflanzen funktionieren, aber das ist teurer. Nicht alles ist optimal für den Indoor-Garten. Bei auswuchernden Gemüse-Sorten kann man ein Platzproblem bekommen, denn die Pflanzen werden sehr üppig. Das betrifft unter anderem Zucchini oder Bohnen. Bei Obst ist es nicht ganz einfach. Versuchen können Sie es, Erdbeeren drinnen zu kultivieren.
Passende Pflanzen im Detail
Microgreens – sind ein sehr vitaminreiches Superfood, genauer gesagt Gemüse- oder Kräuterkeimlinge. Sie sprießen bereits nach ein paar Tagen. Möglich sind unter anderem folgende Sorten: Rauke, Minze, Koriander und Radieschen. Sie schmecken super als Topping auf einem Salat.
Kräuter – Wie oft kauft man im Supermarkt fertige Kräuter, womöglich noch verpackt in Plastiktüten. Da schmecken eigens gezüchtete oft besser und sind das i-Tüpfelchen auf jedem Gericht. Anbauen kann man zum Beispiel Liebstöckl, Majoran, Salbei, Thymian, Rosmarin und Standardsorten wie Basilikum, Dill und Petersilie.
Salat – Für die Zucht benötigt man etwas mehr Geduld, aber möglich sind viele Sorten. Dazu gehören Eisbergsalat, Lollo Rosso, Römersalat und Kopfsalat. Hier funktioniert das Wachstum meist problemlos. Etwas anspruchsvoller sind Sorten wie Radicchio oder Rucola.
Essbare Blüten – Es gibt mehr Blumen, die sich verspeisen lassen, als man denkt. Noch dazu sehen sie als Dekoration sehr schön aus. Beliebt für den Indoor-Anbau sind unter anderem Kapuzinerkresse, Zimmer-Lavendel, Ringelblume und Veilchen, aber auch Rosen.
Gemüse – Dafür braucht man allerdings etwas mehr Platz. Es sind deshalb große Pflanztöpfe nötig oder größere System-Gärten. Es ist erstaunlich, dass auch das Indoor gut klappt, zum Beispiel mit Paprika, Tomaten, Chili, Knoblauch und Radieschen. Sogar Avocado lassen sich züchten.