In der Küche kann man Energie gut reduzieren. Das klappt mit hochwertigen Geräten und dem passenden Verhalten. Auch mit der richtigen Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln. Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Energiesparende Geräte im Haushalt
- Das Kochgeschirr
- Herd und Ofen
- Kühlschrank und Gefriertruhe
- Geschirrspüler
- Küchen-Tricks zum Energie sparen
- Extra-Tipp: Stromfresser finden
Energiesparende Geräte im Haushalt
Wählen Sie nachhaltige Geräte, die besonders energieeffizient sind. Sie sind zwar in der Anschaffung teurer, aber in Sachen Stromverbrauch lohnt es sich. Denn gerade permanent laufende Kühlschränke machen einen großen Teil der Kosten in der Küche aus. Evtl. lohnt sich bei den momentan hohen Stromkosten sogar der Austausch eines noch intakten Gerätes gegen ein neues effizienteres. Rechen Sie das doch einfach einmal durch.
Das Kochgeschirr
Zum Topf den passenden Deckel: Denn mit Deckel hält sich die Wärme länger im Topf und kann nicht entweichen. Außerdem benötigt man bis zu 65 Prozent weniger Strom oder Gas.
Der Boden ist entscheidend: Ein ebener Boden ist gut, das gilt für alle Kochfelder, außer für Gas. Nur so kann die Wärme von der Platte sofort auf den Topf und das Gargut übertragen werden. Ist der Boden wellig geworden mit der Zeit, trennen Sie sich lieber von diesem Topf, denn die Energie kommt nicht mehr wirklich an. Übrigens, perfekt genutzt wird die Energie durch eine Aluminiumschicht im Sandwichboden, sie ist sehr wärmeleitfähig.
Herd und Ofen
Passende Herdplatte: Sofern Sie mit gusseisernen Herdplatten kochen, wählen Sie immer die Platte aus, die der Größe des Topfes entspricht. So kann keine Energie verpuffen.
Induktionsherd: Dieser Herd ist ideal, er benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Glaskeramikplatten etwa drei Viertel weniger an Energie. Durch das elektromagnetische Feld wird das Kochgeschirr direkt erhitzt. Achtung: Nicht jedes Kochgeschirr ist dafür geeignet.
Klassiker Gasherd: Kochen mit Gas ist effizienter als mit Strom. Außerdem ist es derzeit Kult auf dem Gasherd zu kochen.
Glaskeramikkochfelder: Sie sind nicht so sparsam wie das Kochen auf einem Induktionsherd, aber immerhin besser als die guten alten gusseisernen Platten, die bis zu 20 Prozent mehr Energie verbrauchen.
Besondere Zubereitung: Inzwischen gibt es viele interessante Zubereitungsvarianten. Dadurch spart man mit dem Steamer, auch Dampfgarer genannt, deutlich Energie. Das liegt daran, dass das Gerät besonders wärmegedämmt ist. Das zubereitete Essen schmeckt darüber hinaus noch super. Denn der Geschmack und die Vitamine bleiben erhalten.
Restwärme nutzen: Selbst, wenn der Herd schon ausgeschaltet ist, lässt sich immer noch die Restwärme nutzen, um Kleinigkeiten zu kochen, zum Beispiel um ein Rührei zuzubereiten. Besonders bei etwas langsamen Herdplatten kann die Temperatur frühzeitig wieder runtergedreht werden und es bleibt noch genügend Restewärme. Das funktioniert nicht bei jeder Herdvariante.
Backofen nicht vorheizen: In den meisten Backrezepten steht, dass man den Ofen vorheizen soll. Bei den modernen Geräten ist das eigentlich gar nicht mehr nötig. Verzichten Sie darauf und sparen den Strom lieber. Eventuell verlängert sich bei einigen Rezepten die Backzeit um ein paar Minuten. Oder Sie schalten den Ofen ab und nutzen die Restwärme.
Lieber Umluft wählen: Wenn ein Rezept die Option offenhält, ob es Ober- und Unterhitze oder Umluft sein kann und Sie beides zur Verfügung haben, wählen Sie immer Umluft. Das hat eine niedrigere Energiebilanz, da die Temperatur etwa 20 bis 30 Grad geringer eingestellt werden kann. Weiterer großer Vorteil: Es können mehrere Bleche auf einmal gebacken werden, sodass sich die gesamte Backzeit erheblich verkürzt.
Tür geschlossen halten: Auch wenn sich dann der leckere Kuchenduft in der Wohnung verbreitet, verzichten Sie darauf ständig zwischendurch die Backofentür zu öffnen. Bis zu einem Fünftel an Energie kann so entweichen.
Keine Backbleche im Ofen lassen: Bleche und Gitter, die beim Backen im Ofen bleiben, verbrauchen zusätzlich und unnötig Strom, da sie sich aufheizen.
Kühlschrank und Gefriertruhe
Gefrorenes im Kühlschrank auftauen lassen: Legen Sie tiefgefrorene Lebensmittel in den Kühlschrank, um sie aufzutauen. Das dauert zwar etwas länger, aber die Kälte wird an den Kühlschrank abgegeben und verpufft nicht.
Erstmal abkühlen: Vermeiden Sie noch warme Speisen zur Aufbewahrung in den Kühlschrank zu stellen. Lassen Sie diese erst draußen abkühlen, sonst erhöht sich die Kühlschranktemperatur.
Nicht alles reinstellen: Es muss nicht immer alles im Kühlschrank aufbewahrt werden. In der kalten Jahreszeit ist der Balkon oder der Garten eine Alternative. Und selbst im Sommer können Getränke in einem Eimer mit Regenwasser stehen. Tipp: In beiden Fällen die Lebensmittel gut verschließen.
Tür nicht unnötig öffnen: Lassen Sie die Kühlschranktür nicht lange offenstehen. Noch besser – überlegen Sie vorher, was Sie rausnehmen oder sortieren wollen. Und öffnen Sie sie nicht, wenn es nicht nötig ist. So kann keine Kälte entweichen.
Interessante Kältespender: Saftflaschen sind tolle Kältespeicher und überhaupt dienen gut verschlossene Lebensmittel quasi als Kühlakkus und sorgend dafür, dass weniger Strom benötigt wird.
Abtauen: Der klassische Eisschrank sollte regelmäßig abgetaut werden, sonst verbraucht er mehr Energie als nötig. Reinigen Sie auch den Kühlschrank regelmäßig. Lebensmittel nur verpackt hineinstellen, denn sonst geben sie Feuchtigkeit ab, die dann wiederum dazu führt, dass das Gerät schneller eine Eisschicht bildet. Bei den neuen Eisschränken ist dank No-Frost-Technik übrigens manchmal das Abtauen nicht erforderlich.
Standort: Am besten stellen Sie Kühl- und Eisschrank an einen kühlen Ort. Also möglichst nicht neben eine Wärmequelle.
Richtige Temperatur: Die Temperatur im Kühl- oder Gefrierschrank darf nicht zu niedrig sein, auch das führt zu mehr Stromverbrauch. Für den Kühlschrank sind etwa sieben Grad perfekt und für den Eisschrank minus 18 Grad.
Zweites Gerät: Wenn Sie einen zusätzlichen Kühl- oder Eisschrank haben, vergessen Sie nicht das Gerät auszuschalten, wenn nichts darinsteht.
Geschirrspüler
Nicht per Hand spülen: Denn das kostet reichlich Wasser. Ein Geschirrspüler ist sparsamer als das Geschirr mit der Hand abzuwaschen. Allerdings sollte er energieeffizient sein. Außerdem ist es wichtig, immer das passende Programm zu wählen. Ein Programm mit niedriger Temperatur spart Energie, auch wenn es länger läuft. Das gilt übrigens ebenfalls bei Waschmaschinen.
Optimal befüllen: Das Gerät möglichst erst anstellen, wenn es recht voll ist. Dabei darauf achten, es richtig zu befüllen, denn sonst wird das Geschirr nicht sauber und die investierte Energie ist umsonst.
Doppelt sparen: Ein Geschirrspüler verbraucht Strom und Wasser. Wer hier gut haushaltet spart gleich doppelt.
Küchen-Tricks zum Energie sparen
Kurz mal etwas aufbacken: Wenn Sie ein Brötchen aufbacken wollen, machen Sie das lieber auf dem Toaster und schalten Sie dafür nicht extra den Backofen an.
Richtig abwaschen: Lassen Sie das Wasser nicht permanent laufen, wenn Sie etwas spülen möchten. Füllen Sie lieber das Becken und nutzen es für so viel Geschirr wie möglich. Auch um Gemüse oder Obst zu waschen, am besten nicht einfach unter fließendes Wasser halten. Legen Sie die Lebensmittel in eine Schüssel und reinigen sie darin.
Kaffee warmhalten: Sie lieben Filterkaffee aus der klassischen Maschine? Lassen Sie das Gerät nicht unbegrenzt eingeschaltet, sondern füllen Sie den Kaffee lieber in eine Thermoskanne, um ihn warm zu halten. Die muss zwar erst mal angeschafft werden, aber es lohnt sich. Extra Tipp: Moderne Kaffeemaschinen haben oft eine integrierte Thermoskanne.
Wasserkocher: Benutzen Sie zum Wasser kochen einen extra Gerät. Das gilt allerdings vor allem, wenn Sie einen Elektroherd haben. Hier wird weniger Abwärme freigesetzt und das ist natürlich stromsparender als das Erhitzen der Flüssigkeit auf dem Herd. Kaufen Sie ein Gerät, das sich selbst ausschaltet und nicht noch einige unnötige Minuten vor sich hin kocht.
Auf die Wassermenge achten: Nehmen Sie nur so viel Wasser, wie Sie wirklich verwenden. Das gilt für den Wasserkocher und für das Essen im Topf.
Nutzungsverhalten ändern: Wenn Geräte auch im Stand-by-Betrieb Energie schlucken, sollten sie mit einer ausschaltbaren Steckdosenleiste vom Stromnetz getrennt werden.
Gute Beleuchtung: Die Beleuchtung verschlingt in der Küche viel Energie. Natürlich ist intensives Licht besonders wichtig, vor allem zum Kochen und Vorbereiten. Es gilt: Immer ausschalten, wenn kein Licht gebraucht wird. Auch ist ein Umrüsten auf Energiesparlampen oder LED-Leuchten sehr empfehlenswert. Stimmungslicht verschlingt noch weniger, wenn es gedimmt wird.
Extra-Tipp: Stromfresser finden
Oft bekommt man einen richtigen Schreck, wenn die jährliche Stromkostenabrechnung ins Haus flattert. Viele Kosten davon werden in der Küche verursacht. Ein Messgerät hilft, die Stromfresser frühzeitig zu entlarven. Dieses Gerät kann bei vielen Stromanbietern und bei der Verbraucherzentrale kostenlos ausgeliehen werden, man muss es also nicht kaufen. So funktioniert es: Es wird wie ein Verlängerungskabel an das Gerät, das man testen möchte angeschlossen. Der Verbrauch wird dann auf dem Display in Kilowattstunde angezeigt. So lassen sich dann mit einem Durchschnittsstrompreis die Stromkosten in etwa auf das ganze Jahr hochrechnen.