Marmor hat immer einen antiken Touch. Schließlich wurde der Werkstoff im Laufe der Geschichte auch schon für unzählige Kunstwerke verwendet. Verstaubt ist er deshalb aber nicht. Ganz im Gegenteil, Marmor ist angesagt wie nie, vor allem in der Küche. Damit der anspruchsvolle Stein lange schön bleibt, sollte man ein paar Dinge bedenken und wissen. Außerdem gibt es Alternativen zum „echten“ Werkstoff.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Einzigartiges Naturmaterial
- Vielfalt von Marmor
- Wo kommt Marmor zum Einsatz?
- Wie pflege ich Marmor?
- Die Eigenschaften
- Marmor Kosten
- Marmor oder lieber Marmor-Optik?
Einzigartiges Naturmaterial
Marmor ist ein Naturmaterial und damit einzigartig in seiner Optik. Seine Wirkung ist sehr besonders. Da er unterschiedliche Ausführungen haben kann, hat er noch dazu Unikatcharakter.
Bezeichnet als Marmor wird ein Umwandlungsgestein, die sogenannten Metamorphite. Sie entstehen aus Kalksteinen, Dolomiten und anderen Gesteinen unter großer Hitze. Wo also viel tektonische Bewegung dazu geführt hat, dass das Gestein umgewandelt wird, da findet man Marmor.
Marmor in der Küche ist nicht für jeden die richtige Entscheidung. Denn so toll das Material aussieht, es bedarf einer gewissen Pflege. Wer Marmor liebt, der ist auch bereit, sich um das Material zu kümmern und in Kauf zu nehmen, dass es mit der Zeit eine gewisse Patina bekommt. Diese Gebrauchsspuren können gerade gut aussehen und den Look erst interessant machen. Mittlerweile gibt es aber auch Verfahren, die Marmor widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse machen.
Vielfalt von Marmor
Klassisch kennen wir weißen Marmor. Doch die Vielzahl an Marmorsorten ist groß, damit ist die Farbe und die Oberflächenstruktur gemeint. Die Farbpalette reicht von Schwarz, über Graunuancen bis hin zu Gelb, Grün und Rosa oder Rot. In der Natur ist fast jede Farbe zu finden.
Die grüne Tönung zum Beispiel kommt durch Chlorit oder Serpentinminerale. Die rötliche dagegen durch Anteile von Hämalit. Bei bläulichen oder gräulichen Steinen ist es Grafit, bei gelb- und braunen Modellen Limonit.
Doch nicht nur die Farbe kann variieren, auch das Muster. Die typischen Maserungen nennen sich Marmorierung. Die unterschiedlichen Farben und die Musterung ergeben sich durch Verunreinigungen. Diese verfärben das Kalkgestein.
So ist jedes Möbel mit Marmor ein Einzelstück, da es immer anders aussieht. Das macht es zum Multitalent, denn es passt in klassische Küchen genauso wie in puristische. Dabei kommt es auch darauf an, wie die Küche ansonsten ausgestattet ist.
Wo kommt Marmor zum Einsatz?
Der Werkstoff lässt sich in der Küche für Arbeitsplatten, die Spüle, den Bodenbelag, als Nischenrückwand, Fensterbank oder für Details verwenden. Das können Abschlussleisten sein oder Accessoires.
Etwas Respekt hat man vor der Wahl einer Spüle aus Marmor, dabei ist sie nicht nur ein Hingucker, sondern auch langlebig. Also eine Investition fürs Leben. Sie kann aus einem Monolith gefertigt oder aus einzelnen Platten zusammengesetzt werden. Die erste Variante ist hochwertiger aber auch deutlich hochpreisiger. Der Einbau sollte unbedingt genau im Vorfeld geplant werden.
Marmor harmoniert toll zu anderen Partnern. Holz wirkt warm und macht Marmor noch wohnlicher. Messing, Kupfer, Gold – Metalle lassen sich ideal mit dem Werkstoff kombinieren und sorgen für eine edle Note. Farbige, matte Küchen bekommen durch Marmor-Elemente ihren Charme. Dunkle Töne sind ein attraktiver Kontrast zu weißem Marmor. Es kann aber auch umgekehrt sein: Eine dunkle Steinfläche zu einer weißen Küche. Die Ausstrahlung ist dann eher minimalistisch.
Wie pflege ich Marmor?
Eine Arbeitsplatte aus Marmor kann mit einem Extra-Öl regelmäßig imprägniert werden. Das hält sie länger in einem guten Zustand. Eine gewisse Abnutzung ist aber nicht zu vermeiden. Das verleiht einen individuellen Look. Sobald ein Boden verlegt ist, sollte der vor dem Verfugen imprägniert werden. Das sorgt dafür, dass die Oberfläche wasser- und ölabweisend wird und Schmutz nicht eindringen kann. Das Schöne ist, dass Feuchtigkeit nicht im Stein eingeschlossen wird, sondern das Material weiterhin atmen kann. Um einen langfristigen Schutz zu gewähren, sollte die Imprägnierung hin und wieder aufgefrischt werden.
Möglich ist es auch, Marmor zu versiegeln. Entscheidet man sich für diese Variante, ist kein Feuchtigkeitstransport mehr möglich. Das liegt daran, dass die Versiegelung nicht komplett einzieht, sondern als Schicht liegenbleibt.
Vor Schmutz ist eine behandelte Fläche perfekt geschützt. Denn dieser kann so nicht eindringen. Er entsteht dennoch. Wichtig ist es deshalb, egal wie der Marmor bearbeitet ist, Flecken rechtzeitig zu entfernen. Das gelingt mit einer Spezialpflege. Schmutz kann mit einem weichen Tuch abgewischt werden. Aggressive Reinigungsmittel sollten tabu sein.
Die Eigenschaften
Marmor ist hitzebeständig, was vor allem für die Arbeitsfläche wichtig ist. Es lassen sich ohne Bedenken heiße Pfannen abstellen und auch heißes Öl darf mal spritzen. Die Unempfindlichkeit gilt übrigens ebenfalls für kalte Dinge, wie tiefgekühltes Fleisch oder Gemüse, denn es ist frostbeständig.
Das Material ist ziemlich kratzfest. Allerdings nicht so, dass man es gar nicht sieht. Wer in dieser Hinsicht auf Nummer sicher gehen möchte, der benutzt ein Brett zum Schneiden und macht das nicht direkt auf der Arbeitsfläche.
Außerdem ist es eine super Eigenschaft, dass der Werkstoff hygienisch ist, also lebensmittelecht und noch dazu geruchsneutral. Da es sich um ein natürliches Material handelt, ist es schadstofffrei.
Bei Marmor handelt es sich um ein offenporiges Gestein, dadurch ist es äußerst sensibel was Flecken beispielsweise von Rotwein angeht. Auch Säuren aller Art mag Marmor gar nicht.
Marmor Kosten
Generell ist Marmor teuer, da es sich um ein eher seltenes, natürliches Material handelt. Bei der Arbeitsfläche beginnt es in etwa bei 50 Euro pro Quadratmeter, es gibt aber auch Materialien, die bis zu 1000 Euro pro Quadratmeter kosten. Schwierig zu finden ist weißer Carrara Marmor, denn er ist sehr beliebt und nicht im Übermaß erhältlich. Ähnliches gilt für die dunklen Töne. Für beide Varianten sind die Preise hoch. Die Kosten hängen auch von der Region ab, in der Marmor abgebaut wird. Besonders hochwertigen Marmor gibt es in Italien und Griechenland. Aber ebenso in anderen europäischen Ländern sowie in China oder im Iran.
Marmor oder lieber Marmor-Optik?
Ob es sich um „echten“ Marmor handelt oder „nur“ um eine Alternative in Marmor-Optik, lässt sich manchmal nicht auf den ersten Blick erkennen, denn die Alternativen werden immer besser und originalgetreuer. Da Marmor ein Stein ist, ist er schwerer als Keramik oder High-Tech-Stoffe. Das ist eine Möglichkeit, um es abzuschätzen. Auch über die Pflegeleichtigkeit lässt es sich überprüfen.
Wenn Sie die Marmoroptik lieben aber keine Lust darauf haben dass der Marmor sich mit den Jahren verändert, dann denken Sie doch über eine Alternative nach. Diese ist nicht nur pflegeleichter, sondern in der Regel auch günstiger als echter Marmor.