In Sachen Design, ist Beton noch immer ein absoluter Überflieger und ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Für Wand, Boden und für Küchenfronten und Arbeitsplatten. Auch Accessoires in diesem Steingemisch sind im Trend. Allerdings ist nicht alles wirklich aus Beton gefertigt, was so aussieht. Es gibt perfekte Nachbildungen, die meist sogar strapazierfähiger und leichter zu pflegen sind. Außerdem sind sie wesentlich günstiger als echter Beton. Also ideal für die Küche! Es gibt sie in unterschiedlichen Farbabstufungen. Echter Beton hat noch dazu viel Gewicht und kommt deshalb für Altbauten und manche Wohnungen gar nicht in Frage.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Fronten mit Betonnachbildung
- Arbeitsplatte aus echtem Beton
- Wirkung und Kombipartner von Beton
- Wie pflegt man Beton und Betonoptik?
- DIY: Selbstgemachte Beton-Wand
Fronten mit Betonnachbildung
In letzter Zeit haben die Hersteller Beton auch für die Fronten entdeckt. Das ist eine super Idee, denn die unruhige Struktur macht die Küche lebendig. Optisch ist die Musterung sehr authentisch und kaum von echtem Beton zu unterscheiden. Um das Material so originalgetreu wie möglich nachzubilden, verwendet man unter anderem Keramik. Der Vorteil ist, dass sich dadurch viele Farbabstufungen realisieren lassen, von hell bis dunkel.
Arbeitsplatte aus echtem Beton
Wer eine Arbeitsplatte aus wirklichem Beton wählen möchte, sollte sich vorher unbedingt von einem Statiker beraten lassen, ob die Tragkraft des Küchen-Bodens ausreicht. Auch ist es wichtig zu schauen, wie die Platte transportiert wird und ob sie überhaupt durch Türen oder Fenster ins Haus gelangen kann. Tipp: Sollten Sie einen Neubau planen und eine Arbeitsplatte aus Beton in der Küche wünschen, verpassen Sie nicht den Zeitpunkt, die Platte vielleicht schon vorher ins Haus bringen zu lassen. Das ist auf jeden Fall einfacher. Mehr Infos zu Betonarbeitsplatten finden Sie in unserem Arbeitsplatten-Guide.
Wirkung und Kombipartner von Beton
Beton setzt man mit kühler Anmutung und Industrie-Charme gleich. Er harmoniert toll zu Schwarz- und Grautönen und zu Metall. Das unterstreicht nochmal den „rohen“ Look. Doch der Werkstoff kann vielmehr. Denn er ist ein wahres Kombitalent. Sein Charakter passt perfekt zu anderen Naturmaterialien, allen voran Holz. Auch Leder, Fasern wie Leinen und Baumwolle oder Marmor sind die richtigen Partner. Wer Beton mag, ihm aber eine warme Note verleihen möchte, der wählt zum Beispiel einen Holzboden zur Betonküche oder mixt die Fronten, sodass sie teils eine Beton-Optik haben und teils aus Holz sind.
Zusammen mit Weiß oder hellem Holz spielt Beton eine Rolle und prägt den angesagten Skandi-Stil. Tipp für eine offene Wohnküche: Ein flauschiger Teppich sorgt für eine gemütliche Note.
Wie pflegt man Beton und Betonoptik?
– Echter Beton
Beton ist hart und wirklich absolut resistent, allerdings ist der Werkstoff dennoch fleckenempfindlich, was gerade bei einer Arbeitsplatte problematisch sein kann. Er lässt sich aber gut pflegen. Achten Sie darauf, welches Reinigungsmittel Sie verwenden. Es darf nicht zu säurehaltig sein. Auch das typische Scheuermittel muss vermieden werden, denn es greift die Oberfläche an. So zerkratzt sie viel schneller. Besser ist ein alkalisches Seifenwasser, das mit einem weichen Tuch verwendet wird.
– Beton-Optik
Wenn es um gespachtelte Beton geht, verhält es sich mit der Reinigung wie bei massivem Beton, man sollte säurehaltige Mittel vermeiden. Beton-Look aus Keramik ist äußerst pflegeleicht. Durch die glatte Optik dringt kaum Schmutz ein. Für die Reinigung, gerade bei Spülbecken, reicht ein weicher Schwamm und etwas Spülmittel. Falls sich Kalk absetzt, können Sie einen speziell dafür gedachten Reiniger verwenden.
– Wand und Boden
Natürlich kann man in der Küche statt der Fronten oder der Platte die Wand oder den Boden in Beton gestalten. Für alle, die zur Miete wohnen, ist auch eine Tapete mit Beton-Design eine Idee. Denn die lässt sich beim Auszug wieder ablösen. Aber die Wand muss nicht aus Beton gegossen werden. Es gibt viele Techniken, sie entsprechend zu gestalten. Meist handelt es sich um eine Spachtelmasse aus Kalk, Marmormehl und Wasser. Je nach Grundlage, muss zuerst eine Grundierung aufgetragen werden, damit die Masse besser haftet. Auf dem Boden sorgen Fliesen in Beton-Optik für den Look, sie werden von vielen Herstellern angeboten.
Schritt 1
Zuerst die ausgewählte Wand vorbereiten und den Boden mit einer Unterlage schützen. Die Wand von Schmutz- und Farbresten befreien. Kanten und Ränder abkleben.
Schritt 2
Den Haftgrund mit dem Rührstab gut aufrühren. Dann die benötigte Menge abmessen und im Verhältnis 1:2 mit Wasser in ein sauberes Gefäß einfüllen und umrühren. Das Ganze mit einem breiten Pinsel auf die Wand auftragen und etwa zwei Stunden trocknen lassen. Das ist die ideale Basis für die folgende Betonschicht.
Schritt 3
Das Betonpulver langsam in kaltes Wasser einstreuen und einsumpfen lassen. Das Mischungsverhältnis liegt ungefähr bei 3:1. Das Beton Pulver so lange verrühren, bis eine klumpenfreie Beton Masse entsteht. Bereiten Sie immer nur so viel vor, wie Sie in einer halben Stunde verbrauchen können. Dann lieber wieder neu anmischen.
Schritt 4
Die Beton Masse gleichmäßig mit einer venezianischen Kelle von unten nach oben auf die Wand auftragen. Es wird ein 45 Grad-Winkel empfohlen, der nach oben hin immer flacher auszuführen ist. Die Auftragsstärke sollte bei ca. ein bis maximal drei Millimeter liegen. Durch die „Kreuz und Quer-Technik“ bekommt die Wand eine sehr individuelle Struktur. Sie ist nach etwa 24 Stunden durchgetrocknet.
Schritt 5
Zum Schluss wird die Versiegelung aufgetragen, die mit etwa 50 Prozent Wasser verdünnt wird. Sie schützt die Wand vor Verschmutzung.