Vegetarier und Veganer zu sein ist nicht nur ein Ernährungstrend, sondern eine Lebenseinstellung. Den meisten ist dabei das Wohl der Tiere ganz wichtig, aber auch der Klima- und Umweltschutz. Auf Fleisch, Fisch und Milchprodukte zu verzichten, heißt nicht, keinen Spaß mehr am Essen oder am Kochen zu haben, denn es gibt inzwischen wirklich eine große Palette an tollen Gerichten. Auch werden Veganer und Vegetarier gerne kreativ und probieren Neues aus. Das haben die Küchenhersteller erkannt und die Einrichtung der Küche für die Zielgruppe optimiert, damit die Gestaltung der Küche genau zu ihren Bedürfnissen passt.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Was ist die Idee einer Küche für Veganer und Vegetarier?
- Die passende Küche zum Kochstil
- Gemüse und Kräuter selbst anbauen
- Für genügend Stauraum sorgen
- Es wird eine große Arbeitsfläche benötigt
- Richtiges Licht zum Arbeiten
- Durchdachter Spülbereich
- Extra Biomüll
- Viele Stromplätze für viele Geräte
- Die richtige Technik
- Wichtig sind Kleingeräte
Was ist die Idee einer Küche für Veganer und Vegetarier?
Veganer und Vegetarier kochen völlig anders. Sie nehmen sich bewusst Zeit zum Kochen, vor allem um sicher zu sein, welche Inhaltsstoffe verwendet werden und um Geschmacksverstärker und weitere Zusatzstoffe zu vermeiden. Fertigprodukte gehören nicht auf den Speiseplan, stattdessen Gemüse und Kräuter. So liegt der Schwerpunkt auf der aufwändigen Vorbereitung, denn es muss viel gewaschen und geschnippelt werden. Auch die Geräte unterscheiden sich – manche werden intensiver und andere weniger genutzt.
Die passende Küche zum Kochstil
Das bedeutet in erster Linie, genug Platz zu haben fürs gesunde Kochen, Anbauen von frischen Kräutern und Lagern von Gewürzen. Bestimmte Küchenhelfer sollten schnell greifbar sein. Wichtig ist, dass der Kühlschrank richtig strukturiert ist, insbesondere mit Gemüsefächern, um Gemüse und Obst frisch zu halten. Was auf jeden Fall wie überall benötigt wird, sind die üblichen Geräte in einer Einbauküche, wie zum Beispiel der Backofen, das Kochfeld, die Spüle, Arbeitsfläche und reichlich Stauraum. Die Schwerpunkte der Nutzung sind aber teilweise unterschiedlich.
Gemüse und Kräuter selbst anbauen
Wer einen Garten oder zumindest einen Balkon hat, kann eigenes Gemüse und Obst züchten. Beliebt und einfach anzubauen sind Zucchini, Gurken, Tomaten und Erdbeeren. Kräuter werden in allen Varianten benötigt. Frische Kräuter verleihen jedem Gericht einen besonderen Geschmack und runden es ab. Auch zum Garnieren benötigt man sie. Hilfreich sind unter anderem Thymian, Basilikum Petersilie, Minze, Dill, Kresse und Schnittlauch. Die Kräuter müssen nicht zwangsläufig draußen angebaut werden, sie können perfekt in der Küche herangezogen werden. Praktisch sind spezielle Pflanzkästen mit Beleuchtungssystem.
Denkbar sind ebenso Pflanzschränke, die mit Wachstums LED-Leuchten und einem Lüftungssystem ausgestattet sind. Traditionell sind Kräuter auch in Töpfen auf der Fensterbank super aufgehoben. Sie müssen allerdings regelmäßig gegossen und gedüngt werden, damit man lange etwas von den Kräutern hat. Auch Platz für Keime, die selbst angebaut werden, sollte vorhanden sein.
Für genügend Stauraum sorgen
Neben Gemüse und Obst stehen Nüsse, Getreide, Reis, Nudeln, Hülsen- und Trockenfrüchte auf den Speiseplan. Verschiedene Öle und Essig gehören zu den üblichen Zutaten. Dafür wird Platz gebraucht. Der Schrank sollte so gestaltet sein, dass er übersichtlich befüllt werden kann und alles schnell griffbereit ist. Im Trend sind die sogenannten „Unverpackt“ Läden. Hier bekommt man Vorräte ohne Verpackung. Da ist nicht nur für die Umwelt gut, es lässt sich auch exakt die Menge kaufen, die man wirklich benötigt. Positiver Effekt: Die Lebensmittel werden seltener schlecht. Um sie zuhause aufzubewahren, sind Dosen oder Gläser sinnvoll. Eine häufige Zutat sind Gewürze, die am besten in einer separaten Gewürzschublade verstaut werden. Besonders schön sieht es aus, wenn die Gewürze alle in gleichen Gefäßen sind, die so beschriftet sind, dass man sie sofort findet. Eine Idee ist es, sie nach dem Alphabet zu ordnen.
Obst wird teilweise im Kühlschrank aufbewahrt, bestimmte Sorten vertragen die Kälte allerdings nicht und müssen bei Zimmertemperatur gelagert werden. Dazu gehören exotische Früchte, Tomaten und Zucchini. Ein idealer Platz sind Körbe oder Holzkisten, die wie Schubladen funktionieren. Die Körbe lassen sich zum Beispiel in offenen Regalen unterbringen.
Klein-Geräte benötigen reichlich Platz. Denn zur vegetarischen und veganen Küche gehören, abhängig von den individuellen Vorlieben, oft mehr Geräte, zum Beispiel eine Getreidemühle, Gemüsehobel, Küchenmaschine, Entsafter und Smoothie-Maker.
Sie sollen nicht für ein Chaos in der Küche sorgen, aber dennoch immer zur Verfügung stehen. Praktisch ist ein Schrank mit Jalousien, die bei Bedarf geschlossen werden können oder ein Schrank mit herausfahrbarem Tablar. Dafür eignet sich ein Eckschrank.
Es wird eine große Arbeitsfläche benötigt
Für die vegetarische oder vegane Küche wird viel Gemüse geschnitten. Damit alles parallel stattfinden kann, braucht es genügend Platz auf der Arbeitsfläche für Schüsseln und Brettchen. Ideal ist eine Arbeitsfläche aus einem hygienischen und pflegeleichten Material, wie zum Beispiel Edelstahl. Praktisch ist ebenfalls eine Insel als Arbeitsfläche. Generell ist es üblich, die Spüle in der Nähe zu platzieren, denn vor dem Schnippeln muss natürlich alles gründlich gewaschen werden.
Teilweise bieten die Küchenhersteller Arbeitsflächen mit integrierten Schneideflächen an, das macht das zusätzliche Brettchen überflüssig. Auch einen eingebauten Mörser, um Kräuter zu zerkleinern, gibt es.
Richtiges Licht zum Arbeiten
Um Obst und Gemüse bearbeiten zu können, ist eine gute Ausleuchtung des Arbeitsbereiches wichtig. Das sorgt nicht nur dafür, dass man schlechte Stücke erkennen kann, sondern ebenfalls dafür, dass man sich nicht beim Schneiden verletzt. Schließlich sind die Messer oft sehr scharf.
Durchdachter Spülbereich
Waschen, schälen, schneiden – die Spüle kann vielseitig genutzt werden. Optimal ist deshalb eine multifunktionale Spüle mit Schneidebrett, Sieb und Behälter, die sich in die Spüle einhängen lassen. Am besten eignet sich dafür ein Doppelwaschbecken mit Ablaufflächen. Die Armatur sollte sinnvollerweise mit einer herausziehbaren Brause ausgestattet sein. So lässt sich sperriges Gemüse leichter waschen und Töpfe und Schüsseln gut befüllen. Platziert werden sollte der Spülbereich gleich angrenzend an die Arbeitsfläche.
Extra Biomüll
Vom verarbeiteten Obst und Gemüse bleiben Schalen, Stiele und schlechte Stellen übrig. Davon fällt beim vegetarischen und veganen Kochen einiges an. Deshalb sollte der Behälter für den Biomüll eine ausreichende Größe haben und verschließbar sein. Das richtige Abfallsystem sorgt dafür, dass nichts unangenehm riecht. Ein sinnvoller Luxus ist ein in die Arbeitsfläche eingelassener Abfallbehälter für Biomüll oder ein Müllbehälter der den organischen Abfall so herunterkühlt, dass er nicht zu riechen beginnt.
Viele Stromplätze für viele Geräte
In der Küche für Vegetarier und Veganer werden oft mehr Kleingeräte benutzt. Deshalb braucht man große Anzahl an Steckdosen. Praktisch und optisch sehr schön sind in der Arbeitsfläche versenkbare Steckdosen. Ein Trend sind Steckdosen-Systeme mit integriertem USB-Anschluss. Hier kann das Tablet angeschlossen und die Rezepte gleich abgerufen werden.
Die richtige Technik
Es ist ein schöner Luxus, in einer Veggie-Küche eine hochwertige technische Ausstattung zu haben, denn für die gesunde Ernährung können einige Geräte sehr hilfreich sein.
Der Backofen
Er ist unerlässlich und sollte deshalb nicht zu klein sein. Hier werden Kuchen und Muffins genauso gebacken, wie Aufläufe, Brote und Granola fürs Müsli.
Der Dampfgarer
Dampfgarer ermöglichen ein schonendes Garen von Gemüse. Es bleibt knackig und voller Vitamine. Auch mit der Sous-Vide-Technik wird gearbeitet. Dabei werden vakuumierte Lebensmittel bei einer niedrigen Temperatur zubereitet.
Der Kühlschrank
In einer Küche für Vegetarier und Veganer kann er eigentlich nicht groß genug sein, da sehr viele frische Zutaten verwendet werden. Und diese sollten nicht gequetscht und mit ausreichend Platz im Kühlschrank gelagert werden. Um eine Übersicht zu haben sind separate Boxen hilfreich. Auch flexible Ablageflächen sind ein Muss. So können Gemüse- oder Obstsorten gut untergebracht werden, die reichlich Platz brauchen. Dazu gehören Kohlköpfe oder Wassermelonen. Moderne Kühlschränke haben eine Null-Grad-Kühlzone, die dafür sorgt, dass bei Lebensmitteln die Vitamine und Mineralstoffe lange erhalten bleiben. Manche Geräte bieten inzwischen sogar Null-Grad-Zonen mit unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit an. Denn Milch- oder Sojaprodukte mögen es eher trocken, während Obst und Gemüse im feuchten Klima besser aufgehoben ist.
Das Kochfeld
Das Kochen funktioniert natürlich mit den üblichen Kochfeldern, doch für die Vielseitigkeit sind ein integrierter Wok, eine Grillplatte oder ein Teppan-Yaki-Grill perfekt. Ideal sind Induktions-oder auch Gasherde.
Dunstabzug
Natürlich sind die Dünste von gebratenem Fleisch oder Fisch intensiver als die von Gemüse. Dennoch entstehen Dämpfe und ein leistungsstarker Dunstabzug ist sinnvoll. Das kann eine herkömmliche Dunstabzugshaube sein oder ein Muldenlüfter im Kochfeld.
Wichtig sind Kleingeräte
Die Küchenmaschine ist unerlässlich für eine gut funktionierende, gesunde Küche. Hier lassen sich unkompliziert Smoothies zubereiten, Brotteig, Dips oder Salatdressing mixen und Nüsse, Eiswürfel und Gemüse zerkleinern. Achten Sie beim Kauf auf scharfe Klingen und einen leistungsstarken Mixer. Wer keine Küchenmaschine kaufen möchte, kann diese durch einzelne Geräte ersetzen, zum Beispiel durch einen Standmixer und einen Zerkleinerer.
Für die vegetarische oder vegane Küche ist frisches Getreide eine viel eingesetzte Zutat, um zum Beispiel Mehl zu produzieren. Damit es wirklich frisch ist, sollte es selbst gemahlen und verarbeitet werden. Dafür benötigt man eine Getreidemühle.