Die Standardhöhe einer Küchenarbeitsplatte beläuft sich heutzutage auf 91 cm. Dies muss allerdings nicht zwingend bedeuten, dass diese Arbeitshöhe auch für Sie persönlich ideal ist. Tatsächlich können Sie die optimale Arbeitshöhe in Ihrer Küche ganz individuell bestimmen und umsetzen. Wie das geht, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Tipp #1: Optimale Arbeitshöhe berechnen
- Tipp #2: Spüle erhöhen
- Tipp #3: Kochfeld absenken
- Tipp #4: Backofen hochsetzen
- Tipp #5: Unterschiedliche Küchenzonen einplanen
- Welche Gefahren birgt die falsche Arbeitshöhe?
Tipp #1: Optimale Arbeitshöhe berechnen
Noch vor wenigen Jahren wurde die vermeintlich ideale Arbeitshöhe anhand der Körpergröße bestimmt. Dies ist allerdings nur bedingt zielführend und führt oft zu einer völlig falschen Abschätzung der geeigneten Höhe für Ihre Arbeitsplatte. Stattdessen sollten Sie sich an der Höhe Ihrer Ellbogen orientieren. Das Abmessen und Berechnen funktioniert ganz einfach:
- Bringen Sie Ihre Ellbogen in eine angewinkelte Position. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Sie gerade einen Topf auf Ihrer Arbeitsplatte abstellen.
- Verharren Sie in dieser Haltung, während eine zweite Person den Abstand zwischen dem Fußboden und Ihrem Ellbogen bzw. Unterarm abmisst.
- Notieren Sie den gemessenen Wert und ziehen Sie anschließend 10–15 cm davon ab. Nun kennen Sie die optimale Arbeitshöhe für Ihre Küche.
Gut zu wissen: Dieser Wert sollte immer anhand der Person, die am meisten Arbeit in der Küche verrichtet, ermittelt werden. Wie Sie bei starken Größenunterschieden innerhalb Ihres Haushalts vorgehen können, erfahren Sie im weiteren Verlauf des Beitrags.
Tipp: Lassen Sie sich beim Planen Ihrer Küche am besten beraten. Dadurch vermeiden Sie Fehlplanungen und etwaige spätere, teure Umbaumaßnahmen.
Tipp #2: Spüle erhöhen
Der oberhalb beschriebene Wert gilt nur für die Höhe Ihrer Arbeitsplatte. Das heißt, dass sich ausschließlich die Fläche, auf der Sie beispielsweise Gemüse schneiden oder Teig ausrollen, auf dieser Arbeitshöhe befinden sollte.
Ihre Spüle sollten Sie jedoch 10–15 cm höher einsetzen. Das liegt daran, dass diese in die Arbeitsplatte eingelassen wird und ihr Boden daher nach unten versetzt ist. Somit ist keine ergonomische Arbeitshöhe mehr gegeben.
Um gerade beim Abwaschen Ihres Geschirrs per Hand keine Nacken- und Rückenschmerzen zu riskieren, sollten Sie die Platzierung Ihrer Spüle also entsprechend anpassen. So können Sie die ansonsten niedrigere Höhe problemlos ausgleichen.
Tipp #3: Kochfeld absenken
Ähnlich verhält es sich bei Ihrem Kochfeld. Da Sie nicht an der Herdplatte selbst hantieren, sondern mit oftmals sehr hohen Töpfen arbeiten, empfiehlt es sich, die Höhe Ihres Kochfeldes nach unten zu korrigieren
Wird die für Sie persönlich ideale Arbeitshöhe um 20–25 cm reduziert, fällt es Ihnen um einiges leichter, in tiefe Töpfe zu blicken und die Speisen darin umzurühren. Auch das Anheben und Abstellen von schweren Kochgefäßen lässt sich dadurch angenehmer gestalten.
Gut zu wissen: Beim Kochfeld orientiert sich die Arbeitshöhe an der Topfoberkannte.
Tipp #4: Backofen hochsetzen
Der Backofen befindet sich üblicherweise direkt unter dem Kochfeld. Wurde dieses allerdings abgesenkt, findet sich manchmal nicht mehr genügend Platz für derartig große Küchengeräte. Das ist aber nicht unbedingt von Nachteil.
Tatsächlich bietet ein hochgesetzter Backofen an anderer Stelle in Ihrer Küche ein weitaus höheres Maß an Komfort und Ergonomität. So müssen Sie sich nämlich nicht bücken, um Ihre Speisen herauszuholen. Gerade bei solchen, die recht schwer sind, kann das einen maßgeblichen Unterschied beim Kraftaufwand machen.
Auch Gerichte, die während des Backens regelmäßig kontrolliert oder ergänzt werden sollten, lassen sich durch einen hochgesetzten Ofen leichter zubereiten. Sie haben Ihren Braten, zum Beispiel, so leichter im Blick und können ihn im aufrechten Stand inspizieren und mit Fleischsaft übergießen.
Tipp #5: Unterschiedliche Küchenzonen einplanen
Herrscht zwischen der Hauptnutzerin oder dem Hauptnutzer Ihrer Küche und den übrigen Mitgliedern des Haushalts ein signifikanter Größenunterschied, empfiehlt es sich, unterschiedliche Küchenzonen mit individuellen Arbeitshöhen einzuplanen. Somit kann auf diverse Körpergrößen eingegangen werden.
Stellt dies keine Option für Sie dar, können Sie auf folgenden zurückgreifen: Sind die übrigen Haushaltsmitglieder kleiner als die Hauptnutzerin oder der Hauptnutzer, reduzieren Sie die berechnete Arbeitshöhe um bis zu 5 cm. Sind sie größer, können Sie maximal 10 cm hinzufügen. Dies ermöglicht ein einigermaßen komfortables Kochen für alle Beteiligten.
Eine weitere, jedoch etwas kostspielige Alternative sind höhenverstellbare Küchenmöbel. Diese bieten sich vor allem bei sehr signifikanten Größenunterschieden an. Im Sinne einer barrierefreien Küche macht diese Option besonders viel Sinn.
Sie können je nach Situation auch durch gewisse Änderungen für mehr Ergonomität im Haushalt sorgen: Kleinere Personen können durch Sockelschubladen mit integriertem Trittbrett oder Oberschränken mit ausklappbarem Innenleben einen komfortablen Zugang zur Küche erhalten.
Welche Gefahren birgt die falsche Arbeitshöhe?
Finden Sie in Ihrer Küche nicht die richtige Arbeitshöhe für Ihre Ansprüche vor, kann sich dies negativ auf Ihre Gesundheit auswirken. Die Folgen können im schlimmsten Fall chronische Nacken- und Rückenschmerzen.
Dies rührt daher, dass Sie bei einer Arbeitshöhe, die zu niedrig ist, eine gebeugte Haltung einnehmen. Dadurch wird Ihre Wirbelsäule negativ belastet. Ist die Arbeitshöhe zu hoch, überdehnen Sie Ihre Wirbelsäule. Auch dies hat gesundheitsgefährdende Auswirkungen.
Angesichts dessen ist es besonders wichtig, bei Ihrer Küche die ideale Arbeitshöhe für Ihre Bedürfnisse einzusetzen. Um dies zu gewährleisten, lassen Sie sich beim Planen Ihrer Küche am besten professionell beraten.